Heimatverein Alte Vogtei Burbach e.V. präsentiert zwei neue Modelle historischer Gebäude aus Burbach


Der Vereinsname erinnert daran, dass sich der Heimatverein Burbach im Engagement um den Erhalt des von Verfall und Abriss bedrohten Gebäudes im Jahr 1979 gegründet hat. Da dem Verein gleichermaßen an einer sinnvollen Nutzung lag, unterstützte er intensiv den Aufbau des historischen Fachwerkensemble und eröffnete einige Jahre später das Museum „Leben und Arbeiten in Burbach“ in der angrenzenden Zehntscheune, das er 25 Jahre ehrenamtlich betrieben hat.

Als eine grundlegende Sanierung des Gebäudes erforderlich wurde und zeitgleich die Neuausrichtung des Museums in den Blick kam, haben Gemeinde und Heimatverein im engen Schulterschluss das Projekt „Besucher-, Begegnungs- und Erlebniszentrum Alte Vogtei Burbach“ (BBEZ) in Angriff genommen. Die tragende Projektgruppe, die zahlreiche Workshops mit entsprechender Fachberatung organisiert hat, war von Anfang an paritätisch besetzt. In später gebildeten Untergruppen für Architektur und Ausstellung sind Verantwortliche der Gemeinde (Bauherr) sowie des Heimatvereins (Nutzer) bis heute gleichermaßen engagiert.

Bereits im Jahr 2017 hat sich die Gemeinde Burbach mit dem Projekt BBEZ um ein Info-Zentrum, den sogenannten Schatztruhen, des Naturparks Sauerland Rothaargebirge beworben. Das Projekt hat als einer der sechs Schatztruhen des Naturparks schließlich den Zuschlag erhalten und wurde damit zum südlichsten Eingangstor des Naturparks erkoren. Vor genau einem Jahr wurden bereits die ersten Module des Naturparks in den Räumlichkeiten der Sparkasse Burbach-Neunkirchen präsentiert. Im Foyer der Sparkasse in Burbach können sich Besucher seit dem über die Arbeit des Naturparks, die vielfältigen Aufgaben und seine Landschaft informieren. Auch Sehenswürdigkeiten im Naturpark – die sogenannten Naturpark-Juwelen – werden vorgestellt.

In einer interaktiven Wand, die sich den Naturschätzen und Naturerlebnissen vor Ort in Burbach widmet, fand damals bereits das Modell der Ev. Kirche am Römer in Burbach ein Zuhause. Es war beabsichtigt, noch weitere Modelle von historischen Gebäuden in Burbach erstellen zu lassen. Auch soll künftig die Möglichkeit bestehen – nach Eröffnung der renovierten Alten Vogtei – Bastelbögen zu erwerben, um die historischen Häuser als Kartonmodell nachzubauen. Heute präsentierte der Heimatverein drei weitere Modelle von historischen Gebäuden aus Burbach, nämlich die Alte Vogtei mit Zehntscheune und das angrenzende Haus Herbig. Ein Modell von Haus Dilthey sowie des Landhauses Ilse werden derzeit noch entwickelt.

Mit dem Projekt „HeimatWerken“ ist der Heimatverein bemüht, seine über Jahrzehnte gewachsene Expertise in die Ausgestaltung der neuen Alten Vogtei einzubringen. „Ab sofort wird das detailgetreue und beachtenswerte Modell der Alten Vogtei mit Zehntscheune im Foyer der Sparkasse präsentiert“, teilten Bürgermeister Christoph Ewers und Markus Keggenhoff, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, mit.

Quelle: Gemeinde Burbach, Aktuelles, 21.10.2020

Niederländischer Generalkonsul in Freudenberg

Den Diplomaten Peter Schuurmann interessieren die geschichtlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Verbindungen
Text und Bilder: Bernd Brandemann

Die Niederlande und Nordrhein-Westfalen sind Nachbarn. Und sie verbindet nicht nur die räumliche Nähe, sondern vielfältige wirtschaftliche, kulturelle und geschichtliche Verbindungen. Um die konkreten historischen Beziehungen des Siegerlandes mit dem Haus Oranien-Nassau und den Niederlanden ging es jetzt beim Besuch des niederländischen Generalkonsuls Peter Schurrmann in Freudenberg. Gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Volkmar Klein besuchte er die Evangelische Kirche oberhalb des Alten Fleckens. Diese, wie auch die Hilchenbacher Ginsburg, erfährt für ihre Sanierung eine Förderung durch die Kulturstaatsministerin im Bundeskanzleramt (Denkmalschutz-Sonderprogramm).

