Deutscher Kulturrat und Bundesarchiv stellen Dossier vor
Was macht eigentlich das Bundesarchiv? Angesichts seiner großen Bedeutung für Forscherinnen und Forscher, Journalistinnen und Journalisten sowie für viele Menschen, die sich mit der eigenen Vergangenheit oder der ihrer Vorfahren beschäftigen möchten, ist ein genauerer Blick lohnenswert. Den bietet nun das frisch erschienene Dossier „Dokumente, Bilder, Filme. Das Bundesarchiv“, das der Mai-Ausgabe von Politik & Kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates, beiliegt. Damit wird ein besonderer Schwerpunkt gesetzt, der die Wahrnehmung dieser Oberen Bundesbehörde in der Öffentlichkeit als eine der größten und bedeutendsten Kulturinstitutionen Deutschlands stärkt.
Auf 88 Seiten schreiben 26 Autorinnen und Autoren über die vielfältigen Bestände, die diversen Wege sie zu nutzen und über digitale Herausforderungen des Bundesarchivs. Einzelbeispiele und persönliche Geschichten geben darüber hinaus Zeugnis von der Bandbreite der Möglichkeiten.
Seit seiner Gründung im Jahre 1952 ist das Bundesarchiv immer stärker zu einem wichtigen Partner in der deutschen und internationalen Geschichtsschreibung geworden. Es ermöglicht den Blick in die Vergangenheit, der wichtig ist für das Verständnis der Gegenwart und die Gestaltung der Zukunft. Das Bundesarchiv vermittelt „(F)Akten statt Fake News“. Nicht zuletzt ermöglicht es Überlebenden des Holocaust und deren Nachfahren, mehr über vergangenes Unrecht zu erfahren sowie eine Grundlage für Ansprüche auf Entschädigung oder Restitution zu haben. Das seit 2021 in das Bundesarchiv übergegangene Stasi-Unterlagen-Archiv gibt Auskunft über das Herrschaftssystem der SED-Diktatur und deren Macht- und Unterdrückungsmechanismen.
Der Präsident des Bundesarchivs, Michael Hollmann, erklärte: „Das Dossier zeigt auf beeindruckende Weise, dass das Bundesarchiv mehr ist als eine bloße Schatzkammer voller Dokumente. Politik und Öffentlichkeit können sich davon überzeugen, dass die Überlieferungen im Bundesarchiv hochaktuell sind und von weitreichender, geradezu existenzieller Bedeutung für die Auseinandersetzung mit der jüngeren deutschen Geschichte, gleich, ob es um die große nationale Geschichte geht oder um die Geschichte einer Familie.“
Der Herausgeber von Politik & Kultur und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Ohne unsere Archive verlieren wir unser gesellschaftliches Gedächtnis. Ohne unsere Vergangenheit zu kennen, verlieren wir die Orientierungsmöglichkeit, denn um eine Sache einschätzen zu können und einen Weg in die Zukunft zu finden, braucht man immer ein Wissen über die Ausgangspunkte. Deshalb sind Archive zentrale kulturelle Orte, und das Bundesarchiv ist unzweifelhaft das Wichtigste unter den Archiven in Deutschland. Ich freue mich, dass wir mit der Herausgabe des Dossiers „Dokumente, Bilder, Filme. Das Bundesarchiv“ für eine größere kulturpolitische Wahrnehmung dieser zentralen Einrichtung beitragen können.“
Zum Dossier: https://www.kulturrat.de/wp-content/uploads/2025/04/Dossier_Bundesarchiv_Web.pdf
Quelle: Bundesarchiv, Pressemitteilung, 5.5.25