Bund stellt wieder Mittel zum Erhalt des schriftlichen Kulturguts bereit

Kulturstaatsministerin Grütters: „Bücher, Urkunden und Archivalien vor dem schleichenden Verfall bewahren“

Mit rund 3,8 Millionen Euro aus dem Kulturetat setzt der Bund auch in diesem Jahr sein Engagement für das seit 2017 bestehende Sonderprogramm zum Erhalt des schriftlichen Kulturguts fort. Kulturstaatsministerin Monika Grütters sagte: „Bei der Sicherung und Erhaltung national bedeutsamer Bücher, Archivalien und Urkunden liegt weiterhin eine große Aufgabe vor uns. Viele durch Säurefraß und Schimmel akut gefährdete Dokumente haben wir mithilfe dieses Programm bereits erfolgreich gerettet. Um unser schriftliches Kulturerbe weiter vor dem schleichenden Verfall zu bewahren, stellen wir auch in diesem Jahr beachtliche Bundesmittel zur Verfügung.“ Weiterlesen

„Archivpflege in Westfalen-Lippe“ (92/2020) ist online

Das Heft 92 der „Archivpflege in Westfalen-Lippe“ ist  online verfügbar. Neben dem Jubiläum der Bundeskonferenz der Kommunalarchive  bilden Archivbau und Archivmanagement weitere Schwerpunkte des Heftes

Stellungnahme des VdA zur geplanten Umstrukturierung des Stadtarchivs München

Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste im Münchner Stadtrat hat [im Juli 2019] beantragt, das Stadtarchiv München in ein zu gründendes Institut für Stadtgeschichte einzugliedern.

[Der Antrag war u.a. in der absehbaren Pensionierung des Stadtarchivleiters in diesem Frühjahr begründet. Der Antrag der grünen Stadtratsfraktion wurde nach dem bayrischen Kommunalwahl am 15. März 2020 Bestandteitl der Koalitionsvereinbarung von SPD,Grünen und Volt – s. S. 31.]

Der Fachverband VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. hat sich mit einer Stellungnahme an den Oberbürgermeister der bayerischen Landeshauptstadt gewandt. Darin appelliert er an den Oberbürgermeister Dieter Reiter, bei einer geplanten Neuaufstellung archivfachliche Standards zu wahren und die Leitungsstelle fachlich zu besetzen. [Offensichtlich ist ein Bestzungsverfahren erfolglosdurchgeführt worden, obwohl archivfachlich geeignete Bewerbungen eingegangen waren.]
Quelle: VdA, Aktuelles 13.5.2020

s. a. „Gegen archivfachliche (Selbst-)Beschränkungen. In München steht ein Stadtarchiv.“ auf augias via Archivalia

Persönliche Anmerkung: Weiterlesen

#archivesindnichtneutral – Fazit einer Blogparade

#archivesindnichtneutral fokussierte sich fast ausschließlich auf die Diskussion in den Kommentaren zum Aufruf über die vermeintliche Neutralität archivischer Bewertungsentscheidungen. Andere Aspekte archivischer Arbeit – Erschließung, Zugänglichmachung – blieben unberücksichtigt. Die Rolle der Archive in der demokratischen Gesellschaft blieb ebenfalls undiskutiert.
Lediglich das Stadtarchiv Darmstadt weitete mit seinem Beitrag den Blick auf das Thema.
Welches Fazit kann man nun ziehen? Ist den Archivierenden wie auch den Archivnutzenden gleichgültig, ob Archive neutral sind bzw. sein sollten? Wenn ja, wie steht es dann um die Bedeutung von Archiven als systemrelevante Eckpfeiler einer demokratischen Gesellschaft – in Zeiten, in denen diese von einer nicht mehr zu vernachlässigenden Anzahl von Bürger*innenin Frage gestellt wird?

„Archive werden auf Sicht gefahren“

Oder: Wie kurzfristige digitale Lösungen die Untätigkeit der Verwaltungen bei der sachgerechten Unterbringung von Archiven kaschieren sollen. Der Fall des Tübinger Stadtarchivs und die Bedeutung für das deutsche Archivwesens.