Vor der Kirche empfing Pastor Thomas Ijewski in perfektem Niederländisch seine Gäste. Bernd Brandemann verweis in einem kurzen Vortrag auf die geschichtlichen Zusammenhänge: Der Freudenberger Kirchturm ist das letzte bauliche Überbleibsel des ehemaligen Freudenberger Schlosses, dessen Reste auch dem Stadtbrand von 1666 zum Opfer fielen. In jenem Schloss hatten sich vom 2. Bis 4. April 1568 Wilhelm von Oranien nach seiner Flucht aus den Niederlanden mit seinen Brüdern Johann, Ludwig und Adolf sowie 40 Bediensteten getroffen und hier in einer Geheimkonferenz mit einer Delegation der Edlen von Gelderland die militärische Unterstützung im Kampf gegen Spanien zugesagt. Weiterlesen

Generalkonsul der Niederlande zu Besuch auf der Ginsburg

Blick auf die Ruine Ginsburg auf dem Schlossberg bei Hilchenbach-Lützel, Foto: Stadt Hilchenbach

Der Generalkonsul der Niederlande, Peter Schuurman, war zusammen mit dem Bundestagabgeordneten Volkmar Klein zu Besuch auf der Ginsburg. Empfangen wurden sie, im Turmzimmer von Dieter Viehöfer, dem ersten Vorsitzenden des Vereins zur Erhaltung der Ginsburg. Zur Begrüßung spielte der erste Vorsitzende auf seiner Trompete die Melodie von „Het Wilhelmus“.

Die Ginsburg und die evangelische Kirche in Freudenberg sind Orte des historischen Zeugnisses für die Verbindung zwischen den Niederlanden und dem Kreis Siegen-Wittgenstein. Peter Schuurman ist seit 14 Monaten Generalkonsul der Niederlande in Düsseldorf und betonte, dass ihm in dieser Zeit noch klarer geworden wäre, wie eng die kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen den beiden Staaten seien. Weiterlesen

ARD Retro startet heute in der ARD Mediathek

u. a. mit der Reportage „Erzbergbau im Siegerland“ aus dem Jahr 1961

Zum UNESCO Welttag des Audiovisuellen Erbes am 27. Oktober 2020 stellen die ARD-Sender und das Deutsche Rundfunkarchiv Tausende zeitgeschichtlich relevante Videos frei zugänglich ins Netz. Im Fokus stehen regionale und aktuelle Fernsehproduktionen aus der Zeit vor 1966. Sie sind künftig unter dem Label ARD Retro in der ARD Mediathek zu finden. Die Videos sind zeitlich unbegrenzt verfügbar, lassen sich verlinken und perspektivisch auch in eigene Webseiten einbinden. Weiterlesen

Literaturhinweis: „Die wackere Gemeinde Schameder. Dorfchronik zum 700-jährigen Jubiläum“

Die vom Heimat- und Verkehrsverein Schameder herausgegebene „Dorfchronik vereint Tradition und Moderne Die umfassende Dorfchronik unseres Ortes stellt die wichtigsten Etappen der 700-jährigen Geschichte Schameders von der Ersterwähnung 1319 bis zur heutigen Zeit ausführlich dar. Angefangen beim Magdalenenhochwasser von 1342 über die Zeit der Bauernunruhen bis hin zu einem spannenden Einblick in das Leben der Dorfbewohner von 1700 bis 1800 wird unsere Geschichte lebendig. Ein detailierter Blick wird natürlich auch auf das 19. Jahrhundert geworfen: Die Zeit war von Not und Armut geprägt und manch Wittgensteiner begab sich auf den Weg in das ferne Amerika, um dort sein Glück zu suchen. Neben der Landwirtschaft ernährte lange Zeit das Fuhrwesen die Bewohner. Große Veränderungen kamen mit dem Bau der Eisenbahn und der damit verbundenen Ansiedlung erster Industriebetriebe ins Wittgensteiner Land. Im 20. Jahrhundert wird der Bogen von den Auswirkungen der beiden Weltkriege und den Wirtschaftswunderjahren bis zur Gebietsreform gespannt. In der heutigen Zeit angekommen, darf eine Darstellung des bunten Lebens in Schameder nicht fehlen – mit einer Vorstellung der Häuser und Höfe, Vereine, Verbände und Organisationen sowie der ortsansässigen Unternehmen. Die Chronik schließt mit einem Rückblick auf das vielfältige und sehr eindrucksvolle Jubiläumsjahr 2019.“

Bibliographische Angaben:
Hardcover, 648 Seiten,
ISBN-13 : 978-3948496081

Filmabend „Historisches Siegerland“: »Der Eisenwald und 700 Jahre Siegen«

Fr., 30.10.2020, 19:00, KrönchenCenter, Vortragsraum, Markt 25, 57072 Siegen, Eintritt frei

