Südwestfalenbörse Siegen 2019

Im Jahr des 50-jährigen Bestehens des Vereins der Briefmarkenfreunde Netphen e.V. Philatelie, Kunst und Kultur sowie Heimatkunde im Rahmen der Südwestfalenbörse Siegen am 6. April 2019 in der Siegerlandhalle (9 – 16 Uhr im Hütten- und Eintrachtsaal) zusammenzubringen.
Am 20. Juni 1894 wurde vor 125 Jahren das Reichs-Post und Telegraphenamt Siegen beim Unteren Schoss eröffnet. Dieses Gebäude ist seit 2001 als Altbau Bestandteil des Museums für Gegenwartskunst Siegen. In diesem wiederum sind die Fotografien des renommierten Fotografenehepaars Bernd und Hilla Becher von den sog. „Becher-Häusern“ ausgestellt, den Fachwerkhäusern der Arbeiter des Siegerländer Industriereviers aus der Zeit um 1900. Sowohl der Sonderstempel der Deutschen Post AG als auch die von den Briefmarkenfreunden Netphen (20er-Bogen mit verschiedenen 70-Cent-Briefmarken mit Ansichten des alten Post- und Telegrafengebäudes sowie des heutigen Museums von außen und innen) bzw. dem Museum für Gegenwartskunst Siegen (Portocard / Klappkarte mit 10 verschiedenen 45-Cent-Briefmarken, die als Motiv Fotografien solcher „Becher-Häuser“ zeigen), herausgegebenen Sonderbriefmarken greifen diese Entwicklung von 1894 bis in die Gegenwart auf und sind für Philatelisten, Kunstliebhaber und Heimatfreunde gleichermaßen von besonderem Interesse. Weiterlesen

Hauberg jetzt auch nationales Immaterielles Kulturerbe

Landrat: „Sind stolz, einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Reichtum Deutschlands zu leisten“

Haubergszeichen, Autorin: Dr. Gertrud Hein


Die Siegerländer Haubergswirtschaft ist jetzt Teil des nationalen Immateriellen Kulturerbes. Das haben die Kultusministerkonferenz und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien auf Empfehlung des Expertenkomitees der Deutschen UNESCO-Kommission jetzt entschieden. Insgesamt wurden 18 Kulturformen neu aufgenommen. Erst im April dieses Jahres hatte das Land die Siegerländer Haubergswirtschaft auf die Liste des kulturellen Erbes Nordrhein-Westfalens gesetzt.
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Vortrag: „Das letzte Hemd hat keine Taschen… Wohin mit den Künstlernachlässen? „

Donnerstag, 25.10.2018, 19.00 Uhr
Städtische Galerie Haus Seel Siegen, Kornmarkt 20

Nicht nur Künstlerinnen und Künstler zu Lebzeiten, sondern auch die Nachlassverwalter stehen oft vor dem Problem, wohin mit all den Kunstgegenständen, die in der Regel in einem Künstleratelier zurückbleiben. Nur selten ist der Verbleib geregelt und es stellt sich zwingend die Frage: Wohin mit den Künstlernachlässen? Frau Dr. Karin Lingl, die Geschäftsführerin der Stiftung Kunstfonds zur Förderung der zeitgenössischen bildenden Kunst (Bonn) ist, leitet auch das Archiv für Künstlernachlässe im Kloster Brauweiler. Dort werden künstlerisch relevante Positionen der Gegenwartskunst archiviert, dokumentiert und konservatorisch gepflegt, um sie für wissenschaftliche Forschungen zu bewahren und als Leihgaben für Ausstellungen zugänglich zu machen. Wolfgang Suttner, Sprecher Deutscher Kunstrat, Berlin, wird die Referentin vorstellen und die anschließende Diskussion moderieren.“
Veranstalter: Kunstverein Siegen

Quelle: siwikultur, Kultur!Aktuell

Örtliche Denkmäler aus europäischer Perspektive betrachten

Arbeitsgespräch zum Europäischen Kulturerbejahr im 4Fachwerk-Museum Freudenberg

Dr. Oliver Karnau (2. v. links) von der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, kam zu einem Arbeitsgespräch zum Projekt „Europa in Westfalen“ ins 4Fachwerk-Museum Freudenberg.
(V.l.n.r.: Bernd Brandemann, Dr. Oliver Karnau, Andreas Benthien, Detlef Köppen, Christian Berner, Cindy Peplinski, Dieter Siebel, Ulrike Monreal und Britt Löwenström)

Europa liegt vor der Haustüre! Burgen, Kirchen, Baudenkmäler aller Art erzählen europäische Geschichte. Für das Europäische Kulturerbejahr 2018 rief die Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) dazu auf, Baudenkmäler, die von europäischer Geschichte erzählen, in besonderer Weise herauszustellen. Und so findet sich unter www.europa-in-westfalen.de auch der Alte Flecken in Freudenberg (https://www.europa-in-westfalen.de/de/die-denkmale/freudenberg-alter-flecken/).

