12.000 Besucher auf der Ginsburg

Historischer Markt ließ Siegerländer und Wittgensteiner Geschichte lebendig werden

Ein großes Fest der Siegerländer und Wittgensteiner Geschichte fand am Samstag und Pfingstsonntag auf der Ginsburg satt: Der Heimatbund Siegerland-Wittgenstein und zahlreiche Heimatvereine hatten zum Historischen Markt im Rahmen des Jubiläums „200 Jahre Kreise Siegen und Wittgenstein“ geladen – und 12.000 Besucher nahmen bei optimalem Wetter die Einladung an! Mehr als 50 Aussteller, Bühnengruppen und Einzelakteure boten in und um das historische Gemäuer ein abwechslungsreiches Programm, das auf unterhaltsame Weise Geschichte lebendig werden ließ.

So präsentierten die Heimatvereine historisches Handwerk aus dem frühen 19. Jahrhundert – von Spinnrädern und einem Webstuhl über einen Erzkarren bis hin zu einem wasserbetriebenen Hammer mit Feldschmiede. Auch historische Feuerwehr, land- und forstwirtschaftliche Entwicklungen, das Schulwesen oder die Arbeit von Schiedsleuten wurden präsentiert. Weiterlesen

Eine kurze Geschichte des Altkreises Wittgenstein.

[Anm.: Im Druck erschienen in Siegener Zeitung, Beilage „Heimatland“ am 3.6.2017]

Das Gebiet des Altkreises Wittgenstein  war spätestens seit der frühen Neuzeit Teil der Grafschaft Wittgenstein, die zuletzt in die Linien Sayn-Wittgenstein-Berleburg und Sayn-Wittgenstein-Hohenstein geteilt war. Im Jahre 1806 fielen die mittlerweile gefürsteten Gebiete zunächst an Hessen-Darmstadt. In dieser Zeit mussten die Einwohner der beiden Gebiete die Steuerabgaben sowohl  an die alten Herrschaften als auch an die neue Herrschaft Hessen-Darmstadt aufwenden, was zu einer weiteren Verarmung der ohnehin schon wirtschaftlich benachteiligten Bevölkerung führte.

Bei der Neuordnung des Deutschen Bundes führten Proteste der Bevölkerung gegen diese Doppelbelastung dazu, dass beide Gebiete durch einen Vertrag zwischen Österreich, Preußen und Hessen-Darmstadt vom 30. Juni 1816 an Preußen fielen. Der Großherzog von Hessen und Rhein hatte die Grafschaften Wittgenstein-Wittgenstein und Wittgenstein-Berleburg an den König von Preußen abgetreten. Am 18. Juli 1816 erfolgte die formelle Besitzergreifung der Grafschaft Berleburg-Wittgensteins durch Caspar Joseph v. Biegeleben für Preußen. Einen Tag darauf erfolgte die Übergabe der Hoheitsgewalt in den Grafschaften Sayn-Wittgenstein an den Vertreter Preußens.

Beide Länder wurden daraufhin von der neuen Herrschaft zum Kreis Berleburg zusammengefasst und zunächst eine Zuordnung zum Regierungsbezirk Koblenz in der Provinz Großherzogtum Niederrhein erwogen. Weiterlesen

Vortrag „Orte – Personen – Themen: 200 Jahre Geschichte des Altkreises Siegen“

Das Kreishaus in Siegen auf einer Ansichtskarte mit Laufzeit November 1906 (Vorlage: Stadtarchiv Siegen)

In der neuen Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird der Regionalhistoriker Dr. Bernd D. Plaum am Donnerstag, den 8. Juni 2017, um 18.30 Uhr im Siegener KrönchenCenter die Wirkungsstätten der Kreisverwaltung und ihrer leitenden Personen (Landräte) in den Blickpunkt des Jubiläums „200 Jahre Kreis Siegen und Wittgenstein“ rücken. Damit wird nicht nur die Geschichte der beiden Altkreise skizziert, sondern fernab der gängigen Schwerpunkte der regionalen Geschichtsschreibung (wie Hauberg und Bergbau) in anschaulicher Weise auch unbekannte Aspekte und Akteure der jeweiligen Verwaltungstätigkeiten vorgestellt. Die nachgezeichneten politischen Strukturen und Entwicklungen bieten wertvolle Einblicke in den Lebensalltag der Menschen. So sah sich das Siegener Landratsamt bereits 1895 mit den Beschwerden Gosenbacher Arbeiter konfrontiert, die Umweltzerstörungen und gesundheitliche Beeinträchtigungen wegen der Rauchgase in ihren Arbeitsstätten beklagten. Weiterlesen

Wie der Kreis Siegen-Wittgenstein zu seinem Namen kam.

Eine einzigartige Episode in der Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen.

Im Zuge der bundesweiten kommunalen Neugliederung der 1960er und 1970er Jahre erfolgte Anfang 1975 die Vereinigung der Kreise Siegen und Wittgenstein.

Nicht jeder war glücklich über diese Entwicklung. Die Tatsache, dass man dem neuen Gebilde den Namen „Kreis Siegen“ gab und Wittgenstein nicht berücksichtigt wurde, führte zu Verstimmungen.

Der Weg hin zur Umbenennung des Kreises in „Siegen- Wittgenstein“ sollte lang und kompliziert werden.

Schon im Zuge der Neugliederung hatte der Kreistag des Kreises Wittgenstein im Sommer 1973 beschlossen, dass der neue Kreis den Namen „Siegen-Wittgenstein“ erhalten sollte. Auch auf Siegerländer Seite vertrat man diesen Vorschlag und stellte sich gegen die für die Namensänderung zuständige nordrhein- westfälische Landesregierung. Weiterlesen

Vortrag „Orte-Personen-Themen: 200 Jahre Geschichte des Altkreises Siegen“

Rathaus Netphen, Kleiner Saal, Amtsstr. 6, 01.06.2017, 18:30 Uhr bis 20:30 Uhr

Der Vortrag rückt am Beispiel ausgewählter Themen die Wirkungsstätten der Kreisverwaltung und ihre leitenden Personen (Landräte) in den Blickpunkt des Jubliläums „200 Jahre Kreise Siegen und Wittgenstein“. Der Historiker Dr. Bernd Plaum skizziert damit nicht nur ein Geschichte der Kreisverwaltung, sondern zugleich auch eine Geschichte des Altkreises Siegen.

Eine kurze Geschichte des Altkreises Siegen

[Anm.: Im Druck erschienen in Siegener Zeitung, Beilage „Heimatland“ am 6.5.2017]

Vorgeschichte und Gründung

Das Siegerland gehörte bis Anfang des 19. Jahrhunderts landesherrlich zum Fürstentum Siegen, das im Besitz der Ottonischen Linie des Hauses Nassau war. Im Zusammenhang mit der Gründung des Rheinbundes wurde das Gebiet dem Großherzogtum Berg zugeschlagen. Am 6. November 1813 konnte Wilhelm Friedrich von Oranien das Siegerland wieder an sich nehmen. Dieses tauschte er allerdings auf dem Wiener Kongress 1815 mit Preußen gegen das Großherzogtum Luxemburg. Mit dem Besitzergreifungspatent vom 21. Juni 1816 verleibte sich Preußen das Fürstentum  mit Ausnahme einiger abgetretener Ortschaften (12.000 Einwohner an das Großherzogtum Niederrhein in Koblenz)- das Fürstentum Siegen ein. Als Verwaltungsbehörde fungierte das Königlich Preußisches Unterdirektorium zu Siegen unter der Leitung des Justiz- und Regierungsrats von Schenck. Die feierliche Besitzergreifung des oranischen Fürstentums Nassau-Siegen (größter Teil des Fürstentums Siegen) durch Vertreter der Krone Preußens unter Vereidigung der städtischen und landesherrlichen Beamten fand am 29. Juli 1815 im Rathaus Siegen statt. Nach der Aufteilung des Großherzogtums Niederrhein in Kreise durch Erlass des Präsidiums der königlichen Regierung zu Koblenz wurde am 20. Mai 1816 der Kreis Siegen gebildet. Bis zur Ernennung der Landräte wurden Kreiskommissare eingesetzt, die mit den beigeordneten Kreissekretären am Hauptort der Kreiskommissionen bildeten und mit Wirkung vom 20.05.1815 in Funktion traten. Das Unterdirektorium Siegen wurde somit durch die Kreiskommission Siegen und der bisherige Leiter des Unterdirektoriums durch den Kreiskommissar Schenk ersetzt. Weiterlesen

