Heimische Fachwerkbauten sind individuell

Dekanin Prof. Dr.-Ing. Hildegard Schröteler-von Brandt eröffnete das Master-Symposium.

Dekanin Prof. Dr.-Ing. Hildegard Schröteler-von Brandt eröffnete das Master-Symposium.

Master-Symposium des Departments Architektur der Univerrsität Siegen beschäftigte sich mit dem Thema „Häuser wiederholt. Serie als Lust oder Last“.

Häuser sind Lebensmittelpunkte, geben Geborgenheit, sind Wertanlage und vielfach auch Ausdruck individuellen Geschmacks. Das Individuelle und das Serielle standen im Mittelpunkt des Master-Symposiums des Departments Architektur an der Universität Siegen. „Häuser wiederholt. Serie als Last oder Lust“ lautete der Titel der Veranstaltung im Schaber-Hörsal, zu der sich mehr als 80 Gäste angemeldet hatten. „Wir stellen auf dem Symposium neue Forschungsergebnisse vor und vernetzen uns auch international mit der Forschungsgemeinde“, skizzierte Prof. Dr. Dr. Karl Kiem, der gemeinsam mit Prof. Dr. Petra Lohmann das Symposium organisierte.
Im Jahr 1967 ging Wend Fischer, der seinerzeitige Direktor der neuen Sammlung München, mit der Behauptung an die Öffentlichkeit, Siegerländer Fachwerkhäuser seien seriell hergestellt. Zu seiner These kam der Münchener anhand von Fotos von Bernd und Hilla Becher. Kiem: „Wenn man etwas von Architektur versteht und auf die Häuser schaut, stellt sich die Frage, ob das sein kann. Die Tendenz für eine Antwort lautet ,eher nein‘.“ Die Bachelor-Arbeit von Tobias Hundhausen, der Laser-Scans von Maßen der Fachwerkhäuser fertigte, sowie andere Forschungsarbeiten haben nachgeweisen, „dass die Häuser individuell geplant und hergestellt wurden“. Die Längen der Stiele, die Breite der Häuser, die Höhenfassaden, die Fensteranordnung sprächen eine eindeutige Sprache. Kiem: „Das waren keine Häuser von der Stange.“ Hinzu komme das Fehlen serieller Produktionsstätten. Solche seien in Deutschland erst nach dem 1. Weltkrieg entstanden. Weiterlesen