Geschichte der Juden im Amt Ferndorf (1797-1943)

„Den Juden ist aber hier kein Leid zugefügt worden“

Pfau, Dieter

Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2012

ISBN 978-3-89534-921-8 / 19,00 EUR

Über sechs Generationen lebten im ehemaligen Amt Ferndorf – der heutigen Stadt Kreuztal – jüdische Männer, Frauen und Kinder. Gegen viele Widerstände gelang es ihnen, eine gesicherte wirtschaftliche Existenz aufzubauen, ohne die eigenen religiösen und kulturellen Traditionen vollends preiszugeben. Mit der Entstehung und Ausbreitung des modernen Antisemitismus stellte ein wachsender Teil der christlichen Bevölkerung ihre Existenzrechte in Frage. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden die Juden in Krombach und Littfeld ausgegrenzt, terrorisiert, enteignet, schließlich in die Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert und ermordet.

Der Autor geht den Spuren jüdischen Lebens im Amt Ferndorf nach und betrachtet die Entwicklung des Antisemitismus im Kreis Siegen. Er analysiert den Grad der Integration der Juden in die regionale und lokale Gesellschaft, fragt nach den Gründen für die größtenteils bereitwillige Anpassung der Bevölkerungsmehrheit an das NS-System und weist die Beteiligung der örtlichen politischen Entscheidungsträger an der „Judenpolitik“ der Nationalsozialisten nach. Mit diesem Buch, das mit zahlreichen Fotografien und Dokumenten illustriert ist, soll den Juden, die im ehemaligen Amt Ferndorf gelebt haben, wieder ein Gesicht gegeben und ein würdiges Andenken bewahrt werden.

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