Siedek-Strunk: „ … das Kirchgehen seye nur bloßes Buchstaben werck“.

Separation von der Amtskirche als Ausdruck laientheologischer Selbstermündigung im Siegerland
in der Mitte des 18. Jahrhunderts

Siegener Beiträge zur Reformierten Theologie und Pietismusforschung, Bd. 6
160 Seiten, Paperback, Format 21,0 x 14,8 cm, ISBN 978-3-7858-0865-8

Zwischen Taufverweigerung und Ekstase
Theologische Selbstermündigung von Laien und Laiinnen, die teils zur Separation von der Amtskirche führte, ist im Siegerland bereits Ende des 17. Jahrhunderts nachweisbar und hat somit eine lange Tradition in der Region.
Die Untersuchung beleuchtet exemplarisch die Separation Einzelner, aber auch die ganzer Gruppen in den Kirchspielen Freudenberg, Weidenau und Hilchenbach zur Mitte des 18. Jahrhunderts. Weiterhin thematisiert sie aus der Separation resultierende Konfliktfelder, wie die Ablehnung von Gottesdienst und Abendmahl und die Konvertikelbildung.
Unter Erläuterung und Berücksichtigung des kirchen- und kulturhistorischen Hintergrundes bietet die kirchengeschichtliche Studie einen Einblick in spezifische protestantische Lebenswelten im Siegerland in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen dabei selbstbewusste reformierte Gemeindemitglieder, überforderte Pfarrer und um Ausgleich bemühte kirchliche und weltliche Obrigkeiten.

Stefanie Siedek-Strunk,
geboren 1969 in Siegen. 2006 Abitur und Aufnahme des Geschichtsstudiums an der Universität Siegen mit zunehmender Fokussierung auf die Kirchengeschichte. Nach dem Abschluss des Masterstudiums wissenschaftliche Mitarbeiterin zunächst am Seminar für Ev. Theologie und später am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte an der Philosophischen Fakultät der Universität Siegen. 2019 Promotion zum Thema „Evangelische Gefängnisseelsorge in der SBZ und den frühen Jahren der DDR (1945 bis 1959)“.
Seit 2021 forscht sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im SFB 1472 „Transformationen des Populären“ der Universität Siegen zu Transformationen populartheologischer Wissensdiskurse im Spiegel der Rezeption von Publikationen Johann Heinrich Jung-Stillings.
Quelle: Verlagswerbung

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