Psychiatrie im Nationalsozialismus: Betroffene und Angehörige gesucht

„Erfasst, verfolgt, vernichtet“ lautet der Titel der Wanderausstellung, die vom 8. November – 7. Dezember 2018 mit einem umfangreichen Begleitprogramm in der Teilbibliothek der Universität Siegen am Unteren Schloss zu sehen ist. Im Nationalsozialismus galten kranke und behinderte Menschen als Belastung für die sogenannte „Volksgemeinschaft“. Insgesamt wurden knapp 400 000 Menschen ab 1934 gegen ihren Willen sterilisiert und mehr als 200 000 Menschen aus Heil- und Pflegeanstalten ermordet.

Die Wanderausstellung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) präsentiert sowohl die Geschichte von betroffenen Menschen als auch die von Tätern und schafft Berührungspunkte zu Einzelschicksalen.
Für die Gestaltung des Begleitprogramms suchen die Veranstalter Betroffene und/oder Angehörige, die vor dem interessierten Publikum von ihren Erfahrungen berichten. Zudem sind sie auf der Suche nach passendem Material, das in verschlossenen Vitrinen als Ergänzung zur Ausstellung präsentiert werden könnte.
Bitte melden Sie sich bis Freitag, 31. August, bei Frau Barth unter Tel. 0271/705-1901 oder per Mail an j.barth@kreisklinikum-siegen.de.

Die Umsetzung der Wanderausstellung in Siegen ist ein Gemeinschaftsprojekt des Historischen Seminars der Universität Siegen, des Kreises Siegen-Wittgenstein, der Sozialen Dienste der Diakonie in Südwestfalen, der AWO Siegen-Wittgenstein/Olpe, der DRK-Kinderklinik Siegen, der Reselve und des Kreisklinikums Siegen.

Quelle: Pressemitteilung der Kreisklinikum Siegen GmbH, 31.07.2018

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3 Gedanken zu „Psychiatrie im Nationalsozialismus: Betroffene und Angehörige gesucht

  1. Für die Gestaltung des Begleitprogramms suchen die Veranstalter Betroffene und/oder Angehörige, die vor dem interessierten Publikum von ihren Erfahrungen berichten.
    Dies kann nicht ernstlich gemeint sein.
    15 jährige Jugendliche (im Jahre 1945) wären heute 88 Jahre alt.
    Solche Personen liegen heute meistens in Pflegeheimen.
    Diese Maßnahme kommt rund 20 Jahre zu spät.

  2. Zur Erläuterung des Projekts s. WDR.de v. 13.8.2018: “ …. „Ich habe auch Leute in Siegen-Wittgenstein kennengelernt, deren Brüder oder Onkel verschwunden sind“, sagt Heiko Ullrich, Chefarzt für Psychiatrie im Kreisklinikum. „Man machte sich Gedanken darüber: Was ist da überhaupt passiert?“

    Ullrich sucht für die Ausstellung Angehörige von Menschen, bei denen „die Wahrscheinlichkeit relativ groß ist, dass die Nationalsozialisten sie in diesen Tötungsanstalten umgebracht haben.“ …..“
    Link: https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/siegen-nationalsozialismus-euthanasie-100.html

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