Marie Juchacz steht im Mittelpunkt eines Vortrages an der VHS Siegen anlässlich des Weltfrauentages am 8. März, 16.00 Uhr im KrönchenCenter Siegen.
Referentin ist die Literaturwissenschaftlerin und Künstlerin Dr. Marlies Obier, die sich wissenschaftlich und künstlerisch seit Jahren mit dem Leben von Marie Juchacz beschäftigte.
Marie Juchacz war 1919 die erste Frau, die vor einem deutschen Parlament gesprochen hat: »Es ist das erste Mal, dass eine Frau als Freie und Gleiche im Parlament zum Volke sprechen darf, und ich möchte hier feststellen, und zwar ganz objektiv, dass es die Revolution gewesen ist, die auch in Deutschland die alten Vorurteile überwunden hat.« Das waren ihre Worte am 19. Februar 1919 vor der Nationalversammlung in Weimar.
Marie Juchacz gehört zu den großen Politiker/innen Deutschlands. Von 1920 bis 1933 war sie Abgeordnete des Reichstages und kämpfte in der Ersten deutschen Republik für das Ziel der Errichtung eines demokratischen Wohlfahrtsstaates. Sie musste als Sozialdemokratin und politische Gegnerin des Nationalsozialismus 1933 sofort aus Deutschland fliehen. Im Dezember 1919 hatte Marie Juchacz die Arbeiterwohlfahrt als übergreifende Organisation gegründet, die sie nach ihrer Rückkehr nach Deutschland 1949 bis zu ihrem Tode im Jahr 1956 weiter begleitete.
Die VHS Siegen präsentiert aus Anlass des Weltfrauentages außerdem vom 1. bis 31. März 2019 im KrönchenCenter ausgesuchte Bilder aus den beiden Ausstellungen »Über den Tag hinaus. Eine Erinnerung an Marie Juchacz« (AWO Siegen-Wittgenstein) und »Für eine bessere Welt!« Die ersten Frauen in der Sozialdemokratie (SPD Bundesvorstand).
Die umfangreichen Ausstellungen von Dr. Marlies Obier reisten bereits bundesweit.
Quelle: E-Mailing-Liste „Westfälische Geschichte“ – ein Service des Internet-Portals „Westfälische Geschichte“ des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte, Münster