Literaturhinweis: Überlieferung und archivische Bewertung

Fachpublikation des Arbeitskreises Archivische Bewertung. hrsg. vom VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e. V., Fulda 2025

Der seit dem Jahr 2000 bestehende, spartenübergreifende VdA-Arbeitskreis „Archivische Bewertung“ widmet sich in seiner neuesten, hier anzuzeigenden Publikation dem weiten Themenfeld
„Überlieferung und archivische Bewertung“. In ihrer Einführung bezeichnet die Vorsitzende des Arbeitskreises Andrea Wendenburg „die Überlieferungsbildung und Bewertung von Archivgut“
als „zentrale Aspekte der Archivwissenschaft, die sowohl die Erfassung als auch die langfristige Bewahrung von Informationen betreffen. Der VdA-Arbeitskreis Bewertung hat sich veranlasst gesehen, sich auf eine grundlegende Weise mit dem Themenkomplex Überlieferungsbildung und Bewertung auseinander zu setzen. Die Vielfalt der unterschiedlichen fachlichen Sicht- und Herangehensweisen spiegelt sich in den einzelnen Beiträgen in diesem Band. Aus Sicht des Arbeitskreises Bewertung gibt es kein richtig oder falsch bei Überlieferungsbildung und Bewertung, solange die hierzu führenden Grundsätze, Überlegungen und rechtlichen Normen offengelegt und transparent kommuniziert werden.“
Die Publikation gliedert sich in sechs Kapitel. So werden in der Einleitung Grundlagen (Max Plassmann) und Ziele (Christine Axer) der Überlieferungsbildung erörtert, und Mathias Schafmeister fragt „Wozu Bewertung? Oder Vom Nutzen und Nachteil der Bewertung für die Historie und das Leben. Im zweiten Kapitel „Aus gangspunkte“ versucht Matthias Buchholz eine Standortbestimmung zu Bezugspunkten archivischer Bewertung, weitere Beiträge informieren über den „Gegenstand der Bewertung“ (Christian Keitel), „Beteiligte Personen und Einflüsse“ (Wolfgang Krogel, Wolfgang Müller, Ole Fischer) und „Rechtliche Überlegungen“ (Barbara Limberg). Der dritte Abschnitt „Verfahren“ beleuchtet „Prinzipien der Bewertung“ (Barbara Limberg),„Bewertungsverfahren“ (Mathias
Schafmeister), „Bewertungsdokumente“ (Christine Axer und David Gniffke) sowie die „Dokumentation der Bewertungsentscheidung“ (Peter Quadflieg). „Einzelaspekte der Bewertung“ wie „Wirtschaftlichkeit“ (Peter Quadflieg), „Nachbewertung“ (Christine Axer), „Unterlagen persönlicher Relevanz“ (Christian Keitel) und „Ethische Aspekte“ (Christine Axer, Matthias Buchholz, Max Plassmann) werden im vierten Kapitel vorgestellt, ehe der Präsident der Arbeitsgruppe „Bewertung des Vereins Schweizerischer Archivar:innen“ Stefan Boller aktuelle Projekte seines Teams präsentiert. Am Beispiel des Österreichischen Staatsarchivs und verschiedener Landesarchive zeigen Martin Ager, Katja Almberger, Susanne Fröhlich, Brigitte Rigele und Elisabeth Schöggl-Ernst die durch die Einführung der elektronischen Aktenführung resultierenden Herausforderungen für die Bewertung auf. Ein Ausblick und ein Literatur verzeichnis runden die facettenreiche Handreichung zur archivwissenschaftlichen „Königsdisziplin“ Bewertung ab. ….“
Quelle: Wolfgang Müller, Neue Publikation des VdA-Arbeitskreises „Archivische Bewertung“, in: Unsere Archive. Mitteilungen aus den rheinland-pfälzischen und saarländischen Archiven, Bd. 70 (2025), S. 65.

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