Leben mit Behinderung in Siegen gestern und heute

Eröffnung einer Ausstellung in der Geschäftsstelle der AWO

Stolz steht Martina Styrnol vor einer mannshohen Tafel, auf der ihre Lebensgeschichte zu lesen ist. „Wie gut, dass Menschen mit Behinderung heute überall mitmachen dürfen“, sagt sie strahlend. Grund für die Freude bei der jungen Mutter: Martina Styrnol hat, wie vier weitere Menschen mit Behinderung aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein, ihre Lebensgeschichte für eine besondere Ausstellung erzählt, die am Mittwoch, 10. Juli um 17.00 Uhr in der AWO-Geschäftsstelle Siegen, Koblenzer Straße 136 eröffnet wird. Alle interessierten Bürger sind zur Vernissage herzlich eingeladen.

Anna Hinkel, Studentin im Fach Medien der Universität Siegen, und Historiker Stefan Kummer haben sich, gefördert durch das Programm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und im Namen der Arbeiterwohlfahrt, einem besonderen Thema gewidmet: Dem Leben mit Behinderung in Siegen-Wittgenstein gestern und heute. Gestern, das ist die schreckliche Geschichte der NS-Krankenmorde, der sog. Euthanasie-Verbrechen, als Menschen mit Behinderung von den Nationalsozialisten grausam ermordet wurden. Heute, das ist der Weg zu einer inklusiven Gesellschaft, in der alle Menschen die gleichen Rechte haben und Menschen mit Behinderung einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenleben leisten. Der Spagat zwischen den Gräueltaten des vergangenen Jahrhunderts und den Leistungen behinderter Menschen heute gelingt mittels eindrucksvoller Bild- und Texttafeln, auf denen nicht nur Lebensgeschichten vorgestellt werden, sondern die – und das ist erstmalig in Deutschland zu sehen – auch Geschichte der NS-Krankenmorde in leichter Sprache erklären.

Quelle: AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein-Olpe, Meldung vom: 04.07.2013

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