Der LWL-Projekt-Koordinator Dr. Oliver Karnau aus Münster war in diesem Zusammenhang am 12. Juli zu einem Arbeitsbesuch ins 4Fachwerk-Museum gekommen. „Wir wollen das lokale Kulturerbe in europäischen Kontext sicht- und verstehbar machen“, erläuterte er. Das besondere Ziel sei, Kinder und Jugendliche anzusprechen, um das Wissen in die nächste Generation zu tragen. „Kinder sind die Erben des Erbes.“

Großes Lob fanden deshalb die Erlebnisführungen, die der Verein FRids in Freudenberg durchführt. Vorsitzende Ulrike Monreal und die Regisseurin Britt Löwenström berichteten, wie der interaktive Rundgang, bei dem immer wieder kleine Szenen gespielt werden, von den Jugendlichen selbst mit erarbeitet worden ist.
Bei dieser Zeitreise durch den Flecken wird die Geheimkonferenz vom 2. bis 4. Mai 1568 auf dem damaligen Schloss Freudenberg angesprochen. Hier trafen sich die Brüder Wilhelm von Oranien sowie Adolf und Ludwig zu Nassau mit den „Edlen von Gelderland“, um Aktionen zur Befreiung der Niederlanden im Kampf gegen Spanien zu besprechen. Weiterlesen

Siegerländer Haubergswirtschaft im Landesinventar immatrielles Kulturerbe aufgenommen

Das Land ermittelt und dokumentiert das kulturelle Erbe auf seinem Gebiet. Eine Jury hat jetzt fünf weitere Traditionen aus verschiedenen Regionen ausgewählt, die einen Eintrag im Landesinventar des immateriellen Kulturerbes erhalten. Die Neuaufnahmen reichen von mündlichen Traditionen über darstellende Künste und Bräuchen bis hin zu Wissen über Natur und das Universum und traditionellen Handwerkstechniken.

Die Landesjury für das Immaterielle Kulturerbe hat folgende fünf Traditionen aus 14 eingegangenen Bewerbungen empfohlen
Martinstradition: Bei der Martinstradition handelt es sich um Bräuche mit Laternenumzug, Martinsliedern, Martinsfeuer, Darstellung der Mantelszene, Verteilung von Süßigkeiten an Kinder und der moralischen Botschaft zur Nächstenliebe.
Anlage und Pflege von Flechthecken: Das Flechten und die Erhaltung von lebenden Zäunen für land- und forstwirtschaftliche Zwecke sowie die besondere Technik des Knotens gehören zur Anlage und Pflege von Flechthecken.
Bolzplatzkultur: Eine jugendkulturelle Form der gesellschaftlichen Selbstorganisation, die ihren Ursprung in den städtischen Milieus der 1920iger Jahre hat.
Brieftaubenwesen: Es umfasst die Brieftaubenhaltung und Zucht sowie Wettbewerbe im Hinblick auf Distanzflug und Schönheit.
Haubergswirtschaft im Siegerland und in angrenzenden Regionen: eine nachhaltige gemeinschaftliche Form der Waldbewirtschaftung, die seit Jahrhunderten im Siegerland ausgeübt wird. Weiterlesen

Online-Broschüre: „Sondengänger in NRW“

Die gesetzliche Grundlage der Detektor-Nutzung

Sondengänger und Archäologie. Die Rechtslage in NRW“ ­– Eine gemeinsame Broschüre der LWL-Archäologie für Westfalen und des LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland gibt einen umfassenden Einblick in die Kooperation von Sondengängern und Archäologen. Rund 60 Seiten erläutern die Arbeit der Archäologie, beschreiben den Weg zur Lizenz und nennen wichtige Kontaktpersonen. Für Polizei und Ordnungsämter, Denkmalbehörden sowie Privatpersonen finden sich gebündelte Informationen in Checklisten. Die Broschüre steht zum kostenlosen Download bereit.

