Exponate zu Johann Georg Hinsberg

Landwirtschaftsmuseum Hof Espe, Bad Berleburg
18. Juli 2012, 14 – 18 Uhr

Der Pfarrer und Regionalhistoriker Johann Georg Hinsberg (geb. 14 November 1862 in Darmstadt, gest. 25 Oktober 1934 in Berleburg) hat sich in Berleburg und Wittgenstein einen Namen als besonders volksnaher und populärer Seelsorger gemacht.
Vater Matthias war Bankdirektor und bekannt als Mitbegründer des Barmer Bankenvereins. Hinsberg wuchs in Barmen auf und genoß dort seine Schulbildung. Nach dem Militärdienst nahm er in Bredelar eine forstwirtschaftliche Ausbildung auf, die er bald wieder abbrach. Es folgte das Studium der Theologie in Bonn und Berlin, wobei er vor allem von dem Theologen Steinmeyer und dem Historiker Heinrich von Treitschke beeinflusst wurde. Nach einer kurzen Zeit als Hauslehrer und nach dem in Langerfeld bei Barmen absolvierten Vikariat erfolgte 1888 die Ordination. 1889 heiratete er Elisabeth Müller, eine Försters Tochter aus Falkenberg/Hessen.
1893 wurde er als zweiter Pfarrer nach Berleburg damals Hauptort des Kreises Wittgenstein gewählt. Sieben Jahre darauf rückte er zum ersten Pfarrer auf. 1929 wurde er zum Superintendenten des Kirchenkreises Wittgenstein gewählt. 1933 trat er in den Ruhestand.
Johann Georg Hinsberg hat viel für die lokalhistorische Forschung getan. Sein freundschaftliches Verhältnis zum fürstlichen Haus öffnete ihm die Tür zu dem reichhaltigen Berleburger Schloss-Archiv. In zahlreichen Publikationen, die als Serien in Zeitungen aber auch als Monographien und Sammelbände erschienen, brachte er seine Forschungsergebnisse einer breiten Leserschaft nahe. Insbesondere seine
unvollendet gebliebene Geschichte von Sayn-Wittgenstein-Berleburg, die sich mit der Geschichte des Fürstenhauses zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg und seinem Territorium befasste, ist ein bis heute nicht überholtes Standardwerk.
Quelle: Johannes Burkardt: Zum 65. Todestag des Berleburger Pfarrers Johann Georg Hinsberg, in Wittgenstein Jg. 87 Bd. 63 H. 4/Dezember 1999, S. 161-163

In der aktuellen Wittgenstein-Bibliographie können die Veröffentlichungen Hinsbergs recherchiert werden.

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