Literaturtipp: „Unsichtbar. Vietnamesisch-Deutsche Wirklichkeiten“

„Die Geschichte der Boatpeople, die Ende der 1970er Jahre vorwiegend aus dem Süden Vietnams in die alte Bundesrepublik flüchteten, sowie die der „Vertragsarbeiter_innen“, die aus dem Norden Vietnams stammen und ab 1980 in der ehemaligen DDR arbeiteten, sind wenig bekannt.
Auch das rassistische Pogrom von Rostock-Lichtenhagen vor 25 Jahren ist nahezu in Vergessenheit geraten. Inzwischen werden die Vietnames_innen in der deutschen Öffentlichkeit als die „Lieblingsmigrant_innen“ wahrgenommen, gelten sie doch als „fleißig“, „erfolgreich“ und „integriert“.
Trotz oder gerade wegen ihres positiven Images bleiben ihre vielfältigen Schicksale und Geschichten jedoch oft unsichtbar.


Das Buch „UnSichtbar. Vietnamesisch-Deutsche Wirklichkeiten“ nimmt die vietnamesische Migrationsbewegungen in den Blickpunkt. Sein Ziel ist, diese Geschichte(n) sichtbar zu machen. Es thematisiert u.a. die Lebensentwürfe der zweiten und dritten Generation. Die vietnamesische Migration ist Teil der deutsch-deutschen Geschichte. Beispielsweise lassen sich an aktuellen Debatten um die Willkommenskultur“ oder Aussagen wie „das Boot ist voll“ eine Reihe von Ähnlichkeiten zu den Diskursen um vietnamesische Migration erkennen. Es schildert aber ebenso die Erfahrungen von Vietnames_innen, die aus Deutschland nach Vietnam zurückgekehrt sind.
Das Buch wird vom Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland e.V. und der Friedrich-Ebert-Stiftung herausgegeben. Der Impuls zu diesem Buch kam vom Projekt UnSICHTBAR, das in der deutsch-vietnamesischen Community verankert ist. Es wurde auf einer Konferenz am 25. April 2017 in der FES Berlin präsentiert.

Quelle: DOMid, Pressemitteilung

Zur Ankunft vietnamesischer Flüchtlinge im Kreisgebiet s. folgenden Eintrag auf siwiarchiv.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert