Erschienen: „Moderne Aktenkunde“

Holger Berwinkel, Robert Kretzschmar, Karsten Uhde (Hrsg.): Moderne Aktenkunde, Veröffentlichungen der Archivschule Marburg, Band 64, 191 S., Marburg 2016, ISBN: 978-3-923833-81-8

archivschulebd64Aus den Vorwort: “ ….. Die Publikation vereinigt als „moderne Aktenkunde“ Beiträge, deren zeitlicher Bogen sich vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die unmittelbare Gegenwart spannt. Sie lassen erkennen, wie sehr sich die Erzeugung und der Gebrauch von Akten in diesem Zeitraum verändert haben und mit welcher Dynamik dieser Prozess gerade in unseren Tagen fortschreitet. In der Beschreibung und Analyse der damit verbundenen Entwicklungen zeichnen sich so denn auch „rote Fäden“ zwischen den Beiträgen ab, wozu nur zwei offenkundige Beispiele genannt seien. Erstens: Dass Akten heute in weiten Bereichen keine Vollständigkeit mehr bieten, entspricht einer Tendenz, die seit langem prägend ist und weit über den Beginn des digitalen Zeitalters hinaus zurück reicht. Zweitens: Akten im herkömmlichen Sinne sind heute nicht mehr das alleinige Arbeitsinstrument der Verwaltung. Vielmehr sind sie Teil einer Kultur, in der eine Vielfalt analoger und digitaler Formen der Kommunikation und Verschriftlichung oft unverbunden nebeneinander zum Einsatz kommt. Diese Entwicklung hat sich ebenfalls schon seit längerem angebahnt.
Als Disziplin muss die Historische Hilfswissenschaft „Aktenkunde“ offen dafür sein, Schnittmengen mit anderen Disziplinen zu nutzen. Auch dies wird an den hier publizierten Beiträgen deutlich. Akten können aus unterschiedlichen Perspektiven untersucht werden: im Sinne der klassischen Lehre Heinrich Otto Meisners aus der Sicht der seinerzeit produzierenden Kanzlei, als Archivalienkunde aus der Sicht des heute verwahrenden Archivs (diese beiden Perspektiven interessieren die Geschichtswissenschaft), aber auch normativ als Grundlage des Records Managements. Alle Sichtweisen sind berechtigt, und je nach Fragestellung verspricht die eine oder die andere bessere Erkenntnis, ohne dabei die alternative Sicht je ganz verdrängen zu können. Aus dieser Spannung kann die Aktenkunde neue Kraft gewinnen. Weiterlesen

Vor 30 Jahren: Visionen für ein neues Siegufer

“Blick von der Siegbrücke“. Historische Ansichtskarte (datiert um 1910) mit Blick auf die Wiesen des Siegufers, über die ab 1968 die “Siegplatte“ errichtet werden sollte. Am linken Bildrand die Färberei Adolf Koch (Quelle: Stadtarchiv Siegen, Best. Ansichtskartensammlung)

“Blick von der Siegbrücke“. Historische Ansichtskarte (datiert um 1910) mit Blick auf die Wiesen des Siegufers, über die ab 1968 die “Siegplatte“ errichtet werden sollte. Am linken Bildrand die Färberei Adolf Koch
(Quelle: Stadtarchiv Siegen, Best. Ansichtskartensammlung)

„Wenn aus einer Vision Wirklichkeit wird“ so beschreibt der Siegener Kunstverein seine Rückschau auf eine Kunstaktion vor 30 Jahren. Es wäre auch ein schöner Titel für das Siegener Uferfest am vergangenen Wochenende gewesen.