„ …. Wenn öffentliche Dienstleistungen unbezahlbar oder sehr ineffizient werden, kommt irgendwann unweigerlich der Ruf, sie abzuschaffen. Besser ist es, sich vorher kluge Strategien zu überlegen. Die großen Papiermassen, die zu präzise zu erfassen sich nicht mehr lohnt, die man aber gerne erhalten möchte für spätere Forschung, in großen, sicheren und effizient geführten Hallen gemeinsam unterzubringen, erscheint mir daher eine sehr überlegenswerte Variante zur Sicherung des Archivwesens. Ich finde, wir sollten solche Strategien zuerst einmal gründlich bewerten und nicht von vornherein verdammen.
Ihren Hinweis auf die Position des Deutschen Städtetags nehme ich gerne zum Anlass, bei meinen Kollegen eine Initiative zur Modernisierung derselben zu starten. Gerade der Städtetag darf keine Organisation von Gralshütern sein. Er muss sich modernen und effizienten Lösungen verschreiben, ….“

Der Oberbürgermeister der Stadt Tübingen, Boris Palmer (Grüne) reagierte am 21. Januar 2020 so auf ein Schreiben der Arbeitsgemeinschaft Archive im Städtetag Baden-Württemberg vom gleichen Tag.

Was war geschehen? Weiterlesen

Archiv für alternatives Schrifttum, Duisburg: Die Arbeit geht weiter – aber wie?

„Was sich Ende 2018 anbahnte, ließ sich 2019 nicht korrigieren: die Haushaltsmittel für das afas, die der Landtag erst 2017 eingerichtet hatte, bleiben gestrichen. Aber es ist uns gelungen, mit der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur sowie den Landschaftsverbänden Rheinland und Westfalen drei neue Geldgeber mit ins Boot zu holen. Auch die Stadt Duisburg steuert ihren 2017 zugesagten Anteil weiterhin bei. Vor diesem Hintergrund sah sich das nordrhein-westfälische Ministerium für Kultur und Wissenschaft in der Lage, etwa zwei Drittel der Gesamtkosten eines dreijährigen Erschließungsprojektes zu übernehmen.

In den Jahren 2020 bis 2022 sollen unter anderem das Archiv des Bundesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz, das Archiv des Umweltzentrums Münster, das Archiv der Rheinpreußen-Siedlung (einer Bergarbeitersiedlung in Duisburg-Homberg, der es in den 1970er Jahren gelungen ist, die Privatisierung ihrer Siedlung zu verhindern), der Nachlass des Duisburger Arztes Michael Lefknecht (der in verschiedenen Duisburger Bürgerinitiativen aktiv war) sowie einige kleinere Sammlungen gesichtet und erschlossen werden. Ferner soll die Plakat-Datenbank erweitert und mit der Eingabe der afas-Zeitschriften in die Zeitschriftendatenbank begonnen werden.“

Zur Verbindung des Kreisarchivs und des afas s. https://www.siwiarchiv.de/vor-6-jahren-eine-archivische-hilfsaktion-i/

Zur Finanzierungsproblematik s. auf siwiarchiv
https://www.siwiarchiv.de/appell-an-die-nachhaltigkeitsverantwortung-der-politik/
https://www.siwiarchiv.de/erhalt-des-archivs-fuer-alternatives-schrifttum-afas-in-duisburg/
und Archivalia:
Offener Brief des VdA-Vorsitzenden an den Landtag und die Landesregierung Nordrhein-Westfalens: afas erhalten!
Archiv für alternatives Schrifttum in Duisburg (afas) weiter in Gefahr
AFAS Duisburg für 2019 gerettet, Finanzierung ab 2020 offen
NRW-Landesregierung antwortet zum Thema afas nur knapp
und augias.net:
Haushaltsmittel des afas für 2019 in Gefahr

Quelle: afas-Homepage, Aktuelles

Siwiarchiv-Blogparade: #Archivesindnichtneutral ?

Es ist bereits zu einer Tradition geworden, dass siwiarchiv an seinem Geburtstag eine Blogparade startet.

