Henner und Frieder – eine Präsentation

erinnert an die Standorte der beiden Wahrzeichen Siegerländer Wirtschaftstradition

Ganz im Zeichen des Wiederaufbaus: Die Bergmannskulptur “Henner“ über der Sieg mit neuer Sockelgestaltung um 1950.
(Stadtarchiv Siegen, Best. Ansichtskartensammlung)

Am 10. August 2012 wurden die beiden prominentesten Siegener Bürger unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit vom Sockel geholt und abtransportiert. Erst Ende 2013 sollen sich Bergmann “Henner“ und Hüttenmann “Frieder“ auf der neuen Oberstadtbrücke wieder gegenüberstehen. Nicht nur depressiven Krönchenstädtern versucht nun das Stadtarchiv die Dauer der Orientierungslosigkeit und Sinnleere mit einem wehmütigen Blick auf die Geschichte der bereits 1889 vom Siegener Bildhauer Prof. Dr. Johann Friedrich Reusch (1843-1906) entworfenen Bronzefiguren zu verkürzen.

Der zeitweise Verlust der beiden Identifikationsstifter bildet den Anlass für das Stadtarchiv Siegen, im Rahmen seiner wechselnden Präsentationsreihe “Foto des Monats“ sowohl dem prominenten Siegener Künstler als auch den Standorten der beiden symbolträchtigen Skulpturen auf Siegbrücke und Siegplatte nachzugehen. Nachdem Bergmann und Hüttenmann 1902 auf der Düsseldorfer Industrieausstellung gezeigt worden waren, fanden sie am 28. September 1904 auf der Siegbrücke einen neuen Platz. Die Inschrift auf dem Sockel Sockel des Bergmanns lautete ursprünglich: „Wer Bergwerk will bauen, muss Gott vertrauen“. Der Hüttenmann wurde mit dem Zitat von Friedrich Schiller „Arbeit ist des Bürgers Zierde, Segen ist der Mühe Preis“ versehen.
Die Vitrinenpräsentation im Lesesaal des Stadtarchivs Siegen im KrönchenCenter wird vom 2. Oktober bis zum 30. November 2012 zu den Öffnungszeiten zu sehen sein. Die zehn ausgestellten historischen Ansichtskarten sowie Reproduktionen zeitgenössischer Presseberichterstattung und informative Texttafeln vermitteln einen Eindruck vom Wirken des Siegener Bildhauers und dessen Bedeutung für die in seiner Geburtsstadt Siegen aufgestellten, später jedoch eingeschmolzenen Standbilder beispielsweise zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. auf dem Marktplatz in der Oberstadt oder Otto von Bismarcks im Innenhof des Unteren Schlosses. Im Vordergrund der kleinen Vitrinenausstellung stehen jedoch “Henner“ und “Frieder“, die im Gegensatz zu anderen Denkmälern und Plastiken von Prof. Dr. Johann Friedrich Reusch die Zeit überdauert haben und neben dem “Krönchen“ auf dem Kirchturm der Nikolaikirche bis in unsere Tage als Identitätsstifter für viele Siegenerinnen und Siegener dienen. Als Wahrzeichen für die prägenden Siegerländer Wirtschaftsfaktoren stehen sie bis heute sinnbildlich für die Tradition von Eisenerzbergbau und Hüttenwesen in unserer Region.

 

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