Heilstätte Hengsbach Schluss

Zum Abschluss des „Tagebuch einer Bestandsauf- nahme“ nun noch Auszüge aus einem wundervollen Aufsatz des damaligen Kreisbaurates H. Kienzler

„DIE HENGSBACH-HEILSTÄTTE ALS BAUWERK

Kreisbaurat Dipl.-Ing. H. Kienzler

Rings von Wald umschlossen, mit einem weiten Blick in das Siegtal, zum gegenüberliegenden Gilbergskopf und den Höhen der Eisernen Hardt steht die neue Lungen- heilstätte für Südwestfalen in der Oberen Hengsbach bei Eiserfeld.

Ein langgestrecktes, in seinen Hauptteilen dreigeschossiges und im Grundriß zum Tal hin leicht konkav geschwungenes Gebäude beherrscht mit seiner Längsausdehnung von 100 m den oberen Rand des nach Süden und Westen hin geneigten Hanges. Jenseits der von der Gemeinde Eiserfeld neu gebauten Zufahrtsstraße schließt sich gesondert das Schwesternhaus an und in etwas größerer Entfernung, mehr zum Tal hin gruppiert, das Haus für den Chefarzt und den Verwalter und ein zweites für Pfleger und Heizer mit ihren Familien.

Hinter dem Hauptgebäude zum Waldrand hin versteckt sich fast der Stall für die Schweine und die Hühner mit einer Futterküche, einem Schlachtraum und einem Verbrennungsraum für Abfälle, die sofort vernichtet werden müssen.

In einer Senke zum Tal hin ist die Kläranlage angeordnet worden, die alle Abwässer aufnimmt und nach den neuesten Verfahren der Technik und Hygiene die mechanische und biologische Klärung in mehreren Arbeitsgängen bewerkstelligt, bis schließlich das gereinigte und entkeimte Wasser in geschlossenen Rohrleitungen dem Vorfluter zugeführt werden kann.

Einheitlich ist bei allen Gebäuden das äußere Bild, der Sockel aus heimischer Grauwacke, der helle und leicht ockergetönte Kalkputz der Außenwandflächen, das allseits abgewalmte, nicht ausgebaute und flachgeneigte Dach mit braun engolierten Pfanne, das überstehende Sparrengesims und der kräftige Abschluß der Traufe mit englischrot gestrichenen Dachrinne.

Die Wohnhäuser haben Fensterläden. Das Hauptgebäude zeichnet sich durch eine reichere Farbigkeit im einzelenen aus. Das Holzwerd der Fenster wurde grau und weiß abgesetzt. Die feingliedrigen Eingangstüren aus Eisen mit goldeloxierten Besatzleisten leuchten rot aus der Umrahmung von gesägten Grauwackeplatten.

Die Liegehalle mit den großen Fensterflächen erhielt weißgestrichenes Holzwerk, das sich gegen den Ocker des Stahlbetonskeletts abhebt und gegen die grauen und englischroten Töne der rahmenden Bänder an den Stützen- und Riegelkanten und in den Brüstungsfüllungen. Gelb und Grau kehrt wieder in den plastisch gegliederten Fensterbrüstungsfeldern, der dem Taql zugewandten Schmalseite des Eingangsflügels.

(…) Im ganzen ist versucht worden, mit sparsamen, aber möglichst wirkungsvoll eingesetzten Mitteln eine moderne Heilstätte zu schaffen, der die neuzeitlichen Möglichkeiten der Technik unauffällig dienen und in der sich gebauter Raum und gewachsene Landschaft gegenseitig ergänzen, um Kranke zu heilen.“

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