Zoologische Sammlung Artur Franz an Uni Siegen

Quelle: Uni Siegen, Pressemitteilung 23.07.2012

Die zoologische Sammlung des aus Wilnsdorf-Wilgersdorf stammenden Naturschützer Artur Franz wurde von dessen Erben an die Fachgruppe „Ökologie und Verhaltensbiologie“ der Universität Siegen übergeben. Die Sammlung umfasst einerseits Vogel- und Insektenpräparate und andererseits die gesammelten Beobachtungsnotizen Franz´.
Quelle: Siegener Zeitung, 30.06.2012 (PDF)
Ein Nachruf auf Artur Franz findet sich hier.

5 Gedanken zu „Zoologische Sammlung Artur Franz an Uni Siegen

  1. Wie jeder andere hatte auch Artur Franz das gute Recht, ein widerspruchsvoller Mensch zu sein. Nistkastenbau für sympathische Käuze und Dokumentierung der heimischen Fauna sind Leistungen, für die er Anerkennung verdient. Nicht Anerkennung sondern kritische Hinterfragung verdient er als Trophäenjäger. Zoologische Leichensammlungen wie die von ihm angelegte sind immer das Ergebnis von Naturfrevel und als Anschauungsobjekte in der heutigen Zeit mit ihrem überreichen Bild- und Filmangebot längst nicht mehr erforderlich, um z.B. Biologiestudenten zu belehren. Jeder Eingriff in die lebende Umwelt, wenn er nichts besserem als der Dekoration des Arbeitszimmers dient, ist überflüssig; besonders ärgerlich wird die Sammelleidenschaft aber, wenn sie zu solchen Auswüchsen führt, wie man sie in der Siegener Zeitung illustriert findet: Stolz wie ein Großwildjäger vor dem erlegten Nashorn posiert die Biologie-Professorin mit Schmetterlingskästen voller Beweisstücke für exzessiven Raubbau: Anscheinend wurde einst skrupellos abgeräumt, was immer vor das Netz geriet, egal wie selten oder bedroht. Wie viele Siegener Biologiestudenten haben bei ihren Spaziergängen wohl schon einmal einen Schwalbenschwanz oder Segelfalter gesehen? An aufgespießten Kadavern herrscht beim „Vogel-Franz“ kein Mangel. Als Highlight der Sammlung sieht man an die 15 Exemplare des in Deutschland seit 1936 (und inzwischen weltweit als einzige nichttropische Schmetterlingsart) streng geschützten und hierzulande fast ausgestorbenen Roten Apollofalters. Welche Überraschungen mögen sich in der Sammlung noch verbergen?
    Wie eingangs angedeutet, mag man es der Gedankenlosigkeit oder Getriebenheit des Menschen Adolf Franz zugute halten, dass er die Widersprüchlichkeit seiner Aktivitäten selbst nicht bemerkte. Ihn aber postum zur (Zitat SZ:) „Naturschutz-Legende“ zu stilisieren, ist wohl doch ein wenig unangemessen.
    P.K.

  2. Dank an den nunmehr als Lepidopterologen geouteten Kollegen Kunzmann für die klaren Worte, dem gibt es an sich nichts hinzuzufügen. Außer nochmal meine Fassungslosigkeit beim Anblick des Bildes auszudrücken: Ist die abgebildete Großwildjägerin wirklich Professorin? Oder vielleicht doch nur die ahnungslose Praktikantin der SZ ???

  3. “ …. „Die Studierenden finden die Sammlung toll“ sagt Kaludia Witte, viele Fingerabdrücke an den Vitrinenscheiben seien ein eindeutiges Zeichen. Von den ausgestopften Tieren hat Artur Franz keins geschossen oder gefangen. Auf seinen Spaziergängen fand er verendete Tiere oder Bekannte brachten ihm ihre Funde vorbei. …..“ Ziat aus dem Siegerländer Sonntagsanzeiger, 22. Juli 2012, S. 11, Link zur PDF-Datei: http://neu.swa-wwa.de/PDF/22.07.2012/SWA.S11-A-X.22.pdf

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