Aus dem Himmel, durch die Hölle, in´s Klosterbett .

Das „geschenkte Leben“ des Alfred Mühler.

Autor Günter Dick aus Sankt Augustin recherchierte u.a. die Geschichte der Familie van der Haegen aus Kreuztal. Sie war Mitte des 19.Jahrh.( 1847 ) aus dem Königreich Belgien in die damalig Preußische Provinz Rheinland ausgewandert.

Der Weg der Familie führte über mehrere, bisher aber im Siegerland unbekannt gebliebene Stationen in Westfalen letztlich ab 1869 bis nach Kreuztal, wo sie für rd. 100 Jahre dann sesshaft wurde. Heute gibt es von der Familie keine Nachkommen mehr in dieser Region. Die Enkel und Ur-Urenkelgenerationen leben heute verstreut in ganz Deutschland und in den USA.

Die Beschäftigung mit dieser Familiengeschichte führte den Autor dann auch zu den Ereignissen die vor 100 Jahren im Juni 1915 zum Tode von Otto van der Haegen, dem jüngsten und einzigen Sohn aus der Familie Jan Livien und Minna van der Haegen, geb. Siebel , führten.

Otto van der Haegen (1887-1915) aus Kreuztal war der im Siegerland bekannte Luftschiffkommandant , der vor dem Ersten Weltkrieg aus dem Zeppelin die ersten Luftbildaufnahmen seiner Heimatregion machte.

Er kam am 7.6.1915 bei der Abbombung des Heeresluftschiffes LZ 37 durch den brit. Piloten Warneford bei Gent mit 7 weiteren Besatzungsmitgliedern ums Leben. Darüber ist auch vielfach in der Siegerländer Heimatliteratur schon berichtet worden, jedoch fehlt es dabei immer an Einzelheiten des Geschehens, da auch die Autoren der Folgegenerationen sich meist immer auf die Erstveröffentlichung von Dr. Hans Kruse, Gründer und damaliger Vorsitzender des Siegerländer Heimatvereins, in der Vereinszeitschrift „Siegerland“ , Bd. 4, Sept. 1920 ausgerichtet haben und dabei wenig weitere Einzelheiten zu diesem einschneidenden Ereignis der damaligen Kriegs-Luftschifffahrt im Ersten Weltkrieges in Erfahrung brachten.

Darüber liegt nun ein erweiterter Bericht des Autors vor, der auch neben einigen bisher noch unveröffentlichten Fotos der LZ 37-Mannschaft mit ihrem Siegerländer Kommandanten, das Ende über dem Genter Ortsteil Sint-Amandsberg beschreibt.

Insbesondere wird aber hauptsächlich hierbei auf das Leben des einzigen Überlebenden dieser Luftschiff-Katastrophe, dem Höhensteuermann Alfred Mühler (1888 – 1945), eingegangen. Seine sächsische Herkunft und sein weiteres Leben nach seiner „wundersamen Rettung“ waren bisher nicht bekannt . Er stürzte beim Aufschlag der Führergondel auf das Dach eines Klosters in das leere Bett einer Nonne. Obwohl Mühler im Jahre 1938 in der Soldatenzeitung Kyffhäuser den „Augenzeugenbericht“ seiner „wundersamen Rettung“ veröffentlicht hat, ist sein Leben bis zu seinem Tode im sowjetischen Speziallager IV in Landsberg / Warthe im Oktober 1945 bisher völlig unbekannt geblieben.

Die beiden Gräber des Kommandanten Otto van der Haegen und seines Freundes Kurt Ackermann aus Berlin sind bis heute vor dem LZ 37- Denkmal auf dem Genter Westfriedhof erhalten geblieben, während alle anderen deutschen Soldaten aus beiden Weltkriegen, die dort begraben lagen, vom VDK ( Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V.). nach dem 2. Weltkrieg (1956) auf andere Soldatenfriedhöfe in Belgien umgebettet wurden. Die beiden letzten deutschen Soldatengräber gelten heute dort als Privatgräber, da damals 1916 die Berliner Familie Ackermann das Grundstück ( 10 m 2 ) als Erbgrab von der Stadt Gent aufgekauft hatte. Die beiden Gräber obliegen somit auch nicht mehr der Pflege, bzw. Betreuung durch den VDK. Sie liegen jeweils unter Gehweg-Steinplatten, deren eingravierte Inschriften bei feuchter Witterung aber kaum sichtbar sind.

Die vorliegende Ausarbeitung, als Teil der bisher unveröffentlichten Familiengeschichte van der Haegen – Kreuztal , sollte an den 100. Jahrestag des damaligen Ereignisses im Ersten Weltkrieg erinnern.

Der 30- seitige Beitrag kann unter https://docplayer.org/19551491-Vom-himmel-durch-die-hoelle-in-s-klosterbett.html aufgerufen und auch runtergeladen werden.

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