Stadtarchiv Siegen gewährt einen „Klick in die Vergangenheit“ seiner historischen Bibliothek

Die Titelseite des seltenen „Rechenbüchleins“ von 1632 (Stadtarchiv Siegen, Best. Historische Bibliothek, Nr. 22)

In seinem „Klick in die Vergangenheit“ widmet sich das Stadtarchiv Siegen regelmäßig unterschiedlichen Episoden der städtischen Geschichte. Besondere Anlässe, historische Ereignisse, bislang unbekannte Aspekte oder bemerkenswerte Stücke aus den Archivbeständen sollen der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Im Fokus der neuen Ausgabe steht der seit 2022 im Aufbau befindliche Bestand Historische Bibliothek. „Eine Büchersammlung mit zahlreichen bibliophilen Kostbarkeiten, seltenen Handschriften und Besitzvermerken prominenter Persönlichkeiten aus den vergangenen Jahrhunderten“, wie Christian Brachthäuser erklärt. Auf der Website des Stadtarchivs Siegen hat der Archivbibliothekar in einer PDF-Textdokumentation wissenswerte Aspekte der Überlieferungsgeschichte sowie des Aufbaus und der Klassifizierung des neu angelegten Archivbestands zusammengetragen. Ebenso wird der Erhaltungszustand dieser literarischen Schatzkammer erläutert. „Zahlreiche Werke weisen Brandschäden, fehlende Buchdeckel und zerrissene Bindungen mit losen Seiten auf. Dies  lässt eine Einsichtnahme in einigen Fällen leider erst nach einer Restaurierung zu. Hier steht der Schutz des Originals zum Zweck des Substanzerhalts an oberster Stelle“, so Brachthäuser. Daher lohnt sich – übrigens nicht nur für Bücherliebhaber – ein Blick auf die Homepage www.stadtarchiv-siegen.de, wo einige „alte Schätzchen“, ihre Entstehungsgeschichte sowie ihre Bedeutung für die Stadt- und Regionalgeschichte präsentiert werden. Zu den Highlights gehört etwa ein Exemplar aus der Privatbibliothek des Fürsten Johann Moritz, ein handgeschriebenes „Rechenbüchlein“ des Siegener Gildenschreibers Martin Dornberg aus dem Jahr 1632 (zum praktischen Gebrauch für Händler, Handwerker und Kaufleute) sowie ledergebundene Ausgaben mit den Initialen des Grafen Friedrich zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, dem Schwager des letzten reformierten Fürsten Friedrich Wilhelm zu Nassau-Siegen (1706-1734), aus dem 18. Jahrhundert.

Parallel zu dem Online-Klick in die Vergangenheit sind in einer Glasvitrine des Stadtarchivs Siegen im KrönchenCenter (3. Etage) ausgewählte historische Stücke ausgestellt. Der Eintritt ist dienstags bis donnerstags von 10-14 Uhr oder auf vorherige Anfrage frei. Es gelten die üblichen Abstandsregeln und das Tragen einer medizinischen Maske.

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