Siegener Heimat-Preis verliehen: Preisträger rekonstruierte Siegener Synagoge als Modellbau

Am Dienstag (24. Oktober) wurde im Historischen Ratssaal zum fünften Mal der Siegener Heimat-Preis an „drei besonders engagierte Identitätsstifter“, wie Bürgermeister Steffen Mues betonte, verliehen.

Alle Preisträger mit Moderatorin Ann-Christin Schmidt (Mitte) bei der Verleihung des Siegener Heimat-Preises im Historischen Ratssaal des Siegener Rathauses. (Foto: Stadt Siegen)

Gemeinsam mit Stadtrat Arne Fries überreichte er die mit insgesamt 5.000 Euro dotierten Preise für vorbildliches bürgerschaftliches Engagement an Rüdiger Fries (1. Platz), den Arbeitskreis Dorferneuerung und Dorfgeschichte Langenholdinghausen (2. Platz) und die Heimat- und Verschönerungsgruppe im Volksverein Niederschelden e.V. (3. Platz).

„Prämiert wird heute Abend ehrenamtliches Engagement, das Gemeinschaft fördert und Heimatgefühl vermittelt“, so Mues in seiner Begrüßung. „Täglich setzen sich Menschen bei uns ehrenamtlich dafür ein, dass unsere Heimat bewahrt und gleichzeitig für die Zukunft gestaltet werden kann. Heimat ist dabei nicht nur der Ort, an dem wir gerne leben, sondern vor allem ein tief verwurzeltes Gefühl, das wir mit anderen teilen, egal, woher wir kommen und wie unterschiedlich wir sein mögen.“

Der erste Preisträger, der bekannte Weidenauer und „äußerst engagierte Heimatfreund, Forscher und auch Mahner Rüdiger Fries“, wie Mues den Preisträger bezeichnete, wurde für sein Projekt „Die Rekonstruktion der Siegener Synagoge als Modellbau“ ausgezeichnet. Im Rahmen seiner Aufsichten im Aktiven Museum Südwestfalen war bei dem Preisträger der Wunsch entstanden, ein Modell des 1938 von den Nationalsozialisten abgebrannten Gotteshauses anfertigen zu lassen. Dazu hat Rüdiger Fries eine Publikation verfasst, die er den Eltern Ruth und Wilhelm Fries im Andenken an die Familie Frank in Weidenau gewidmet hat. Das Modell möchte er dem Aktiven Museum als Leihgabe zur Verfügung stellen

„Maßnahmen zur Förderung der Auseinandersetzung mit dem historisch-kulturellen Erbe vor Ort und zur Förderung der Identifikation der Menschen mit ihrem Stadtteil als unmittelbarem Lebensraum – ein langer Titel für gleich mehrere Projekte, die einmal mehr die Dorfgeschichte Langenholdinghausens im besten Sinne lebendig werden lassen“, so Bürgermeister Mues in seiner Laudatio zu den Zweitplatzierten. Dahinter verberge sich ein Jahresbildkalender, ein „Wegweiser zu historischen Kostbarkeiten und Gemeinschaftseinrichtungen in Langenholdinghausen“ und ein Abend der offenen Türen mit über 300 Besucherinnen und Besuchern.

„Alte Bekannte in Sachen Heimatpflege und Identitätsstiftung ist auch die Heimatgruppe Niederschelden“, lobte Mues das Engagement im südlichsten Stadtteil Siegens. „Vom Nordpol bis auf Kreta“ lautet der Titel einer neu konzipierten Rätsel-Tour für Besucher wie Bewohner entlang der zwölf Schilder mit volkstümlichen Bezeichnungen und Erläuterungen zu den historischen Orten im Stadtteil Niederschelden. Als Preise für die richtige Beantwortung stehen Gutscheine des örtlichen Einzelhandels zur Verfügung. Den Fragenkatalog hat die Heimatgruppe selbst erarbeitet, auch um einen pädagogischen Effekt zu erzielen.

Über die Vergabe des Heimat-Preises der Universitätsstadt Siegen hatte auch in diesem Jahr eine Jury entschieden, die aus Bürgermeister Steffen Mues und je einer Vertreterin oder einem Vertreter der Ratsfraktionen bestand. Beratend unterstützt wurde sie dabei von Kulturdezernent Arne Fries, Stadtbaurat Henrik Schumann sowie Astrid Schneider als Leiterin der städtischen Kulturabteilung. Er sei froh, so der Bürgermeister, dass die Förderung des Heimatpreises mit insgesamt 5.000 Euro im Rahmen des Landesprogrammes „Heimat.Zukunft.Nordrhein-Westfalen“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung NRW weitergeführt werde.
Quelle: Stadt Siegen, Pressemitteilung v. 25.10.2023

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