Im September 2018 verabschiedete der Verband der Historikerinnen und Historiker Deutschlands eine vieldiskutierte Resolution zu gegenwärtigen Gefährdungen der Demokratie. In der deutschen Archivwelt ist es zu weder zu einer Diskussion über die Neutralität der Archive in einer gefährdeten demokratischen Gesellschaft gekommen, geschweige denn zu einer Resolution.

Dies führt zu Fragen, um die die Texte der Blogparade kreisen können: Wie neutral  müssen Archive aus Sicht der Archivnutzenden oder der Archivträger sein? Fehlt eine vergleichbare Resolution der deutschen Archivwelt zur Demokratie? Wenn ja, wie könnte dies aussehen? Wie neutral sind archivische Arbeitsweisen, z. B. bei Bewertungsfragen, in ihrer Öffentlichkeitsarbeit oder bei der Archivpädagogik? Ist Neutralität ein Faktor in der alltäglichen Archivarbeit?

Zur Teilnahme gebeten sind neben den archivischen Weblogs daher auch die Geschichtsblogosphäre und (geschichts)kulturaffine Bloggende. Beiträge werden bis zum 29. Februar 2020 angenommen. Wir sind gespannt und freuen uns auf jedes einzelne „Geburtstagsgeschenk“!
Tanja Praske gibt übrigens 10 Tipps für die erfolgreiche Teilnahme an einer Blogparade: Weiterlesen

Es geht weiter mit der Archivierung in Netphen …..

„…. Am 10.10.2019 fand ein Gespräch zwischen den Kommunen Netphen, Wilnsdorf und Hilchenbach statt, in dem die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit der Archive ausgelotet wurden. In Hilchenbach liegt eine andere Ausgangssituation vor, daher besteht aktuell kein Interesse an einer interkommunalen Zusammenarbeit. Hilchenbach steht gerne zum Thema Archiv beratend zur Seite.Wilnsdorf und Netphen werden beim nächsten gemeinsamen Termin die weitere Vorgehensweise besprechen und die finanziellen Möglichkeiten ausloten. ….“

Quelle: Stadt Netphen, Niederschrift über die Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Kultur und Tourismus v. 5.11.2019 , S. 2

s. a. https://www.siwiarchiv.de/wie-geht-es-weiter-mit-der-archivierung-in-netphen/

Wie geht es weiter mit der Archivierung in Netphen?

Zu Beginn dieses Jahres beschäftigte sich die Netpher Politik mit der Frage der Archivierung beschäftigt. Lange Zeit war es ruhig. In der Kultur ausschusssitzung des Rates der Stadt Netphen am 23.9.2019 wurde folgenes mitgeteilt:
“ …. Interkommunale Zusammenarbeit der Archive
Die Verwaltung berichtet, dass Wilnsdorf und Hilchenbach Interesse an einer interkommunalen Zusammenarbeit der Archive bekundet hätten. Ein erster gemeinsamer Gesprächstermin finde am 10.10.2019 statt……“
Quelle: Stadt Netphen, Ausschussniederschrift, S. 3

Hilchenbach hat eine neue Stadtarchivarin

Verena Hof-Freudenberg und Reinhard Gämlich vor einem Bücherschrank im Stadtarchiv

Die Stadt Hilchenbach hat sich für Verena Hof-Freudenberg als neue Stadtarchivarin entschieden. Ihr Vorgänger Reinhard Gämlich wird die Müsenerin in den kommenden Monaten einarbeiten, wobei beide Beschäftigten im Juni und Juli allerdings nur stundenweise zur Verfügung stehen.
Die Nachbesetzung ermöglicht immerhin, dass die Stadt Hilchenbach nach längerer Schließung den Kunden des Archivs in der Wilhelmsburg nun wieder eine regelmäßige Sprechstunde anbieten kann. Diese findet jeweils mittwochs von 10.00 bis 12.00 Uhr statt und zwar erstmals am Mittwoch, dem 26. Juni.
Ab 1. August 2019 ist vorgesehen, dass Verena Hof-Feudenberg die üblichen Öffnungszeiten vollständig anbietet.

Quelle: Stadt Hilchenbach, 25.6.2019

s. a. Westfalenpost/Westfälische Rundschau, 19.6.2019, Siegener Zeitung, 21.6.2019

Zur Stellenbesetzung s. a. Einträge auf siwiarchiv hierzu.