Gerhard Dapprich (1909 – 1988) – Bergrat und Bundesrichter aus Siegen

Ein Literaturfund und eine Einladung zum Weiterforschen.

Dr. jur. Ludwig Moritz Gerhard Dapprich

  • * 3. Dezember 1909 in Siegen, ev., Vater: Otto Arnold Dapprich, Kaufmann
  • 1916 – 1920 Besuch der Obenstruth-Schule in Siegen
  • 1920 – 1926 Realgymnasium in Siegen
  • 1926 – 1927 Höhere Handelsschule in Siegen
  • 1927 – 1928 kaufmännische Ausbildung bei I.G Reichswald in Siegen
  • 1928 – 1931 Oberrealschule Weidenau/Sieg, Abitur

  • 31. März 1931 – 21. Juli 1934 Studium:
    • 1931 Universität Marburg
    • 1931/1932 Innsbruck
    • 1932 Bonn
    • 1932 – 1934 Marburg
  • 1934 1. jur. Staatsexamen
  • 1935 Promotion (Dissertation: Die Kirche und der totale Staat)
  • 18. Dezember 1934 – 22. März 1938 Referendariat:
    • 1934 – 1937 Landgericht Siegen
    • 1937 – 1938 Oberlandesgericht Hamm
  • 1938 2. jur. Staatsexamen in Düsseldorf
  • 1. April 1938 – 1. September 1938: Assessor beim Landgericht Münster/Zivilrichter
  • 1938 Übertritt in die Berghoheitsverwaltung (Justitiar): Assessor am Oberbergamt Dortmund
  • 1938 – 1944 nebengeruflich Lehrer an der Bergschule Bochum
  • im Zweiten Weltkrieg vom Militärdienst freigestellt wegen uk-Stellung
  • 1940 – [1943/1950] Bergrat am Oberbergamt Dortmund
  • März 1950 – 1954: Oberbergrat am Oberbergamt Dortmund
  • 20. Juli 1954 aus dem Dienst der Landesbergbehörde in den Bundesdienst übergetreten als Bundesrichter am Bundessozialgericht in Kassel
  • + 15. September 1988 in Kassel
  • Mitgliedschaften: NSDAP (1. Mai 1937), NSFK (Förderndes Mitglied ab 1934 – seit Überführung des Deutschen Luftsportverbandes  1. August 1933), NSV (26. Juni 1937), NS-Rechtswahrerbund (1. April 1935), Reichsluftschutzbund (ca. 1938); Angabe einer Mitgliedschaft in einer republikanischen/antinationalsozialistischen Studentengruppe in Marburg 1932/33 – 1934 (als verbotene Oppositionsgruppe genannt)
  • Entnazifizierung: Herbst 1945 keine Bedenken der NCCC Essen wegen Weiterbeschäftigung, 16. März 1948 „kein Aktivist, vollständig entlastet“

Quelle: Katrin Minner: Der Schreibtisch des Ruhrbergbaus: Das Oberbergamt Dortmund (1933-1950). Eine Fachbehörde zwischen fachlichem Anspruch und politischem Einfluss, Bochum 2019 (= Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Nr. 232; = Schriften des Bergbau-Archivs, Nr. 35), S. 226 – 227

To-do-Liste: Archivgut/Literatur/Recherchen:
– Stadtarchiv Kassel, Bestand A 1 .101 (Haupt- und Bürgeramt – Ehrungen] Nr. 263, Verleihung des Verdienstordens an Dapprich, Dr. Gerhard (geb. 03.12.1909), 1984
– Stadtarchiv Kassel, Bestand S 1 [ S 1 Personenbezogene Sammlung (hauptsächlich Zeitungsausschnitte)] Nr. 2939, Dapprich, Gerhard, Dr., [geb 03.12.1909 in Siegen, gest. 15.09.1988 in Kassel] Dr.jur., Richter, Seit 1968 vorsitzender Richter am Bundessozialgericht in Kassel; Honorarprofessor
– Archiv der Philipps-Universität Marburg, Bestand 307 b [Juristische / Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät] Nr. 1857, Gerhard Dapprich aus Siegen geb. 03.12.1909 vom 21.04.1936, 1936, enthält: Dissertation
– Archiv der sv:dok, 15 [Berufsgenossenschaft Rohstoffe und Chemische Industrie (BG RCI)]/3324, Bundessozialgericht – Allgemeine Angelegenheiten, enthält u.a. Verabschiedung von Prof. Dr. Dapprich, Vorsitzender Richter am Bundessozialgericht (1977), 04.1955 – 12.1994, Sperrvermerk: 2024

– [Nachruf], in: Recht der Arbeit, Band 42/43 (1989), S. 44
– August Ludwig Degener, ‎Walter Habel: Wer ist Wer? Das deutsche Who’s Who, Bd. 15 1967, S. 294
– August Ludwig Degener, ‎Walter Habel: Wer ist Wer?, Bd. 26 (1987), S. 219
– Gerhard Lüdtke, ‎Hans Strodel, ‎Hans Jaeger: Kürschners deutscher Gelehrten-Kalender, Bd. 3 (1992), S. 4252

-Technische Universität Berlin: Dort war Dapprich Honorarprofessor für Bergrecht

2 Gedanken zu „Gerhard Dapprich (1909 – 1988) – Bergrat und Bundesrichter aus Siegen

    • Die Promotionsakte ist im Archiv der Universität Marburg vorhanden. Signatur ist in der to-do-Liste am Ende dieses Eintragsd zu finden. Erstaunlicherweise findet sich in den Bilbiothekskatalogen die gedruckte Dissertation Dapprichs mit folgendem Titel: „Die „Autarkie“ des Aristoteles und der „totale Staat“, so dass hier tatsächlich Klärungsbedarf besteht.

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