
Szenen aus der Glasfenster-Gestaltung von Adolf Saenger im alten Freudenberger Rathaus sowie Abbild des Stadtdukaten. Der Ratssaal wurde 1948 für die kommunale Selbstverwaltung in dem Gebäude Krottorfer Str. 25 hergerichtet. (Foto: Bernd Brandemann)
Mit einer ganz besonderen Werkschau beendet das Freudenberger 4Fachwerk-Museum seinen diesjährigen Ausstellungsreigen. Das Wirken des weit über die Region bekannten Siegerländer Malers Adolf Saenger ist dabei in einer einzigartigen Präsentation zu sehen. Insgesamt 55 Werke konnte dafür die Kuratorin Dr. Ingrid Leopold von zahlreichen Leihgebern zusammenstellen. Sie wird auch die einführenden Worte bei der Ausstellungseröffnung am Freitag, 25. November 2016, 19:00 Uhr im Museum sprechen.
Adolf Saenger (23. März 1884 – 7. Mai 1961) stammt aus einer Bauernfamilie in Niederdielfen (Wilnsdorf). Er absolvierte zunächst eine Lehre als Kesselschmied und erhielt nach einer Verletzung im 1. Weltkrieg Zeichenunterricht in einem Dortmunder Werkstätten-Lazarett. Weitere Ausbildungsstationen waren dann ab 1917 die Kunstgewerbeschule München und 1920 die Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Als Saengers Atelier 1943 durch Kriegseinwirkungen zerstört wurde, zog er wieder in seinen Siegerländer Geburtsort zurück. Er schuf Ölgemälde und Zeichnungen, Glasfenster sowie gestaltete Medaillen und Münzen. Ein Werkverzeichnis aus dem Jahr 1984 weist für die Siegener Saenger-Stiftung 66 Gemälde und 594 graphische Arbeiten, Zeichnungen oder Aquarelle aus.
Mit Freudenberg ist Adolf Saenger in besonderer Weise verbunden. Er gestaltete nicht nur den zur 500-Jahrfeier im Jahr 1956 geprägten Stadtdukaten, der bis heute auch die Bürgermeisterkette ziert. Zu dem damaligen Stadtjubiläum entwarf er ebenso die Glasfenster im historischen Rathaussaal. Es sind Motive aus der Freudenberger Wirtschafts- und Sozialgeschichte, die er hier mit seiner ganz eigenen Handschrift festgehalten hat. Sind es hier prägnante figürliche Darstellungen , werden in der Ausstellung ganz exemplarische Werke auch seiner Landschaftsmotive gezeigt. Gilt er doch als der Maler, der das Wesen der Siegerländer Landschaft und des Siegerländer Menschen am vollkommensten erfasste.
Auch Gesang wird die Vernissage der Sänger-Ausstellung bereichern: Marianne Dorndorf, begleitet auf der Gitarre von Roland Jung, beide im Freudenberger Chor „Die Zwischentöne“ aktiv“, gestalten den musikalischen Rahmen.
Quelle: Pressemitteilung 4Fachwerk, 20.11.2016
Mein Bruder Dr.Georg Braumann hat viele Orginale von Saenger-ebenso ich:Elisabeth Kleinwächter.
Der Vorsitzende des 4fachwerk-Vereins ist geradezu Fan der alten Siegerländer Meister (02734 / 7223). Vielleicht könnte zu einem späteren
Zeitpunkt (frühestens 2018)eine neue überarbeitete Ausstellung zu Sänger geben.
Zu Saenger s. a. Siegerländer Nationalzeitung v. 14.10.1937: PDF des Artikels
Weitere Zeitungs- bzw. Zeitschriftenbeiträge zu Adolf Saenger:
– Rudolf JUNG, Das Werk Adolf Sängers, in: Siegener Zeitung Nr. 242 vom 15.10.1937.
– Paul SCHMIDT, Begegnung mit Adolf Sänger, in: National-Zeitung 254 (30.10.1937).
– Hans SCHNEIDER, Adolf Sänger. Der Maler des Siegerlandes, in: National-Zeitung Nr. 1 vom 02.01.1937.
– Robert NISSEN, Adolf Saenger 70 Jahre, in: Siegerland 31, Heft 1 (1954), S. 1-6.
– Hermann REUTER, Porträt eines Künstlers: Adolf Sänger, der Unverwechselbare, in: Siegerländer
Monatsspiegel 9, Heft 3 (1959), S. 2.
– Hermann REUTER, Die Redlichkeit in der Kunst. Zum 75. Geburtstag des Malers Adolf Saenger, in:
Westfälische Rundschau Nr. 69 vom 23.03.1959.
– Adolf SAENGER, Erinnerungen, in: Siegerland 36, Heft 1 (1959), S. 21-24.
– Ludwig SCHÄFFLER, In der Heimat leben und ihre Seele kennen. Zum 75. Geburtstag des Malers Adolf
Saenger, in: Siegener Zeitung Nr. 68 vom 21.03.1959.
– Robert NISSEN, Ein Künstler mit Herz: Adolf Sänger, in: Westfalenspiegel 9, Heft 1 (1960), S. 28-30.
211
– Ulrich BRANDENBURGER, In memoriam Adolf Saenger, in: Siegerländer Monatsspiegel 11, Heft 5 (1961), S.
1.
– Wilhelm MÜLLER-MÜSEN, In memoriam Adolf Saenger, in: Siegerländer Heimatkalender 1964, S. 192-193.
In die digitale Sammlung des Siegerlandmuseums hat zwei Werke Saengers Einzug gefunden:
1) https://www.siegerlandmuseum.de/de/unsere-ausstellungen/digitale-sammlung/exponat/glasfenster-huettenmann und
2) https://www.siegerlandmuseum.de/de/unsere-ausstellungen/digitale-sammlung/exponat/hoache
[NN]: Besprechung der Einzelausstellungen Berliner Künstler im Zehlendorfer Rathaus, in: Nationalsoziaistische Monatshefte, November 1938, S. 78:
In der Zeitschrift „Wille und Macht. Führerorgan der nationalsozialistischen Jugend“ finden sich im Band aus dem Jahr 1941 mehrere Bilder Adolf Saengers in den Kunstdruckbeilagen (Januar (Heft 1): „Die Herde des Paris“, Februar (Heft 3): „Heimkehr von der Schwemme (Zeichnung) [Graphisches Kabinett Berlin], April (Heft 7): „Odysseus und Nausikaa“ (Tempura), „Aus dem Sauerland“ (Aquarell), „Landschaft mit Samann und Hirt“ (Kreidezeichnung), „Trinkender Bauer“ (Zeichnung), „Mittagsrast“ (Zeichnung). Zudem enthält das genannte April-Heft folgenden kleinen Beitrag über Adolf Saenger:
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Im Band 1942 findet sich September-Heft auf S. 3 der Entwurf Saengers zu einer Europa-Plakette.
Im Band Sommer 1944 findet sich in der Kunstdruckbeilage Saengers Bild „Der Schäfer“ sowie auf S. 27 die Lithografie „Pferde im westfälischen Land“ und auf S. 39 die Zeichnung „Ländliches Gespräch“.
Adolf Saenger Bilder zeigt folgende Bildtafel aus; Kunstgewerbe. Ein Bericht über Entwicklung und Tätigkeit der Handwerker- u. Kunstgewerbeschulen in Preussen, Berlin [1922], S. 49: