Sicherung der Bibliothek Adolf Wurmbachs

Antrag (Nr. 180/2016) der FDP-Fraktion zum Nachlass Adolf Wurmbach für den Ausschuss für Kultur und Tourismus am 17.1.17:

„Sachdarstellung:
Um die Frage nach der Möglichkeit einer würdigen Unterbringung der „Wurmbach-Bücherei“ in Kreuztal beantworten zu können, hat sich die Kreuztaler Stadtarchivarin Ria Siewert im Oktober mit Dr. Ursula Blanchebarbe (Siegerlandmuseum), Astrid Schneider (KulturSiegenLeiterin), Ludwig Burwitz (Stadtarchiv Siegen), Traute Fries (Vors. Kulturausschuss Stadt Siegen) und Jochen Schreiber (Vors. Ausschuss für Kultur und Tourismus Kreuztal) getroffen.
Im Rahmen dieser Zusammenkunft konnte anhand eines Aktenvermerkes des Stadtarchivs Siegen die Geschichte des Büchernachlasses von Adolf Wurmbach, über die Pädagogischen Hochschule, Abteilung Siegerland / Gesamthochschule Siegen, das Siegerlandmuseum und das Stadtarchiv
Siegen, bis zur Einlagerung im Bunker Wellersberg nachvollzogen werden: Der Büchernachlass, ursprünglich zwischen 1000 und 3000 Büchern, ist nicht mehr vollständig erhalten. Teile wurden zwischenzeitlich anderen Sammlungen zugeführt bzw. sind nicht mehr auffindbar. 1975 erfolgte die
Übernahme in die wissenschaftliche Bibliothek des Siegerlandmuseums. Um das Jahr 2000 musste die „Wurmbach-Bibliothek“ wegen Umbauten ausgelagert werden und kam so in den Bunker Wellersberg. Vorab wurden heimatkundlich interessante Schriften in den lfd. Bestand der Museumsbibliothek integriert. Welche Bücher und wie viele das waren, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Die gesamte Museums-Bibliothek wurde außerdem mit Bezug des KrönchenCenters in die Stadtbibliothek Siegen integriert. Alle Bücher aus dem Nachlass Wurmbach waren damals auf Karteikarten erfasst worden. Diese Karten sind derzeit nicht auffindbar.

Der schriftstellerische Nachlass befindet sich zum Teil im Stadtarchiv Kreuztal.
Es bestand Einigkeit darüber, dass die Bücher kein Archivgut im gesetzlichen Sinne darstellen, eine Notwendigkeit zur Sichtung und Verwahrung aber gleichwohl besteht. Die Stadtarchive Siegen und Kreuztal können eine vollständige Sichtung des Bestandes derzeit allerdings nicht leisten. Auch fehlt es beiden Archiven an Raum, um die Bücher öffentlich zugänglich zu machen.
Die Teilnehmer kamen deshalb überein, dass zunächst der noch vorhandene Bestand erfasst werden soll. Traute Fries und Jochen Schreiber werden versuchen mit Hilfe in den im Wellersbergbunker eingelagerten Kisten nach den Bestandskarteikarten zu suchen. Sollten die Karten gefunden
werden, ist ein Bestandsverzeichnis leicht zu erstellen. Anhand eines solchen Verzeichnisses bestünde die Möglichkeit die verwahrungswürdigen Bücher durch einen Literaturwissenschaftler bestimmen zu lassen, da die Verwahrung aller Bücher zur wissenschaftlichen Auswertung sicher nicht notwendig ist, wenn ein Bestandsverzeichnis existiert. In diesem Fall würde Astrid Schneider Kontakt zur Universität aufnehmen und Jochen Schreiber zum westfälischen Literaturbüro.
Nach der Bestandserfassung-/Sichtung – ein konkreter Zeitpunkt hierfür kann derzeit nicht genannt werden – werden sich die o.g. Fachleute erneut treffen, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen. In Folge können dann auch erst Fragen bzgl. möglicher Kosten für die Stadt Kreuztal sowie
Möglichkeiten der Bezuschussung besprochen werden.
Das Testament Adolf Wurmbachs vom 24.4.1967 macht keine Aussagen über die Eigentumsverhältnisse bzw. die Verfügungsberechtigung.“
Quelle: Stadt Kreuztal, Ratsinformationssystem

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