Online-Datenbank zur NS-Straßenbenennungspraxis in Westfalen und Lippe freigeschaltet

Die Datenbank kann im Internet über die Adresse http://www.strassennamen-in-westfalen-lippe.lwl.org aufgerufen werden.

Straßenumbenennungen bieten immer wieder Anlass für zum Teil heftige Kontroversen zwischen Gegnern und Befürwortern einer Namensänderung. Das hat nicht nur die inzwischen erfolgte Umbenennung des Hindenburgplatzes in Münster gezeigt. Im Fokus standen und stehen hier bislang hauptsächlich jene Straßennamen, die nach 1945 vergeben wurden und Personen (z. B. Wagenfeld, Miegel, Castelle) ehren, deren Rolle in der NS-Zeit zunehmend kritisch hinterfragt wird. Ein besonderer, bislang kaum beachteter Aspekt war die Neu- oder Umbenennung von Straßen, Wegen und Plätzen in der Zeit des Nationalsozialismus, dem das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte nun eine deutschlandweit einmalige Online-Datenbank gewidmet hat. Weiterlesen

Siegener Straßenbenennungen in der NS-Zeit

und in der frühen Bundesrepublik

Marcus Weidner stellte vor einem „erstaunlichen“ Publikum am 15. März im Siegener Stadtarchiv seine aktuellen Forschungsergebnisse zu den Straßenbenennungen in Westfalen während der NS-Zeit und der frühen Bundesrepublik dar Link

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Als aus der Sandstraße die Adolf-Hitler-Straße wurde

Vortrag im KrönchenCenter zur Straßenbenennungspraxis in Westfalen und Lippe im Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit

Mit einem auch für Siegen aktuellen zeitgeschichtlichen Thema befasst sich der nächste Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Siegener Forum – Vorträge und Diskussionen nicht nur zur regionalen Geschichte“ am kommenden Donnerstag im städtischen Kulturzentrum KrönchenCenter. Unter dem Titel „Wir beantragen … unverzüglich umzubenennen“ setzt sich der Münsteraner Historiker Dr. Marcus Weidner mit der Straßenbenennungspraxis in Westfalen und Lippe während des Nationalsozialismus und der unmittelbaren Nachkriegszeit auseinander.

Schon unmittelbar nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurden in den meisten deutschen Städten und Gemeinden zum Teil umfangreiche Um- bzw. Neubenennungen von Straßen und Plätzen durchgeführt. Auf diese Weise wurden nicht nur die neuen Machthaber, allen voran Hitler und Göring, geehrt, sondern auch die neuen ‚Helden‘ und ‚Erinnerungsorte‘ des Nationalsozialismus in das Straßenbild eingeführt. Der Referent untersucht auf der Basis einer umfangreichen Materialerhebung in den heutigen Kommunen Westfalen-Lippes die Praxis der Um- und Neubenennung von Straßen und Plätzen in diesem Raum während des Nationalsozialismus und geht dabei vor allem ihren Ursachen, Anlässen und Formen sowie der häufig nur teilweise durchgeführten Rückabwicklung in der Zeit nach 1945 nach. In diesem Zusammenhang stellt Weidner unter anderem auch die Kontroverse um die Umbenennung der Siegener Hindenburgstraße dar. Weiterlesen