Ausstellung „Migration und Esskultur“

Eröffnung: 20. April 2015 um 17 Uhr im Foyer der Universitätsbibliothek Siegen
MigrationEsskultur
Pizza, Döner, Paella, Gyros – diese Gerichte erscheinen uns heutzutage kaum mehr als fremd. Doch sie wurden erst in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland heimisch, ebenso wie die Menschen, die sie mitbrachten. Diesen Prozess haben Studierende des Historischen Seminars der Universität Siegen im Rahmen einer Lehrveranstaltung unter der Leitung von Dr. des. Daniela Fleiß untersucht. Die Ergebnisse ihrer Forschung über „Migration und Esskultur“ präsentieren sie ab dem 20. April in einer Ausstellung im Foyer der Universitätsbibliothek.

Ernährung und Migration stellen zwei eng miteinander verflochtene Phänomene dar. Migrantinnen und Migranten nehmen die ihnen jeweils spezifische Art der Ernährung als Teil ihres kulturellen Gepäcks mit auf den Weg in die neue Heimat, um sich ihrer eigenen Identität zu vergewissern. Die aufnehmende Gesellschaft erkennt die Migrantinnen und Migranten nicht zuletzt durch ihre Ernährungsgewohnheiten als Andere, als Fremde. Ziel des Seminars war es, erstens die identitäts- ebenso wie die differenzstiftende Wirkung von Traditionen im Bereich der Ernährung zu erforschen und zweitens die Überwindung dieser Differenzen im Laufe des Akkulturationsprozesses durch die Veränderung der Ess- und Trinkgewohnheiten sowohl der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, als auch der Aufnahmegesellschaft zu betrachten.
Dazu untersuchten die rund 20 Studierenden die Wanderung von sieben verschiedenen Hauptgruppen von Migrantinnen und Migranten, die aus unterschiedlichen Motiven und aus verschiedenen Teilen der Welt in der Zeit seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nach (West-)Deutschland gezogen waren. Gleichzeitig warfen sie einen Blick auf die im damaligen Deutschland vorherrschende(n) Esskultur(en) und die Kontakte der Deutschen mit ausländischem Essen vor 1939. Ihre Forschungsergebisse stellen die Studierenden in Form von Postern und animierten Präsentationen im Foyer der Universitätsbibliothek der Hochschulöffentlichkeit ebenso wie interessierten Siegener Bürgerinnen und Bürgern vor. „Das Thema ist nicht nur in der Wissenschaft noch recht neu und daher von besonderem Interesse für die historische Forschung, sondern bietet ebenso allen Besucherinnen und Besuchern ohne Vorkenntnisse auf dem Gebiet interessante Einblicke in fremde Esskulturen, die sie leicht mit ihren eigenen diesbezüglichen Erfahrungen abgleichen können“, begründet Dr. des. Fleiß ihren Schritt, die Ergebnisse des Seminars durch eine Ausstellung öffentlich zu machen. Möglich machte dies die Unterstützung der Universitätsbibliothek und des Historischen Seminars.
Damit die Besucherinnen und Besucher nicht nur die Esskultur anderer Länder und Regionen in Form von Präsentationen vor Augen, sondern den Geschmack auch auf der Zunge haben, werden zur Ausstellungseröffnung am 20. April ab 17 Uhr in der UB auch kleine Snacks mit Zuwanderungsgeschichte gereicht.
Quelle: Universität Siegen, Fakultät I, Aktuelles

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