„Die Heimat weiß, was sie einem ihrer Besten schuldig ist“

So lautet der Schlusssatz eines Beitrags im Siegerländer Heimatkalender von 1951. Bezogen ist er auf den ehemaligen Lehrer der evangelischen Volksschule in Hilchenbach – Gerhard Schrey.

Durch eine Anfrage aus archivischen Kreisen aus Aachen wurden wir auf Gerhard Schrey aufmerksam.

Gerhard Schrey wurde am 21.05.1881 in Jüchen geboren. Im Jahre 1901 absolvierte er seine erste Lehrerprüfung in Hilchenbach, seine zweite 1904 ebenda. Die endgültige Einstellung in den Volksschuldienst erfolgte am 14.12.1905. Laut Siegerländer Heimatkalender von 1951 war er zunächst in Dreis-Tiefenbach an einer Schule angestellt, bevor er am 01.04.1918 an der evangelischen Volksschule eine Anstellung fand. Dort war er Lehrer bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1941.

Neben seiner Berufung als Lehrer war er sowohl literarisch, als auch heimatkundlich sehr aktiv. 1912 veröffentlichte er den „Führer durch das Siegerland“, welcher von den Abteilungen des S.G.V. im Bezirk Siegerland herausgegeben wurde. Im selben Jahr erschienen die „Siegerländer Sagen“ in Verlag Hermann Montanus. In dieser Sammlung sind mehr als 100 heimatkundliche Sagen von Gerhard Schrey zusammen getragen worden. Zu diesen Sagen zählen u.a.: Der Untergang des Altenberg, Das Bergmännchen und viele mehr.

Er war Beisitzer der Haubergsgenossenschaft und ebenso an führender Stelle im Sanitätskolonnendienst tätig. Als langjähriger Obmann des Heimatvereins Hilchenbach setzte er sich besonders für den Natur- und Heimatschutz ein. Hier sind vor allem seine „vorbildlichen Leistungen“ im Bereich der Bienenzucht zu nennen. Sein Bestreben lag darin zusammen mit den ortsansässigen Imkern „neue, mit den Erkenntnissen der Biologie übereinstimmende Wege zu finden.“

Gerhard Schrey starb am 11.11.1948, im Alter von 67 Jahren, in Hilchenbach.

Quellen:

Lothar Irle: Siegerländer Persönlichkeiten- und Geschlechter-Lexikon, Siegen 1974, S. 305

Siegerländer Heimatkalender 1951, hrsg. Siegerländer Heimatverein, S. 128 – S. 129

Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung DIPF/Archiv, Gutachterstelle des BIL – Preußische Volksschullehrerkartei

Autor: S.St.

5 Gedanken zu „„Die Heimat weiß, was sie einem ihrer Besten schuldig ist“

  1. Ev. Kirchenbücher Hilchenbach:
    Beerdigungsregister 1948/55
    SCHREY, Gerhard, Hilchenbach, Lehrer i.R. in Hilchenbach, Witwer
    *21.05.1881 in Jüchen Kr. Grevenbroich
    hinterl. 3 erw. Töchter, 2 Enkel
    Gattin Emmy geb. Reifenrath verst. 06.05.1945
    +11.11.1948, 21.40 h an Schlaganfall
    begr. 15.11.

    Trauregister 1911/8
    SCHREY, Gerhard, Lehrer in Dreistiefenbach, ev., 30 J
    S.v. Gerhard Schrey, Dreistiefenbach
    Emmi Reifenrath, Hilchenbach, ev., 34 1/4 J
    T.v. +Eduard Reifenrath, Gerbereibesitzer in Hilchenbach
    oo am 18.04.1911 in Hilchenbach durch Pastor Vollpracht, Oberholzklau
    (die Mutter von Emmi R. war Elis. Caroline geb. Vollpracht *04.12.1876 in Hilchenbach)

  2. Pingback: Video: Sage „Das Bergmännchen“ | siwiarchiv.de

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