Vortrag: Chr. Brachthäuser: Fronterlebnis und Krankenfürsorge: Der Vereinslazarettzug T3

Stadt und Kreis Iserlohn, Altena, Olpe und Siegen im Ersten Weltkrieg“

Der Vereinslazarettzug T3 auf einer Postkarte von 1916. (Vorlage: Stadtarchiv Siegen)

Der Vereinslazarettzug T3 auf einer Postkarte von 1916. (Vorlage: Stadtarchiv Siegen)

In der neuen Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird Christian Brachthäuser vom Stadtarchiv Siegen am Donnerstag, den 19. Mai 2016, über die Versorgung schwer verwundeter Kriegsteilnehmer in der Etappe und an der „Heimatfront“ in Stadt und Land Siegen vor einhundert Jahren referieren. Im Vordergrund seines Multimedia-Vortrags, der parallel zu der momentanen Ausstellung „Siegen an der Heimatfront 1914-1918: Weltkriegsalltag in der Provinz“ im Siegerlandmuseum im Oberen Schloss stattfindet, stehen Problemfelder und Konfliktsituationen an Bord von Lazarettzügen, wie die rollenden Hospitäler im Heeressanitätsdienst bezeichnet wurden. Denn: „Es waren Lazarettzüge wie der T3, die den Schrecken der vermeintlich weit entfernten Schlachtfelder direkt auch in unsere Region brachten und der Bevölkerung schonungslos den Ersten Weltkrieg vor Augen hielten. Die schweren Verwundungen, Verstümmelungen und Erkrankungen der nach Siegen gebrachten Soldaten werden auch vielen Zivilisten nicht entgangen sein“, wie Christian Brachthäuser erklärt.

Zwischen März 1915 und Dezember 1918 transportierte der auch vom Kreis Siegen finanzierte Vereinslazarettzug T3 des Roten Kreuzes mehr als 20.000 verletzte Soldaten und 500 Offiziere aus den Kampfzonen in die Lazarette an der Heimatfront. Auf insgesamt 82 Dienstfahrten legte der Lazarettzug über 100.000 Kilometer zwischen Rumänien und Frankreich, Ostpreußen und Belgien, Nordsee und Oberbayern zurück. Christian Brachthäuser hat im Landesarchiv NRW, Staatsarchiv Münster, im Stadtarchiv Iserlohn und im Hauptarchiv der von Bodelschwinghschen Stiftungen in Bethel bislang unbekannte Statistiken, Fahrtenberichte und Erinnerungen des Krankenpflegepersonals ausgewertet, die aufschlussreiche Einblicke in den Arbeitsalltag an Bord des Lazarettzugs liefern. Dadurch wird gleichermaßen auch das Lazarettwesen in der Stadt Siegen während des Ersten Weltkriegs dokumentiert, wo die ausgeladenen Patienten medizinisch versorgt wurden.

Die Vortragsreihe „Siegener Forum“ ist eine Kooperation von Volkshochschule und Stadtarchiv Siegen, Geschichtswerkstatt Siegen e.V., Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V. und Aktivem Museum Südwestfalen e.V.

Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 19. Mai 2016, um 18.30 Uhr im Gruppenarbeitsraum des Stadtarchivs Siegen, Markt 25, 57072 Siegen (KrönchenCenter, 3. Obergeschoss.). Der Eintrittspreis beträgt 3,00 Euro.

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