BEST BLOG BLOGSTÖCKCHEN: Was lange währt ……

bestblogZu Beginn dieses Jahres folgte Tanja Praske dem Aufruf zur Blogparade auf siwiarchiv. Bereits in diesem Frühjahr hat sie mir das Blogstöckchen zugeworfen und ich habe es recht lange liegen lassen. In Stuttgart hatte ich die Gelegenheit Tanja Praske persönlich kennen zu lernen. Und immer noch lag das Stöckchen herum. Endlich komme ich nun zur Beantwortung und zum Weiterleiten des Blogstöckchens.

Wer bist du? Und was reizt dich an deinem Job?

Thomas Wolf, zuerst, und dann Kreisarchivar des Kreis Siegen-Wittgenstein. Als Archivar einer Kommune ist die Vielfalt des Berufs, die für mich enorm reizvoll ist. Alle Aspekte des Berufs kommen über kurz oder lang auf einen zu. Ich erhalte so einen Einblick in alle Aufgabengebiete, die ich in größeren Archiven vermutlich nie kennenlernen würde.

Wie lange plantet ihr Projekte? Was war die größte Herausforderung dabei und wie wurde diese gelöst?
Projekte waren und sind immer sehr unterschiedlich. Kleine Vitrinenausstellungen haben wir in wenigen Tagen realisiert. Da wir keinen eigenen Ausstellungsraum haben realisieren wir nur selten größere Ausstellungen, die dann aber auch ein halbes bis ein ganzes Jahr in Anspruch nehmen. Publikationen betreuen wir selber – glücklicherweise – keine, so dass wir uns an den bestehenden Zeitschriften inhaltlich beteiligen. Spass machen mir besonders die unüblichen Projekte, wie unser Computerspiel „Lambert und Laurin“ oder eben „aktuell“ das Blog.

Wäre die größte Herausforderung dabei die Beschaffung der finanziellen Mittel, so wäre es beinahe langweilig. Ich glaube, die größte Herausforderung ist es, die eigene Begeisterung für ein Projekt so einzusetzen, dass alle Probleme lösbar werden.

Was ist das oder eines der kleinsten Objekte eurer Sammlung?
Die kleinere Objekte im Kreisarchiv sind die Fotonegative der Pressestelle der Kreisverwaltung.

Gibt es eine kuriose Geschichte um ein Objekt? Erzähle sie uns.
Das Kreisarchiv betreut neben dem ihm anvertrauten Archivgut auch die Bilderkammer der Kreisverwaltung Siegen-Wittgenstein. Sie enthält überwiegend Werke regionaler Künstlerinnen und Künstler und dient primär der Raumausstattung, quasi eine Artothek. Kuriose Geschichten gibt es da einige: das Porträt, das eine Besucherin an eine Hexe erinnerte und deswegen aus einem publikumsintensiven Bereich weichen musste, das Bild, das in Folge der Kreishaussanierung hinter einem Schrank gefunden wurde – ein Klassiker – ……
Ach ja und natürlich die Palmblatt-Manuskripte!

Hast du ein Lieblingsstück? Warum?
Ich habe weder ein Lieblingsstück noch einen Lieblingsarchivbestand. Themen und historische Epochen sind mir manchmal näher. Aber das jeweilige Archivgut ist mir immer gleich wichtig. Es gilt diese „Flachware“ zu bewahren und in das rechte Licht zu rücken

Welches Objekt habt ihr zuletzt warum restauriert bzw. restaurieren lassen und nach welchen Kriterien?
Aus einer Schenkung der Kollegen des Siegener Stadtarchivs musste eine Aktenband „entschimmelt“ werden, da es sich um eines der älteren Schriftstücke des Kreisarchivs handelt, musste hier schnell gehandelt werden.

Welchen Stellenwert besitzt das Blog für das Haus?
Das Blog ist zu einem Fenster nach außen und zu anderen „Versuchslabor“ für archivisches Bloggen. siwiarchiv ist das zentrale Mittel der Öffentlichkeitsarbeit des Kreisarchivs Siegen-Wittgenstein und es bietet allen beteiligten Archiven, die Möglichkeit, die Welt der sozialen Medien kennen zu lernen.
Für das Kreisarchiv hat sich herausgestellt, dass das Blog nicht enur ein Marketinginstrument ist, sondern auch ein Arbeitshilfsmittel für die Erledigung archivischer „Kernaufgaben“.

Hast du einen Artikelfavoriten im Blog? Wenn ja, warum?
Ja! Es ist die Serie zur Bestandsbearbeitung „Heilstätte Hengsbach“. Die tagebuchartige Begleitung der Bestandsbearbeitung macht deutlich, dass es sich hier nicht primär um Öffentlichkeitsarbeit handelt, sondern um die Vorarbeiten zu einem archivischen Findbuch. Also: ganz normale archivische Tagesarbeit, nur eben vor den Augen der archivischen „shareholder“ ;-)!