Quelle: LWL-Archäologie, Aktuelles

Peter Kunzmann: Der 8. Februar 1718 und die Hauberge

Betrachtungen anlässlich eines unscheinbaren Jubiläums

Schon vor geraumer Zeit wurde im Zusammenhang mit Forschungen zum Selbstbild der Siegerländer konstatiert, dass der Diskurs über die Heimat „fast einem ‚Zitierkartell‘ gleich, ein internes Verweis- und Referenzsystem aufweist und es somit ein Ensemble von autoritativen Grundlagentexten gibt, die als zitierfähiger Kanon das Gerüst für die Beschreibung der Spezifik dieser Region bilden“.[1]

Einer der in den 1950er Jahren im Siegerland populärsten Fachautoren war Paul Fickeler. „Den einen erschien er als nicht wissenschaftlich ernsthaft, genoß aber bei anderen Respekt und Ansehen“[2]: Dieser Charakterisierung entsprechend scheiden sich die Geister auch an Fickelers sich bis heute im „Ensemble von autoritativen Grundlagentexten“ behauptenden Aufsatz „Das Siegerland als Beispiel wirtschaftsgeschichtlicher und wirtschaftsgeographischer Harmonie“ mit seiner ausführlichen Beschreibung der Haubergswirtschaft.[3] An dieser Stelle muss es genügen, auf die profunde Kritik zu verweisen, welche die Abhandlung schon vor etlichen Jahren durch Hartmut Eichenauer erfahren hat.[4] Erwähnenswert ist Paul Fickeler hier, weil allem Anschein nach er es war, der die Phrase „Güldene Jahn-Ordnung von 1718“ als verbales Konstrukt wenn auch vielleicht nicht als erster verwendete[5], so doch entscheidend zu ihrer Verbreitung beitrug. Damit hat er seit vielen Jahrzehnten für Rätselraten gesorgt. Konnte er die an sich schon irreführende Wendung „Güldene Jahn-Ordnung“ immerhin bei renommierten Autoren des 19. Jahrhunderts wie Karl Friedrich Schenck erwähnt finden, so ist kaum nachzuvollziehen, was ihn zu der terminlichen Festlegung „von 1718“ veranlasst hatte. Seriöse literarische Vorbilder waren es vermutlich nicht. Weiterlesen

Haubergswirtschaft soll immaterielles Kulturerbe werden

Bewerbung ist auf dem Weg

Haubergszeichen, Autorin: Dr. Gertrud Hein


Die Siegerländer Haubergswirtschaft soll immaterielles Kulturerbe werden. In den letzten Monaten hat ein Arbeitskreis die entsprechende Bewerbung erstellt. Diese wurde jetzt beim Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW eingereicht. In einem vierstufigen Verfahren wird nun geprüft, ob die Haubergswirtschaft die Voraussetzungen erfüllt, um in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen zu werden. In einem späteren Schritt ist auch eine Aufnahme in eine der drei internationalen Listen des immateriellen Kulturerbes denkbar. Weiterlesen

Ausstellung: Claudia Fährenkemper – ARMOR

IHK-Galerie Siegen, Koblenzer Str. 121, 57072 Siegen, noch bis zum 27. November 2017

„Sie sind Relikte längst vergangener Zeiten, haben an ihrer Faszination über die Jahrhunderte hinweg aber wenig verloren: Rüstungen. „Sie bieten uns nicht nur die Möglichkeit, auf vergangenes Leben zurückzublicken, sondern auch unser aktuelles Dasein im historischen Kontext zu reflektieren“, ist Claudia Fährenkemper überzeugt. Deshalb hat sich die Künstlerin den Rüstungen aus den vergangenen Jahrhunderten gewidmet. ‚ARMOR‘ heißt ihre Ausstellung, deren Name dem englischen Begriff für ‚Rüstung‘ entnommen wurde. „ARMOR erzählt von Glaube, Liebe, Hoffnung, von Verletzlichkeit aber auch von Macht und Reichtum.“ Die Arbeiten widmen sich repräsentativen Prunk- und Turnierrüstungen, die eigens für Kaiser, Könige und große Feldherren zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert angefertigt wurden und die weltweit in bedeutenden Militaria- und Rüstungssammlungen anzutreffen sind. Weiterlesen