Vortrag „Als Wittgenstein preußisch wurde – 200 Jahre Kreis Wittgenstein“

19.5.2017, 19:00, Altes Landratsamt – Stadtbücherei, Poststraße 42, 57319 Bad Berleburg

Landratsamt Berleburg Quelle: Stadtarchiv Bad Berleburg


Man kann sich den Einschnitt vor 200 Jahren gar nicht groß genug vorstellen: Nicht nur die Landes-grenzen änderten sich. Der Landesherr war jetzt ein preußischer König und sehr weit weg, eine neue Währung kam, ein ganz neues politisches System erschütterte die Grundfesten des Lebens jedes einzelnen. Nach und nach besserte sich aber auch einiges: Straßen wurden gebaut, so etwas wie Steuergerechtigkeit hielt Einzug. Über die einschneidenden Veränderungen und ihre Auswirkungen auf die Wittgensteiner Bevölkerung wird zu reden sein.
Im reich bebilderten Vortrag führt Frau Dr. Black-Veldtrup, Landesarchiv NRW, durch die Anfänge der Geschichte des Kreises Wittgenstein und setzt spannende Akzente auf die Bedeutung dieser Veränderungen für die Bevölkerung. Ein Streifzug durch 200 Jahre, mit einem Blick auch auf die Kommunale Neugliederung.

Ausstellung „200 Jahre rheinische und westfälische Kreise in NRW“

Kreishaus Siegen, Foyer, 16.05.2017 bis 11.06.2017

Aus diesem Anlass des 200-jährigen Bestehens der Kreise in Nordrhein-Westfalen hat eine Arbeitsgruppe des Arbeitskreises der Kreisarchivare unter Leitung von Tillmann Lonnes, Rhein-Kreis Neuss, eine Ausstellung unter dem Arbeitstitel „200 Jahre Kreise in Nordrhein-Westfalen 1816-2016“ erarbeitet. Die Ausstellung umfasst folgende Themengebiete:
1. Vorgründungsphase 1794-1815
2. Wesen und Struktur der Kreise im frühen 19. Jahrhundert
3. Die Kreisordnung von 1887 und die veränderte Stellung der Kreise bis 1933
4. Geschichte der institutionellen Vertretung der Kreise
5. Die Kreise im Nationalsozialismus
6. Neubeginn nach 1945
7. Kommunale Neugliederungen
8. Das heutige Selbstverständnis der Kreise als Garant bürgerlicher Selbstverwaltung

Vortrag „Orte – Personen – Themen: 200 Jahre Geschichte des Altkreises Siegen“

Ratssaal des Rathauses Hilchenbach, Markt 13, 06.04.2017, 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr

Der Vortrag rückt am Beispiel ausgewählter Themen die Wirkungsstätten der Kreisverwaltung und ihre leitenden Personen (Landräte) in den Blickpunkt des Jubliläums „200 Jahre Kreise Siegen und Wittgenstein“. Der Historiker Dr. Bernd Plaum skizziert damit nicht nur ein Geschichte der Kreisverwaltung, sondern zugleich auch eine Geschichte des Altkreises Siegen.

Ausstellung „200 Jahre Kreise Siegen und Wittgenstein – eine Ausstellung in Wort und Bild“

Sparkasse Wittgenstein Bad Berleburg, Poststr. 15, 31.03.2017 bis 28.04.2017

Bereits zum 175jährigen Bestehen der Kreise Siegen und Wittgenstein hat die Kreisverwaltung eine Ausstellung konzipiert, die damals im Foyer des Kreishauses in Siegen gezeigt wurde. Sie wurde überwiegend von Winfried Hofmann (Leiter Kreisvolkshochschule) und Bruno Jung (ehemaliger Mitarbeiter Kreisverwaltung) konzipiert. Auf 40 Schautafeln wurden in Schlaglichtern die wichtigsten Ereignise der Geschichte der beiden Kreise Siegen und Wittgenstein sowie des Kreises Siegen-Wittgenstein ab 1975 – in Zehn-Jahres-Schritten – veranschaulicht. Nach dem Jubiläum wurde die Ausstellung sorgfältig verpackt und gelangte im Rahmen der Kreishaussanierung (2007) in das Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, das die Ausstellung nun zum 200jährigen Kreisjubiläum um Tafeln für die beiden vergangenen Jahrzehnte ergänzt hat.