Volksbund startet Aktion „Toter sucht Angehörigen“

Epilog des Krieges: Fünf Millionen registrierte Kriegstote und die Suche nach Angehörigen


70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges wendet sich der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. mit der Aktion „Toter sucht Angehörigen“ an die breite Öffentlichkeit. „Wir wollen möglichst viele Schicksale klären und Familien wieder zusammenführen“, erklärte Markus Meckel, Präsident des Volksbundes anlässlich des heutigen Aktions-Auftaktes in Berlin. Jahr für Jahr werden vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. noch immer rund 30.000 tote Soldaten und zivile Kriegsopfer, geborgen, umgebettet und würdig bestattet. Aktuell hat der Volksbund über fünf Millionen Kriegstote in seiner Datenbank registriert. Angehörige konnten allerdings nur in etwa zehn Prozent der Fälle ausfindig gemacht werden. „Das ist der immer noch währende Epilog des Krieges“, sagte Meckel „Die Zahlen und die damit verbundene wichtige Arbeit des Volksbundes sind in der Öffentlichkeit zu wenig bekannt und vielen Menschen ist es nicht bewusst, wie aktuell die Geschichte dadurch noch immer ist.“

In den Jahrzehnten nach dem Krieg hat der Volksbund durch den Versöhnungsprozess im Westen Europas viele Friedhöfe errichten können, auf denen die unzähligen Kriegstoten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Seit dem politischen Umbruch vor 25 Jahren, ist dies auch in Osteuropa möglich. „Wir haben seitdem rund 830.000 Tote geborgen und bestattet. Etwa ein Drittel von ihnen konnten wir trotz aller Schwierigkeiten identifizieren“, so Meckel. „Eine große Herausforderung bleibt jedoch, Angehörige der geborgenen Kriegstoten zu finden.“ Viele hätten sich seit Jahrzehnten nicht beim Volksbund gemeldet, weil sie die Hoffnung längst aufgegeben haben, noch Nachricht über den Verbleib von Verwandten und Freunden erhalten zu können, deren Spur sich während des Krieges verlor. „Zudem sind für uns Angehörige nicht ausfindig zu machen, weil sich bei vielen im Laufe der Jahre die Lebensumstände verändert haben. Deshalb rufen wir dazu auf: Wer noch sucht – bitte melden sie sich. Und geben sie diese Botschaft auch weiter“, so Meckel abschließend.

Kontaktmöglichkeiten

Wer sich auf der Suche nach einem Angehörigen befindet, kann auf folgenden Kanälen Kontakt zum Volksbund aufnehmen:

Internet: www.graebersuche-online.de (hier sind bereits 4,7 Millionen Datensätze hinterlegt)

Email: graebersuche(at)volksbund.de

Tel: +49 561 7009 360
Quelle: Hilke Vollmer, Volksbund Swutsache Kroiegsgräberfürsorge e.V., 14.4.2015

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