Hohenhain feierte 400-jähriges (Namens-)Jubiläum

Ortsvorsteher Heinz Fischbach hieß auch Stadtarchivar Detlef Köppen (re.) willkommen, in dessen Jubiläumskataster dieses gewichtige Datum verzeichnet war und der einen entsprechenden Hinweis gegeben hatte.

Ortsvorsteher Heinz Fischbach hieß auch Stadtarchivar Detlef Köppen (re.) willkommen, in dessen Jubiläumskataster dieses gewichtige Datum verzeichnet war und der einen entsprechenden Hinweis gegeben hatte.

Der Hohenhainer Heimatverein hatte zur Jubiläumsfeier eingeladen und Ortsvorsteher Heinz Fischbach ging auch gleich in der Begrüßung auf die oft gestellte Frage ein: „Natürlich ist Hohenhain viel älter“. Schließlich war schon 1992 mit Bezug auf eine Urkunde von 1467 (Siegener Renteirechnung) ein 525-Jahr-Fest gefeiert worden.

Es geht also um ein Namens- und nicht um ein Ortsjubiläum. Und die Hintergründe konnte Pastor Thomas Ijewski von der Evangelischen Kirchengemeinde sachkundig aufzeigen. Der Pfarr- und Archivherr nahm seine Zuhörer mit auf eine humorvolle wie interessante Zeitreise in die Vergangenheit von Hohenhain. Es war letztlich so etwas wie die weltliche Nachfeier einer Taufe, die an diesem 23. Juli vor genau 400 Jahren stattgefunden hatte. An diesem Tag im Jahre 1615 war – so besagt es der Eintrag im Flecker Kirchenbuch – das Mädchen Bilma Weitmann getauft worden. Als Patin („Gevatterin“) wird die Bilma Söhler verzeichnet, deren Wohnort wie der von Stefan Söhler erstmals mit „Hohhan“ angegeben wird. Damit erblickte erstmals quasi die bis heute übliche Namensform „Hohenhain“ das Licht der Welt.

Die örtliche Ersterwähnung geht schon auf das 11. Jahrhundert zurück. Nach einem Heberegister der Abtei Werden (bei Essen) musste der Ort „Odincthopa“ – die lateinische Bezeichnung für „Oendorf“ (der Vorläufer-Hof von Hohenhain) vier Schafe als Pacht liefern.

Thomas Ijewski nannte einen möglichen Hintergrund: Die Abtei Werden besaß ein berühmtes Skriptorium. In dieser Schreib- und Malstube entstanden die prächtigsten Bibeln des Mittelalters, geschrieben und bemalt auf Pergament. Und Pergament werde aus Schafhäuten hergestellt.

Hohenhain besaß in damaliger Zeit verkehrstechnisch eine herausragende Bedeutung. Hier kreuzten sich der Hileweg, die Eisenstraße, und die Brabanter-Straße, eine sogenannte Via Regia. „Es war ein Verkehrsknotenpunkt wie heute das Olper Kreuz von A 4 und A 45“ – und insofern sei Hohenhain so wichtig wie Köln, Antwerpen oder Leipzig gewesen. Deshalb legte Thomas Ijewski den Hohenhainern auch sehr an Herz, Mitglied der Via-Regia-Initiative zu werden, damit das Bewusstsein für diese historische Gegebenheit gepflegt werde.

Eine große Anzahl Hohenhainer Bürgerinnen und Bürger sowei weitere Gäste hatten sich beim Bürgerhaus an diesem Sommerabend eingefunden, zollten dem Festredner viel Beifall und saßen noch lange beisammen. Heimatvereins-Vorsitzender Klaus Brenner freute sich wie die Organisatorin Regina Gerbershagen über das „sehr gelungene Erinnern“.
Quelle: Homepage der Arbeitsgemeinschaft der Heimatvereine in Freudenberg

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