Ausstellung „200 Jahre Westfalen. Jetzt!“

Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte
28. August 2015 bis zum 28. Februar 2016

Ferndorfer Duffel (Herbert Stahlschmidt), um 1930 mit KeyVisual der Ausstellung / NEU, Büro für Kommunikation

Ferndorfer Duffel (Herbert Stahlschmidt), um 1930
mit KeyVisual der Ausstellung / NEU, Büro für Kommunikation

„Westfalen, das wird manchmal vergessen, ist als preußische Provinz begründet worden. Und so merkt man uns Westfalen auch die positiven preußischen Tugenden, wie Selbstdisziplin, Fleiß, Ehrlichkeit und Durchhaltevermögen an. Das hat die Region über die Jahrhunderte geprägt, sagte Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau bei der Vorstellung der Jubiläumsausstellung 200 Jahre Westfalen. Jetzt!. „Heute sind wir Westfalens größte Stadt. Das haben wir nicht zuletzt der preußischen Verwaltungs- und Bildungspolitik zu ver-danken. Wir in Dortmund feiern den Westfalen-Geburtstag aus Überzeugung.“ Was die Regionen bewegte und bewegt, die der Wiener Kongresses im Jahr 1815 zur preußischen Provinz Westfalen zusammenfügte, ist im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte vom 28. August 2015 bis zum 28. Februar 2016 zu sehen und wird begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm. Die große Sonderausstellung inszeniert Geschichte und erzählt Geschichten. Es geht um technische Wunderwerke, Hidden Champions und Global Player, um Visionäre und erfolgreiche Unternehmer, um große Dichtung und frechen Poetry-Slam, um Fremde und Heimat, und um „tierisch“ Westfälisches. Dabei stehen Fragen wie diese im Mittel-punkt: Gibt es ein westfälisches Heimatgefühl? Was prägte und prägt das Bild von Westfalen? Und welche Rolle spielt das „Westfälische“ in unserer Zeit?

Westfalen – Mythos und Klischee
„Westfalen gehörte – zusammen mit dem Rheinland – zu den wichtigsten Wirtschaftsregionen Preußens“, erklärt Matthias Löb, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der als Partner die Westfalen-Ausstellung mit trägt. „Die Menschen haben ihr Selbstbewusstsein in hohem Maße aus dem wirtschaftlichen Erfolg gezogen und parallel hat sich ein kulturelles Westfalen-Bewusstsein entwickelt. Bis heute sind die Westfalen tatkräftig und anpackend, dabei aber auch bodenständig. Es wundert mich deshalb nicht, das Westfalen so viele Weltmarktführer – insbesondere familiengeführte Mittelstandsbetriebe – vorzuweisen hat. Außerdem bringen sich die Menschen in unserer Region in einem hohen Maß ehrenamtlich ein. Sie engagieren sich für ihre Heimat und ihre Mitmenschen. Das ist für mich ‚typisch westfälisch‘.“

Westfalen erfahren
Auf was sind Westfalen heute stolz und was ist ansonsten typisch für die Region? Korn, Pumpernickel und Schinken? Stimmen die Klischees: Westfalen sind eher stur, arbeitsam und reden nicht viel? Und gibt es etwas, was die Menschen im Sauer- und Siegerland, in Wittgenstein, in Ostwestfalen, im Münsterland und im östlichen Ruhrgebiet miteinander verbindet?
„Wir wollen untersuchen, ob es eine Identifikation mit Westfalen gibt oder viel eher mit dem eigenen Dorf, der Heimatstadt oder einer Teilregion“, erklärte Kuratorin Dr. Brigitte Buberl vom Museum für Kunst und Kulturgeschichte. „Die Geschichte unserer Region ist wechselhaft, verblüffend, vielfältig, bewegt und bewegend. Das spiegelt sich nicht nur in historischen Ereignissen wider, sondern gerade auch in persönlichen Lebensgeschichten und alltäglichen Objekten. Unsere Ausstellung will Westfalen und seine Geschichte erlebbar machen, dabei setzen wir auch auf die Partizipation der Besucher.“
Gemeinsam mit dem LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und dem Westfälischen Heimatbund, der 2015 sein 100-jähriges Bestehen feiert, haben die Ausstellungsmacher/innen Überraschendes zusammen-getragen. Rund 800 „Zeitzeugnisse“ unterschiedlichster Art, aufgeteilt in thematische Inszenierungen werden Westfalen erfahrbar machen. Denn das ungewöhnliche Ausstellungskonzept macht es möglich, dass der Haupt-raum während der Ausstellungszeit thematisch umgebaut wird und dort dreimal – jeweils für mehrere Wochen – andere Aspekte des „Westfälischen“ im Mittelpunkt stehen.

Gemeinsam für Westfalen
Um das große Ausstellungsprojekt zum Westfalenjubiläum realisieren zu können, arbeitet das Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund eng zusammen mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), dem LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und dem Westfälischen Heimatbund, der 2015 sein 100-jähriges Bestehen feiert. Das LWL-Museumsamt schickt die Westfalen-Ausstellung in verkleinerter Version ab Mitte 2016 auf Wanderschaft. Geplant sind acht Stationen.
Die Schirmherrschaft übernimmt die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft.
Für die großzügige Förderung dieses Ausstellungsprojekts bedanken wir uns beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), der LWL-Kulturstiftung, der NRW-Stiftung, dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, den Sparkassen in Westfalen-Lippe, der Kulturstiftung der Provinzial Versicherung, dem Westfälischen Heimatbund und der Westfalen Initiative.
Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund ist WDR3 Kulturpartner.
Kuratorin der Ausstellung ist Dr. Brigitte Buberl, Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund
Ausstellungsgestaltung: Prof. Ovis Wende und Lukas Kretschmer
Grafische Gestaltung: NEU, Büro für Kommunikation, Dortmund

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