Eberhard Bauer (1929 – 2017)

Eberhard Bauer im Fürstlichen Archiv Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Foto: Thomas Kleynen, Aachen (2006)

Eberhard Bauer (geb. am 22. März 1929 in Bad Laasphe) verstarb am 5. Juli 2017 in  Bad Laasphe. Bauers Vater Gustav, ein Pfarrer, hatte die Liebe zur Geschichte im Sohn geweckt. „Das Interesse dafür wurde also schon in frühen Jahren geweckt und ist im Laufe meines Lebens zu einem Selbstläufer geworden“, hatte Bauer gesagt. Von 1935 bis 1949 besuchte er die Schule und schloss diese mit dem Abitur ab. Nach einem Studium der Biologie und Erdkunde war er Lehrer. 1957 erwarb er das zweite Staatsexamen. Von 1957 an war er zwei Jahre in Recklinghausen angestellt, hiernach unterrichtete er am Städtischen Gymnasium in Laasphe.
Eberhard Bauer hat die Zeitschrift „Wittgenstein. Blätter des Wittgensteiner Heimatvereins e.V.“, die er von 1963 bis 2010 lang als Schriftleiter betreute, geprägt. Er gehörte dem Wittgensteiner Heimatverein seit 1956 an. Ab den sechzigern Jahren war Bauer Vorstandsmitglied.

Darüber hinaus war Eberhard Bauer Mitbegründer und Autor der „Wittgensteiner Bibliografie“, Ratgeber und Mitautor zahlreicher Heimatbücher in den Dörfern (z. B. Feudingen, Rinthe, Puderbach, Banfetal) und Betreuer des Fürstlichen Archivs Sayn-Wittgenstein-Hohenstein.
Laut eigener Aussage war sein Beitrag „Wirtschaftsentwicklung in Wittgenstein im 19. Jahrhundert“ eine seiner wichtigsten Arbeiten. Dieser Beitrag ist im Rahmen der Sonderveröffentlichung „150 Jahre Landkreis Wittgenstein.“ entstanden.
Bauer war von 1982 bis 2012 Denkmalbeauftragter der Stadt Bad Laasphe. Seit Anfang der 80er Jahre hatte sich Bauer Verdienste um den Schutz historischer Gebäude in Laasphe und seinen Ortsteilen erworben. Stephan Wagner (SPD), der zuständige Ausschussvorsitzende, würdigte Bauer 2013: „Er hat maßgeblich zur Baufibel beigetragen, er war die Verbindung zwischen Laasphe und dem Denkmalamt in Münster.“ Auch im Gestaltungsbeirat, dem Bauer ab 1988 vorsaß, hat er sich Anerkennung erworben. Ebenfalls arbeitete er lange Zeit bei der Aktionsgemeinschaft „Schöne Altstadt“ mit.
Bauer, der 1989 in die SPD eingetreten ist und zehn Jahre lang auch als Seniorenbeauftragter im Ortsverein mitgearbeitet hat, wurde 2013 für sein Wirken mit der Schmidt-Nienhagen-Medaille der SPD-Kreistagsfraktion ausgezeichnet.
„Sein großes Interesse gilt seit jeher nicht nur unserer schönen Stadt, sondern auch unserem Wittgensteiner Heimatland. In seinem mit viel Herzblut ausgeübten Beruf als Lehrer am Städtischen Gymnasium hat er seinen Schülern und Schülerinnen wichtige Werte für ihr Leben vermittelt. Wer sich für unsere Wittgensteiner Heimatkunde interessiert, weiß, dass er der kompetenteste Kenner dieser in allen Bereichen ist“, hatte die stellvertretende Landrätin Waltraud Schäfer Eberhard Bauer damals gewürdigt.
Seit 1975 war Bauer korrespondierendes Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen.
Eberhard Bauer war verheiratet und hatte vier Kinder.

Quellen:
Wittgensteiner Heimatverein, Homepage, Aktuelles
Westfalenpost, 10.7.2017, Nachruf Lars-Peter-Dickel
Westfalenpost, 4.3.2013, Link:
SPD-Kreistagsfraktion, 7.9.2013

Wied, Werner: Eberhard Bauer 60 Jahre, in: Wittgenstein Bd. 53/1989/H. 2/S. 78-79
Wied, Werner: Eberhard Bauer 70 Jahre, in: Wittgenstein Bd. 63/1999/H. 2/S. 43-44
Linke, Eckhard: Eberhard Bauer 80 Jahre, in: Wittgenstein Bd. 73/2009/H. 1/S. 42-43

3 Gedanken zu „Eberhard Bauer (1929 – 2017)

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