Siegen: Geschichte des ÖPNV als Kunst

Insgesamt sieben Fahrzeuge werden an der 100 Meter langen Hallenwand vorgestellt. (Foto: Stadt Siegen)

Die Initiative „Siegen sind wir – Si gestalten“ hat die Hallenwand der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd in der Siegener Marienhütte bunt gestaltet. Das Motiv zeigt die Entwicklung der Personenbeförderung. „Siegen sind wir – Si gestalten“ engagiert sich seit vielen Jahren dafür, das Stadtbild Siegens zu beleben. Eine Vielzahl von zuvor stark beschmierten Versorgungskästen und Wänden zeigt heute dank der Initiative ein freundlicheres Gesicht.

„Auch wenn man nicht verhindern kann, dass sich manche Zeitgenossen noch an den gemalten Flächen vergreifen, können wir doch feststellen, dass die meisten Gestaltungen achtsam behandelt werden“, erläutert Martin Zielke vom Initiatoren-Team.

Ein besonderes Highlight der künstlerischen Fassadengestaltung entsteht aktuell an der 100 Meter langen Hallenwand der VWS (Verkehrsbetriebe Westfalen Süd) in der Siegener Marienhütte. Deren Betriebsleiter Gerhard Bettermann freut sich sehr, dass nicht nur die Innenstadt von der künstlerischen Verschönerung profitiert, sondern nun auch der Betriebssitz der VWS mit einem Kunstwerk aufwarten kann, „schließlich ist das Siegerland die weltweite Keimzelle des motorbetriebenen öffentlichen Personenverkehrs“, so Bettermann nicht ganz ohne Stolz. Dies spiegelt sich jetzt auch in dem neuen Wandbild wider.

Dem Initiatoren-Team um Kristina Fritsch und Martin Zielke von „Siegen sind wir – Si gestalten“ ist es nämlich gelungen, die WERNGroup, zu der auch die VWS gehört, für die Unterstützung des ebenso wichtigen und ansprechenden Projektes zu gewinnen. Finanziert wird das Wandprojekt aus Mitteln des „Heimatfonds“, an dem sich die Initiativen „Siegen sind wir“ und „Si. Gestalten“ gemeinsam mit der Stadt Siegen beteiligt haben.

Mit Unterstützung der Stadt Siegen, die sich mit 8.000 Euro an dem Projekt beteiligt, konnten zahlreiche Unterstützer für das Projekt gefunden werden. Zusagen über Spenden gab es in Höhe von mindestens 32.000 Euro. „Unser Antrag hat den Zuschlag erhalten. Die 40.000 Euro wurden daher vom Land verdoppelt und Ende letzten Jahres an die Stadt überwiesen“, sagt Bürgermeister Steffen Mues. Aus diesen Mitteln wird auch die Fassadengestaltung bei der VWS in der Marienhütte anteilig finanziell unterstützt. Mit dem durch die VWS geleisteten Eigenanteil konnte die sehenswerte künstlerische Gestaltung am „Eingangstor“ zur Stadt Siegen nunmehr realisiert werden.

Das Motiv zur Gestaltung veranschaulicht die Entwicklung der Personenbeförderung von der Postkutsche bis zum modernen Hybridbus und stellt dabei insgesamt sieben Fahrzeuge des ÖPNV dar. Gezeigt werden die um 1847 fahrende Postkutsche, ein Pferdeomnibus aus dem Jahr 1890, der weltweit erste motorbetriebene Omnibus, der die Strecke zwischen Siegen und Deuz befuhr, ein Oberleitungsbus, ein Linienbus aus dem Jahr 1988, sowie der im Stadtbild Siegens fest verankerte Hübbelbummler.

Den Abschluss der von der Kunst in Szene gesetzten ÖPNV-Zeitreise bildet der erst vor wenigen Tagen in Dienst gestellte Hybrid-Gelenkbus der WERNGroup, auf dem als Motto die Aufschrift in Siegerländer Mundart „Mir schwätze net nur, mir do och wat“ zu entdecken ist.

VWS-Geschäftsführer Jörg Mühlhaus freut sich ebenfalls sehr, dass das Projekt umgesetzt werden konnte: „Mein Großvater Klaus-Dieter Wern und ich sind Bürger der Stadt Siegen und freuen uns sehr, dass wir mit dieser hochwertigen künstlerischen Darstellung einen Beitrag zur Verschönerung des Stadtbildes leisten können.“ Detailliert gekonnt in Szene gesetzt wurden die Fahrzeuge von den Kunstsprayern Stefan Vogt, Markus Schümmelfeder sowie Manuel Pflegin.

Bürgermeister Steffen Mues lobt sowohl die Initiatoren als auch die Auftraggeber des Wandbildes: „Siegen ist einfach eine Stadt des ehrenamtlichen Engagements, das gilt sowohl für die bürgerschaftliche als auch für die unternehmerische Seite. Das Motiv ist toll geworden und zeigt, was entstehen kann, wenn diese beiden Seiten wie hier zusammenkommen.“

Das Schlusswort hat Martin Zielke: „Unsere Beiträge zur Verschönerung und Steigerung der Attraktivität unserer Stadt entsprechen ganz und gar dem Motto: Wir setzen uns ein für unsere Stadt – Siegen sind wir.“

Weitere Informationen finden Sie unter www.vws-siegen.de
Quelle: Stadt Siegen, Aktuelles, 20.7.2020

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