Vortrag „Eine bischöfliche Visitation im Siegerland im Jahr 1729.“

Neue Quellen zur Geschichte des Siegerlandes in der Frühen Neuzeit aus dem Staatsarchiv Würzburg. Vortrag der Reihe „Siegener Forum – Vorträge und Diskussionen nicht nur zur regionalen Geschichte“ im KrönchenCenter

Auch nach über hundert Jahren intensiver heimat- und regionalgeschichtlicher Forschung zur älteren Geschichte des Siegerlandes schlummern in manchen Archiven noch immer unentdeckte Quellen. Einige Akten, die zur Geschichte des Siegerlandes im 17. und 18. Jahrhundert Auskunft geben, fand der Historiker Philipp Dotschev jetzt im Staatsarchiv Würzburg, worüber er in einem kirchengeschichtlichen Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Siegener Forum – Vorträge und Diskussionen nicht nur zur regionalen Geschichte“ am kommenden Donnerstag im städtischen Kulturzentrum KrönchenCenter berichten wird.
Der Erzbischof von Mainz war als Kurfürst und Reichserzkanzler über Jahrhunderte einer der wichtigsten Männer in der Politik des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Gleichzeitig war er der geistliche Oberhirte seiner Diözese, zu der bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts auch das Siegerland gehörte. Der Anspruch auf die geistliche Oberaufsicht wurde auch nach der Reformation zumindest für den katholischen Landesteil des Fürstentums Nassau-Siegen durchzusetzen versucht. 1729 schickte daher der Mainzer Kurfürst seinen Weihbischof auf eine Visitationsreise ins Siegerland.
Am Beispiel dieser Visitation möchte der Referent einerseits einen kurzen Blick auf bislang wenig beachtete Aspekte der katholischen Kirchengeschichte des Siegerlandes werfen. Zum anderen soll gezeigt werden, wie die Erkenntnisse aus der seelsorgerlichen Tätigkeit in der Mainzer Regierung für reichspolitische Zwecke genutzt wurden. Denn seit der unrechtmäßigen Hinrichtung Friedrich Flenders 1707 und der damit im Zusammenhang stehenden Absetzung des Fürsten Wilhelm Hyacinth, hatten Kaiser und Reich ein besonderes Augenmerk auf das Geschehen im Fürstentum Nassau-Siegen.
Die Vortragsreihe „Siegener Forum“ ist eine Kooperation von Volkshochschule und Stadtarchiv Siegen, Geschichtswerkstatt Siegen e.V. und Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V. und stellt im monatlichen Wechsel neuere Forschungen aus dem Spektrum der regionalen Geschichte vor, ist aber auch offen für aktuelle allgemeinhistorische Beiträge.
Der Vortrag findet statt am Donnerstag, 16.02.2012, um 19.30 Uhr im Gruppenarbeitsraum des Stadtarchivs im KrönchenCenter, Markt 25, Siegen. Der Eintrittspreis beträgt 3,00 €.

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