Gedenkstätte „Buzz-Aldrin-Platz“ in Trupbach feierlich eröffnet

Der Siegener Stadtteil Trupbach hat ab sofort einen „Buzz-Aldrin-Platz“: Im Rahmen einer Feierstunde wurde die zentral in der Ortsmitte gelegene neue Gedenkstätte im Beisein zahlreicher Gäste am Mittwoch, 5. Oktober 2022, offiziell eröffnet.

Bürgermeister Steffen Mues (Mitte) enthüllte gemeinsam mit Prof. Horst Schmidt-Böcking und der Vorsitzenden des Heimatvereins Trupbach Cornelie Schwertfeger die Gedenktafeln am neuen Buzz-Aldrin-Platz. (Foto: Stadt Siegen)

Der ‚Buzz-Aldrin-Platz‘ ist auf Initiative des Heimatvereins Trupbach mit Unterstützung der städtischen Straßen- und Verkehrsabteilung entstanden und erinnert mit Stelen und Gedenktafeln an die familiären Wurzeln des US-Raumfahrers ‚Buzz‘ Aldrin in Trupbach.

Dessen heimische Vorfahren waren vor rund 300 Jahren von Trupbach aus nach Amerika ausgewandert. Dr. Edwin Eugene ‚Buzz‘ Aldrin wiederum gehört bis heute zu den nur zwölf Raumfahrern, die jemals den Mond betreten haben. Im Jahr 1969 hatte ‚Buzz‘ Aldrin im Rahmen der Apollo-11-Mission der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA nach Neil Armstrong als zweiter Mensch überhaupt seine Spuren auf dem Mond hinterlassen.

Bürgermeister Steffen Mues ordnete im Beisein der Initiatoren bei seiner Begrüßung die historischen Hintergründe ein: „1714 entstand im heutigen Culpeper in Nordvirginia das Fort Germanna, aus der die bekannte ‚Germanna Foundation‘ entstanden ist. Damit wurde der Grundstein einer nunmehr über 300 Jahre währenden Freundschaft durch die 42 Siegerländer gelegt, die dem Ruf als Bergbau- und Eisenhüttenspezialisten ins ‚Land der unbegrenzten Möglichkeiten‘ gefolgt sind.“ Nachkommen der ausgewanderten Familien hatten sich Mitte des letzten Jahrhunderts in dieser ‚Germanna Foundation‘ zusammengeschlossen. Deren Mitglieder besuchen bis heute regelmäßig Siegen und das Siegerland, um die Spuren ihrer Vorfahren zu verfolgen. „Wir schätzen diese über die Jahre gewachsene transatlantische Freundschaft sehr und möchten diese Verbindung nun auch ganz sichtbar mit der Eröffnung des ‚Buzz-Aldrin-Platzes‘ würdigen“, so Bürgermeister Mues.

Er dankte insbesondere den Mitgliedern des Heimatvereins Trupbach für ihr Engagement zur Namensgebung des Platzes: „Dieses Forschen und Suchen in den Tiefen der Geschichte ist eine beeindruckende Leistung, die engagierte Arbeit des Heimatvereins Trupbach sind aller Ehren wert.“ Cornelie Schwertfeger hatte zuvor als 1. Vorsitzende des Heimatvereins Trupbach eindrucksvoll die Beharrlichkeit und den Enthusiasmus aller Beteiligten bis zur Übergabe der Gedenkstätte am neuen ‚Buzz-Aldrin-Platz‘ skizziert. Dazu gehören auch die intensiven Nachforschungen der Mitglieder der ‚Germanna Foundation‘ wie der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein e.V., deren Präsident Volker Schütthelm, auch Vorstand der ‚Germanna Foundation‘, gestern ebenfalls bei der Übergabe des ‚Buzz-Aldrin-Platzes‘ anwesend war. Ehrengast des kleinen Festaktes war Prof. Horst Schmidt-Böcking, der die Schrifttafeln mit einer nicht unerheblichen Geldspende gestiftet hat.