Was bedeutet dir Kultur?
Sie ist integraler Bestandteil des Lebens, kein surplus! Kultur ist allerdings – und da kann ich meine rheinische Heimat, wo der Kulturbegriff eine riesige Erweiterung erfahren hat, nicht verleugnen – vielfältig: Musik, bildende Kunst, Literatur, Architektur, Essen und Trinken ……
Ich weiß allerdings nicht, ob ich so weit gehen würde, wie in einer Kulturausschusssitzung einer kleinen rheinischen Kommune, an der ich teilnahm: „Geflügelzucht ist auch Kultur.“

Wenn du kulturell „fremdgehst“ (außerhäusliche Aktivitäten), was machst du?
Konzertbesuche (Jazz, world music, immer häufiger auch Klassik/Neue Musik), Ausstellungsbesuche (gerne wohnortsnah), Städtetripps mit architektonischen „Begleitprogramm“ (zuletzt z. B. Magdeburg, Ulrichsplatz), …..

Du hast drei Wünsche frei, welche sind das?
Da habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Unter Druck würde etwas Banales herauskommen: Weltfrieden, hinreichende finanzielle Ausstattung für Familie und Archiv, und ….. ähm vielleicht noch mal 3 Wünsche?

Meine elf Impulsfragen lauten:
1) Stellen Sie sich und Ihr Archiv kurz vor!
2) Was war Ihr letztes bzw. aktuelles Projekt? Was war die größte Herausforderung dabei und wie wurde diese gelöst?
3) Was ist das Archivale Ihres Archivs, das man am wenigstens dort vermuten würde?
4) Haben Sie ein Lieblingsstück? Warum?
5) Archivbenutzungen können mitunter verschlungene Wege gehen. Gibt es eine kuriose Geschichte? Erzähle Sie sie.
6) Was bedeuten für Sie die sozialen Medien?
7) Haben Sie einen Artikelfavoriten im Blog? Wenn ja, warum?
8) Schauen Sie in die Zukunft: wo sehen Sie Ihr Blog in 12 Monaten?
9) Stellen Sie das Buch vor, das Sie zuletzt gelesen haben! Hat es Ihnen gefallen?
10) Was betreiben Sie als Ausgleich zur „Kulturarbeit“?
11) Sie haben drei Wünsche frei, welche sind das?

Ich freue mich über die Antworten folgender Archive und Kolleginnen und Kollegen:
1) Archivalia
2) Archive2.0
3) Fernweiterbildungsdungsblog der FH Potsdam
4) Aktenkunde
5) archivamtblog
6) BIÖG
7) Archiv des Schottenstifts
8) 1628 Wertheim
9) Born to be filed
10) drama on twitter
11) Gerhard Richter Archiv

Wie geht es weiter mit dem Blogstöckchen?
Regeln gibt es nicht wirklich. Gleichwohl bin ich auf folgende Hinweise gestoßen:
1) Beantwortet die Impulsfragen. Ihr dürft sie euch passend biegen.
2) Baut das Best Blog Award-Bildchen ein und verlinkt es mit demjenigen der es euch verliehen hat bzw. verlinkt auf den Artikel des Werfers.
3) Verfasst elf neue Fragen, spielt damit und reicht das Best Blog Blogstöckchen an zehn Blogger eurer Wahl weiter, es können auch weniger sein.
4) Ich würde mich freuen, wenn Sie einen Kommentar mit dem Link schreibt, wenn Sie die Fragen beantwortet habt.

Ein Gedanke zu „BEST BLOG BLOGSTÖCKCHEN: Was lange währt ……

  1. Lieber Thomas Wolf,

    pardon, jetzt ließ ich es länger liegen – die Blogparade #KultTipp, bei der Sie auch mitmachten und uns über das Museumsportal Kreis Siegen-Wittgenstein – vielen Dank dafür – vorstellten, vereinnahmte mich komplett.

    Jetzt habe ich mich ein klein wenig von der Blogparade erholt, die Einschläge zum Schluss waren heftig. Endlich konnte ich Ihr Blogstöckchen in Ruhe lesen – wunderbar! Das Gute an Blogstöckchen ist, dass sie irgendwann bearbeitet werden können. Bei mir lag es auch ein paar Wochen, bevor ich es beantwortete und weiterwarf. Mit Ihnen haben es jetzt alle zehn Museen und Archive bearbeitet, gestaltet und weitergereicht. Ich bin froh, dass ich ein Institutions-Blogstöckchen wagte, denn auch Ihre Antworten zeigen, wie spannend Archiv- und Museumsarbeit sein kann.

    Vielen herzlichen Dank dafür! Und ich hoffe noch mehr Antworten von Ihren Kollegen lesen zu dürfen – Sie werden dadurch für mich unmittelbar und ihre Archive erhalten für mich ein Gesicht, worauf ich mich schon freue!

    Schönes Wochenende!

    Tanja Praske

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