“ …. Pure Freude wird Anfang September an Siegens neuen Ufern herrschen. Ein großes Fest kündigt sich an. Wie sich das Herzstück der Unterstadt gegen einstmals unterschiedlich motivierten, heftigen Widerstand aus Reihen der Politik und Bevölkerung verändert hat, das kann sich sehen lassen. Bürgerinnen und Bürger haben sich nicht nur das umgestaltete Ufer längst zu Eigen gemacht. Schon scheint sich die Autoplatte über dem ‚teilbeerdigten’ Fluss, der der Stadt ihren Namen gab, gänzlich aus dem Vorstellungsvermögen der meisten Siegener verabschiedet zu haben.
Vor 30 Jahren war der jungen Beuys-Schülerin und heutigen Kunstprofessorin Inge Mahn der Makel bei einer Stadtbesichtigung aufgefallen, den die Macher des Kunstvereins Siegen, voran sein erster Vorsitzende Wolfgang Suttner, eine unverzeihliche Bausünde nannten. Zur Einordnung: Der KV hatte unter der Leitlinie „Stadtgestaltung“ 10 auswärtige KünstlerInnen eingeladen, sich in Siegen umzutun, auffällige Orte auszumachen und mit künstlerischen Mitteln auf Verwerfungen und Auffälligkeiten zu reagieren. An diesem vom Land NRW unterstützen Projekt unter dem Titel “Durchgehend geöffnet“ waren zudem 4 regionale Künstler und 6 Kunststudierende beteiligt. Weiterlesen

Evangelische Kirchenarchive auf youtube

Die Arbeitsgemeinschaft Archive und Bibliotheken in der evangelischen Kirche (AABevK) betreibt seit Ende August einen youtube-Kanal. Der erste Beitrag ist ein Imagefilme des Verbandes kirchlicher Archive:

Mehr Informationen zum Video findet man auf augias.net. Archivalia hat bereits auf das Video wenig tiefgreifend, dafür aber umsso deutlicher kommentierend hingewiesen.

Siegerländer Burgenverein verabschiedete langjährigen Vorsitzenden

burgenverein2016Am 24. August 2016 wurde Dr. Alexander Wollschläger im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Siegerländer Burgenvereins aus seinem Amt des ersten Vorsitzenden verabschiedet. Bürgermeister Paul Wagener bedankte sich persönlich bei Herrn Dr. Wollschläger für sein jahrzehntelanges Engagement. Weiterlesen

Workshop: „Vorbei und vergessen? Die Lösung: Das Vereinsarchiv!“

Donnerstag, 08. September 2016, 19:00 – 20:30 Uhr
Referent: Thomas Wolf, Kreis Siegen-Wittgenstein, Kreisarchiv
Zielgruppe: Ehrenamtlich tätige Vereine und Gruppen
Ort: Kreis Siegen-Wittgenstein, Außenstelle Bad Berleburg, 2. Etage, Raum 201, Am Breitenbach 1, 57319 Bad Berleburg

Die Veranstaltung richtet sich an Vereinsarchivare sowie an Vereinsverantwortliche, die ein Archiv aufbauen möchten. Das Vereinsarchiv soll die rechtlich wichtigen und geschichtlich relevanten Unterlagen eines Vereins sichern und nutzbar machen. Das Archiv dokumentiert dauerhaft das Vereinsleben für die Nachwelt. Nach einer kurzen Einführung werden die Möglichkeiten, das Archivgut zu erfassen und zu erschließen, dargestellt. Einfache Tipps zur Behandlung von geschädigtem Archivgut fehlen ebenso wenig wie Angaben zu den erforderlichen Raum- und Klimabedingungen. Die Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Archivierung werden diskutiert, Kooperationsmöglichkeiten aufgezeigt.

Erklärvideo des Hessischen Landesarchivs

Das Hessische Landesarchiv – vor allem das Hauptstaatsarchiv verwahrt Unterlagen zur Kreisgeschichte – beschreibt seine Aufgaben und seine Servicefunktion.
Es besteht aus den Staatsarchiven in Darmstadt, Marburg und Wiesbaden und ist die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zur hessischen Landesgeschichte. Fast 150 Regalkilometer Akten, über 800.000 Karten und Pläne sowie ca. 240.000 Urkunden vom Jahr 760 bis heute stehen der interessierten Öffentlichkeit zur Einsichtnahme offen.
Link: https://landesarchiv.hessen.de

Aktenkunde – ein Blog in der siwiarchiv-Blogroll

Screenshot der Startseite (19.8.2016)

Screenshot der Startseite (19.8.2016)

Seit Mai 2013 widmet sich Holger Berwinkel in seinem privaten Blog der historischen Hilfswissenschaft Aktenkunde. Die fundierten Einträge sind gut lesbar und manchmal von leichter Ironie durchzogen, wie im jüngsten Entrag, der ästhetische und verwaltungstechnische Aspekte der Aktenkunde verknüpft.