„Dank dieser Nachforschungen können wir nun eine direkte Linie von Siegen zu Buzz Aldrin ziehen“, erklärte Steffen Mues. „Ihnen und allen hier heute Anwesenden möchte ich für ihr bürgerschaftlicher Engagement danken, dieses wertvolle Erbe unserer Urahnen auf so anschauliche Weise zu bewahren und zu festigen.“ Die Anregungen des Heimatvereins zur Namensgebung des Platzes waren zuvor sowohl beim Haupt- und Finanzausschuss des Rates, dem Bezirksausschuss V – Siegen-West sowie dem Kulturausschuss auf Unterstützung gestoßen. Im Rahmen des Dorfentwicklungskonzeptes (DIEK) für Trupbach wird der Platz außerdem in die künftige Gestaltung des Stadtteils integriert.
Quelle: Stadt Siegen, Pressemitteilung, 6.10.2022

6 Gedanken zu „Gedenkstätte „Buzz-Aldrin-Platz“ in Trupbach feierlich eröffnet

  1. Nichts gegen Mr. Aldrin persönlich, aber es scheint mir nicht gerade feinfühlig zu sein, unter den gegebenen weltpolitischen Verhältnissen einen Platz ausgerechnet nach einem ehemaligen Berufs-Kampfpiloten zu benennen (der nebenbei noch einen Job auf dem Mond erledigte).
    Die Nachkommenschaft der im frühen 18. Jahrhundert aus Trupbach ausgewanderten drei (?) Familien dürfte bis heute auf einige tausend Seelen angewachsen sein. Warum fiel die Wahl also gerade auf Mr. Aldrin und nicht auf einen anderen dieser vielen Menschen, worunter sich doch sicherlich eine Reihe verehrungswürdiger(er) Kandidaten hätte finden lassen? Man hätte in Trupbach natürlich auch ganz auf den anachronistischen Benennungs-Unfug verzichten können.
    Aldrin entstammte der Trupbacher Familie Richter (amerikanisiert zu Rector). Wenn es zutrifft (wie u.a. auf https://homepages.rootsweb.com/~george/johnsgermnotes/trupbach.html nachzulesen ist), dass Richters Haus das einzige im Zweiten Weltkrieg bei einem Luftangriff, also quasi durch einen früheren Kollegen Aldrins, zerstörte Trupbacher Gebäude war, entbehrt die Benennung nicht einer gewissen Ironie.

    • Ich korrigiere meine Schätzung „einige tausend“. Es gibt ein Monumentalwerk von Laura Wayland-Smith Hatch, „Rectors remembered: The descendants of John Jacob Rector“, in dem „the lives of over 45,000 individuals“ als Nachfahren der emigrierten Trupbacher Familie Richter dokumentiert werden. Für die ebenfalls im 18. Jahrhundert nach Amerika ausgewanderten anderen Trupbacher Familien wird man ähnliche Fortpflanzungsraten ansetzen dürfen. Somit ist Buzz Aldrin einer von weit über 100.000 Amerikanern mit familiären Wurzeln im Siegerländer Trupbach. Schön für ihn.

      • Menschen, die sich aus (ihrer Meinung nach) guten Gründen nicht bei Facebook registrieren wollen, werden wieder einmal benachteiligt, indem ihnen der Zugang zu Informationen versperrt bleibt. C’est la vie.

        • Hätte zu gerne den Facebook-Post eingebettet. War mir aber nicht möglich. Daher paraphrasierend: Der Post stellt die Begründung der Platzbenennung in Verbindung mit der aktuellen Straßennamendiskussion in Siegen: “ ….´Wegen Vorfahren aus Trupbach. Da wird das „wertvolle Erbe der Urahnen“ gepflegt.´….“

          • Danke.
            Nicht neu, aber in dem Zusammenhang einmal mehr erwähnenswert ist, dass z.B. Anna Jarvis, die Begründerin des (nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg noch weit von der späteren Kommerzialisierung entfernten) Muttertages, eine Nachfahrin der Trupbacher Auswanderer war. Und dann wäre da natürlich auch noch Brad Pitt …

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