Johannes Heesters, Inge Meysel & Co. in Siegen

Handschriftlicher Eintrag in dem Autogrammbuch von 1964.

In seinem „Klick in die Vergangenheit“ widmet sich das Stadtarchiv Siegen regelmäßig unterschiedlichen Episoden der städtischen Geschichte. Besondere Anlässe, historische Ereignisse, bislang unbekannte Aspekte oder bemerkenswerte Archivstücke in den Sammlungsbeständen sollen dadurch vorgestellt werden. In der neuen Ausgabe wird ein Autogrammbuch aus dem Umfeld der Kulturgemeinde Siegen e.V. präsentiert, das zwischen 1963 und 1966 geführt wurde. Die Unterschriften namhafter Künstlerinnen und Künstler zeigen, dass die Kulturarbeit unter dem „Krönchen“ bereits wenige Jahre nach Eröffnung von Bühne der Stadt Siegen und Siegerlandhalle Früchte trug.

„Bereits 1946 waren in Siegen und Weidenau die beiden Kulturgemeinden gegründet worden, um der Bevölkerung nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs kleinere Konzerte und Schauspiele anzubieten. In Zeiten wirtschaftlicher und sozialer Nöte in der Nachkriegszeit keine Selbstverständlichkeit, denn es mangelte an effizienter Organisation, an Transport und Logistik, an Kohle und Strom sowie an geeigneten Veranstaltungsstätten“, wie Christian Brachthäuser vom Stadtarchiv Siegen erläutert. In Weidenau etwa diente eine Fabrikkantine vorübergehend als provisorischer Kultursaal, während in Siegen der Charlottenbunker als Spielort für kulturelle Aufführungen fungierte. Bezogen auf die Situation in Siegen sollten sich die Verhältnisse erst nach der Währungsreform grundlegend verändern. Durch den Abschluss der Wiederaufbauarbeiten am Apollo-Theater im Jahr 1948, den Bau einer „Bühne der Stadt Siegen“ im Herbst 1957 sowie der Einweihung der Siegerlandhalle im März 1961 vermochten Stadtverwaltung und Kulturbetreiber bedeutende Theaterbühnen, internationale Ensembles und Orchester zu engagieren. „Insofern stellt das  Autogrammbuch nicht nur eine eher seltene Archivaliengattung dar, sondern es dokumentiert durch die Einträge der prominenten Bühnenakteure auch den Aufschwung der kommunalen Kulturarbeit beziehungsweise deren Rezeption vor über 50 Jahren in unserer Region“, so Brachthäuser. Zu Autogrammgebern zählten etwa Johannes Heesters, Inge Meysel, Peer Augustinski, Attila Hörbiger oder Ruth Niehaus, die allesamt ihr Stelldichein unter dem „Krönchen“ gaben. Jedoch nicht immer mit positiven Theaterkritiken.

Parallel zu dem Onlineartikel auf der Website www.stadtarchiv-siegen.de findet noch bis Ende September 2017 eine kleine Vitrinen-Präsentation im Lesesaal des Stadtarchivs Siegen statt.  Ausgewählte Reproduktionen von Einträgen und Autogrammkarten aus dem Sammelalbum sowie Fotografien, Bühnenprogramme und Theater-Memorabilia (darunter Abonnementskarten und Spielpläne der Kulturveranstalter) runden die Ausarbeitung ab. Das Team des Stadtarchivs Siegen freut sich auf Ihren Besuch. Der Eintritt ist selbstverständlich frei!

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