Unbekanntes Gemälde von Ludwig Heupel-Siegen im Stadtarchiv

Im Rahmen einer Schenkung erhielt jetzt das Stadtarchiv Siegen ein Portrait des Siegener Kaufmanns Hermann Kippenberger. Das Gemälde aus dem Jahre 1927 stammt von dem heimischen Maler Ludwig Heupel-Siegen, ist aber im Werksverzeichnis von Alexander Wollschläger (1970) nicht aufgeführt.
Hermann Kippenberger war ein Sohn des Kaufmanns Peter Kippenberger, dessen Eisenwarenhandlung er nach dessen Tod übernahm. Auf dem Gemälde wird er war als mit Orden ausgezeichneter Teilnehmer des Ersten Weltkrieges dargestellt. Anhand zahlreicher Todesanzeigen ist nachzuvollziehen, dass er sich in verschiedenen Vereinen engagierte.
Sein Vater Peter Kippenberger (1820-1890) stammte wie auch sein Bruder Jean (1816-1898) aus Osthofen bei Worms, beide ließen sich in Siegen nieder.
Peter gründete einen Eisenwarenhandel mit Sitz zunächst in der Löhrstraße, später in der Poststraße.
Auch Jean betätigte sich als Kaufmann und gründete eine Wein- und Eisengroßhandlung. 1844 erweiterte er diese dann um ein Bankhaus, das sich seit mindestens 1887 am Löhrtor befand. Die Provinzbank machte sich unter ihresgleichen in Deutschland bald einen Namen. Zusammen mit der Siegener Bank für Handel und Gewerbe, welche 1905 den Vorgängerbau der heutigen Filiale der Deutschen Bank an der Koblenzer Straße errichten ließ und 1925 mit dieser fusionierte, bildete sie die Basis für die Deutsche Bank in Siegen. Das Bankhaus Kippenberger hingegen schloss sich 1917 dem Schaaffhausen´schen Bankverein an, der 1929 durch die Discontogesellschaft übernommen wurde, im gleichen Jahr aber ebenfalls in der Deutschen Bank aufging.

Das Portrait von Hermann Kippenberger kann bis auf Weiteres im Lesesaal des Stadtarchivs Siegen besichtigt werden.

Quellen:

  • Dokumentation Jean Kippenberger (Bestand Stadtarchiv Siegen)
  • Dokumentation Hermann und Peter Kippenberger (Bestand Stadtarchiv Siegen)
  • Irle, Lothar: Siegerländer Persönlichkeiten- und Geschlechterlexikon, Siegen 1974
  • „Siegener Bankunternehmen mit 130jähriger Tradition- Bemerkenswerte Entwicklung
    der Deutsche Bank AG Filiale Siegen“, in: Siegerländer Heimatkalender, 1974

Text: Sonja Schäfer, Praktikantin im Stadtarchiv

2 Gedanken zu „Unbekanntes Gemälde von Ludwig Heupel-Siegen im Stadtarchiv

  1. Literatur zu Ludwig Heupel:
    Das Wandgemälde von Ludwig Heupel im Sitzungssaal des Rathauses in Siegener Ztg. Jg 94, Nr 300 v. 22.12.1916.
    Professor Ludwig Heupel-Siegen zum 60. Geburtstag in Siegener Ztg. Jg 102, Nr 142 v. 19.6.1924
    Die wechselvolle Geschichte eines Bildes. Wie Ludwig Heupels „Eisenhammer“ in d. Siegener Rathaussaal kam in Siegener Ztg. Jg 115, Nr 142 v. 22.6.1937
    Professor Ludwig Heupel, Siegen. Zum 75. Geburtstag d. Künstlers in Siegener Ztg. Jg 117, Nr 140 v. 19.6.1939.
    Akademieprofessor Ludwig Heupel-Siegen 80 Jahre alt in Siegener Ztg. Jg 122, Nr 142 v. 20.6.1944
    Ludwig Heupel-Siegen in Siegerland. Bd 30, 1953, S. 63-73.
    Eine stetige Quelle des Glücksempfindens. Vor 100 Jahren wurde d. Maler Ludwig Heupel-Siegen geboren in Unser Heimatland. Jg 32, 1964, S. 90/91
    Ludwig Heupel-Siegen 1864-1945. Ausstellung z. 100. Wiederkehr seines Geburtstages im Museum zu Siegen in Siegerland Bd 41, 1964, S. 31/32
    „Malen galt dem Siegerländer als Spielerei“. Der berühmte Siegener Maler Ludwig Heupel wurde in der Höhstr. 17 geboren – in: Unser Heimatland. Jg 34, 1966, S. 77/78.

  2. Pingback: Online: „Künstlerinnen und Künstler in Westfalen. Werkverzeichnis“ | siwiarchiv.de

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