Nicht mehr ganz so unbekannte Palmblattmanuskripte

 – ein Beitrag zur Blogparade „Mein faszinierendes Kulturerlebnis“ von Tanja Praske.
birmanischIn diesem Juli brachte ein regionaler Forscher 3 Palmblattmanuskripte in das Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein. Diese waren ihm mit der Bitte, die Schriftstücke zu identifizieren, überlassen worden. Der Besitzer mutmaßte, daß es sich um hebräische Schriftzeichen handeln könnte. Dieser Einschätzung konnten aber sowohl der Forschende als auch der Kreisarchivar nicht folgen. Die Schriftzeichen wurden salopp und oberflächlich mit „irgendetwas asiatisches“ angesprochen.
Hier könnte die Geschichte bereits enden. Denn die Identifizierung von Palmblattmanunskripte aus dem asiatischen Sprachraum sind nun eigentlich nicht die primäre Aufgabe eines regionalen Archivs. Aber: hier wird etwas anderes deutlich. Das regionale Archiv wird als kompetenter Ansprechpartner für die Entzifferung (vermeintlich) alter und nicht direkt lesbarer Schriften wahrgenommen. Gerne kommt man daher diesem Vertrauen nach – zumal die berufliche Neugier und der entsprechende Ehrgeiz geweckt waren.
Anfragen an die unterscheiedlichsten Süd(ost)asieninstitute (Passau, Heidelberg, Berlin) folgten, um eine fachmännische Aussage zur verwendeten Sprache zu erlangen. Früh war klar, dass es sich wohl Birmanisch/Burmesisch/Myanmar handelt. Kürzlich erfolgte nun die Bestätigung, dass es sich um recht junge Manuskripte astrologischen Inhalts  in eben dieser Sprache handelt. Ist die Geschichte nun endlich vorbei? Nein, natürlich nicht! In wenigen Tagen werden die Manuskripte in einer Restaurierungswerkstatt geöffnet werden. Das faszinierende Erlebnis geht also weiter …..

6 Gedanken zu „Nicht mehr ganz so unbekannte Palmblattmanuskripte

  1. Lieber Herr Wolf,

    herrlich und spannend! Vielen Dank für diesen schönen Beitrag zur Blogparade! Das in Sie gesetzte Vertrauen bestätigen die Handlungen des Archivs – prima! Ich bin sehr neugierig, wie die Geschichte weitergeht.

    Herzliche Grüße
    Tanja Praske

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