»DER EISENWALD (1953)«
Unter der Regie von Herbert Ladendorff, der später in Siegen als Filmproduzent lebte, drehte der Kameramann Herbert Apelt dieses zeitgeschichtliche Filmdokument, über die Siegerländer Lebens- und Arbeitswelt der frühen fünfziger Jahre. Er zeigt die seit Generationen betriebene Haubergswirtschaft und die Kräfte zehrende und harte körperliche Arbeit des Eisenerzabbaus unter Tage, die den Menschen dort frühzeitig Opfer an Gesundheit und Leben abforderte.
Sprecher Mathias Wieman. Laufzeit: 23 Minuten Weiterlesen

Friedrich Vorländer (1792 – 1869) – 1. Haubergsoberförster im Kreis Siegen.

Nachdem hier bereits die beiden Förster Paul und Fritz Sorg behandelt wurden, stellt siwiarchiv nun Informationen zum ersten Haubergsoberförster des Kreises Siegen zusammen. Der tabellarische Lebenslauf sowie die angegebenen Quellen sollen zu einer intensiveren Beschäftigung mit Friedrich Vorländer anregen:
Johann Friedrich Vorländer

geb. am Montag, 1. April[1]/3. April 1792, Hilchenbach-Allenbach[2]
Eltern: Johann Jacob Vorlaender, Keppelscher Stiftsjäger, Anna Maria Stamm aus Gontzenheim[3]
Heirat : 04. Nov. 1818, Hilchenbach Anna Katharina Böcking[4]
aus dieser Ehe entstammten 8 Kinder[5]
Zweite Heirat: 22. Juni 1844, Siegen Karoline Fölzer[6]
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„Zeitzeugen auf Zelluloid“: Filmische Jahreschroniken der Gemeinde Geisweid und der Stadt Hüttental

28.10.2020, 19:00, Siegen LYZ


Seit Ende der 1950er Jahre haben zunächst die Gemeinde Geisweid und später die Stadt Hüttental filmische Jahreschroniken erstellen lassen. Sind die ersten Aufnahmen noch schwarzweiß und ohne Ton, wechselte man recht bald zu Farbfilm mit Ton. Die einzelnen Filme dauern in der Regel ca. 30 Min. und dokumentieren die wichtigsten Ereignisse für die Kommune: Ehrungen der Politiker, Baumaßnahmen in der Stadt, sportliche wie gesellschaftliche Ereignisse. Alle Jahreschroniken wurden u. a. mit Mitteln des Kreises Siegen-Wittgenstein digitalisiert.
Zeitzeugen zeigen nun Ausschnitte aus dieser für die Siegener Stadtgeschichte bedeutenden historischen Quelle.

Veranstalter: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein
Einlass ab 18:00 Uhr. Es erfolgt die Vergabe fester Sitzplätze!
Eintritt frei! Um eine Spende für die Erhaltung des regionalen audiovisuellen Archivguts wird gebeten.
Quelle: LYZ, Programm

1817: Frauenaufstand in Haiger – ein historischer Blick in die Nachbarschaft

1817 gab es einen Frauenaufstand in Haiger, zu dem eigenes eine Akte angelegt wurde. Unter der Verwaltung des französischen Satellitenstaates Großherzogtum Berg war in Haiger die Sommerschule eingeführt worden, was zur Erhöhung der Geldzahlungen der Gemeinde an den Lehrer geführt hatte. Nach dem Zusammenbruch der napoleonischen Herrschaft war Haiger wieder an Nassau-Oranien gefallen, das an der Einrichtung der Sommerschule festhielt, obwohl die Einwohner damit wegen der erhöhten Geldzahlungen keineswegs einverstanden waren. Sie verweigerten lange Zeit die Zahlung und kamen den Forderungen erst nach, als ein Militärkommando vor Ort gehörig Druck aufbaute. Kaum aber waren die Soldaten wieder abgezogen, zog am 28. Juli 1814 vormittags zwischen 11 und 12 Uhr „eine Rotte Weiber jubelnd“ zur Mädchenschule, um diese mit Brettern zu vernageln. Die Frauen hatten zu diesem Zweck eigens Nägel und Bretter herbeigeschafft. Dass eine von ihnen eine Flasche Branntwein mit sich führte und „den Genossinnen tüchtig zutrank“, wurde von der Behörde mit großem Missfallen beobachtet und gemeldet.

Mehr zu dem Vorfall findet sich im Newsletter 2020/10 des Hessischen Landesarchivs
Quelle: Hessisches Landesarchiv, Facebook-Eintrag v. 13.10.2020