Gedenken an ermordete jüdische Bürger/innen in Hilchenbach

Gedenkstein zur Erinnerung am Marktplatz in Hilchenbach

Die Idee stammt von der Stadtführerin Rosel Six. Vor einiger Zeit hat sie der Stadt Hilchenbach vorgeschlagen, einen Gedenkstein zur Erinnerung an die jüdischen Mitbürger/innen aufzustellen, die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur wurden. Mit einem Mahnmal im Blickpunkt der Öffentlichkeit, in der Nähe des Marktplatzes, möchte sie die Erinnerung „lebendig“ halten. So kann ein zentraler Ort des Gedenkens entstehen.

Am 30. April 2008 wurden bereits zwölf Stolpersteine durch den Künstler Gunter Demnig aus Köln im Bürgersteigbereich vor den Häusern Bruchstraße 14, Gerbergasse 2, Mühlenweg 25 und Unterzeche 1 verlegt, um die Aufmerksamkeit der vorbeigehenden Menschen auf die ehemaligen jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Stadt zu lenken.

Nachdem der Rat der Stadt Hilchenbach in seiner Sitzung am 20. März 2013 einstimmig der Aufstellung des Gedenksteins zugestimmt hat, wird diese Idee nun in die Tat umgesetzt. Im Rahmen einer Gedenkstunde am Donnerstag, dem 4. Juli 2013 wurde der Gedenkstein zur Erinnerung an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger der Öffentlichkeit übergeben.

Der vorgesehene Stein ist ein Diabas (Findling), dessen Finanzierung durch Sponsoren, unter anderem die Stadtsparkasse Hilchenbach, die SMS Siemag und Hundt Grabmale, erfolgt ist und auf dem folgender Text angebracht wird:

„Davidstern (wird als Symbol eingemeißelt)

Zur Erinnerung an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger der Stadt Hilchenbach, die Opfer der NS-Diktatur wurden“

Vorgesehen für die Aufstellung ist die städtische Grünfläche beim rechten Aufgang zur Evangelischen Kirche am oberen Marktplatz. Wegen der unmittelbaren Nachbarschaft zum Kirchengrundstück steht das Presbyterium einmütig hinter diesem Vorhaben und hält es für bedeutsam, dass in unserer Stadt an so herausgehobener Stelle ein Gedenkstein errichtet wird.

Besonders freute sich Bürgermeister Hans-Peter Hasenstab, dass die Carl-Kraemer-Realschule und das Gymnasium Stift Keppel das Programm der Gedenkstunde bereichtern. Schon bei der Verlegung der Stolpersteine im Jahr 2008 gehörten die Auftritte der Schülerinnen und Schüler beider Schulen zu den Höhepunkten der Veranstaltung.

Drei Schüler des Gymnasiums Stift Keppel informieren sich bei Stadtarchivar Reinhard Gämlich

Wichtiger Anlaufpunkt zur Vorbereitung ihres Programmbeitrags für die Schüler, zum Beispiel der drei Jugendlichen des Gymnasiums Stift Keppel, war dabei natürlich Stadtarchivar Reinhard Gämlich, der sich auch intensiv mit der Geschichte der Hilchenbacher Juden befasst hat.

Das Programm der Feierstunde:

• Schofarhorn blasen zur Eröffnung
• Grußwort von Bürgermeister Hans-Peter Hasenstab
• Grußwort des Israelischen Botschafters Yakov Hadas-Handelsman (wird verlesen durch den 1. Stellvertretenden Bürgermeister Klaus Stötzel)
• Grußwort von Pastor Rüdiger Schnurr
• Ansprache von Stadtführerin Rosel Six
• Beteiligung der Carl-Kraemer-Realschule und des Gymnasiums Stift Keppel
• Kaddisch (Totengebet) von Allon Sander von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V.
• Bläserensemble aus Hilchenbach“

Vorgeschichte: Gedenkstein wartet auf Enthüllung
Mitinitiator Klaus Stötzel packte schon beim Aufstellen des Gedenkstein am 2. Juli 2013 gewohnt tatkräftig mit an, während Stadtarchivar Reinhard Gämlich die Arbeiten der Firma Hundt Grabmale prüfte.

Bagger unterstützt Aufstellung des Gedenksteins

Als der Gedenkstein stand, zeigten sich alle vier Männer zufrieden mit ihrer Arbeit.

Zufrieden mit ihrer Arbeit zeigen sich die vier Männer

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