Literaturhinweis: Ulrich Slawinski „Weit war der Weg zurück ins Heimatland“

slawinski
„Weit war der Weg zurück ins Heimatland“, das ist der Titel, den Ulrich Wilhelm Slawinski seinem Buch gegeben hat. Es ist im vergangenen Dezember in einer ersten Auflage erschienen und bereits vergriffen. Der 92-jährige Geisweider hat dem jahrelangen Drängen von Verwandten, Freunden und Bekannten nachgegeben und seine Erlebnisse als Soldat und Kriegsgefangener in Russland/Sibirien aufgeschrieben.

Es ist beachtlich, wie genau sich Slawinski an alle Stationen, verbunden mit zum Teil unendlichen Strapazen der Gefangenschaft ab August 1944, erinnert. Der Kriegsdienst des 18-Jährigen begann zunächst 1942 mit einer ernsthaften Erkrankung. Bruder Lothar fiel 23-jährig im gleichen Jahr. Auch der älteste Bruder, Friedrich, leistete Kriegsdienst. Ende Februar 1943 kam Ulrich Slawinski an die Ostfront nach Weißrussland und wurde als Fernsprecher dem Nachrichtenzug des 695. Regiments der 340. Grenadierdivision zugeteilt. Vor seinem Weihnachtsurlaub 1943 war Slawinski bei Kampfhandlungen bereits mehrfach durch glückliche Umstände dem Tod entronnen. Die Gefangenschaft führte über Polen, den Ural (Tschkalow) nach Ostsibirien (Bratsk, Zajarsk, Krasnojarsk, Nowosibirsk) und zuletzt nach Westsibirien (Swerdlowsk).
36 Stationen umfasst die Gefangenenlagerliste. Die Jahre in den „Arbeitserziehungslagern“, Durchgangs- und Arbeitslagern waren geprägt von Hunger, Krankheit, Entbehrung und Ungerechtigkeit, bis er schließlich amnestiert wurde. Anfang Oktober 1953 konnte ihn die Mutter Am Hohen Rain endlich in die Arme schließen. Eine große Menschenmenge freute sich mit der Familie über die Rückkehr von Ulrich Slawinski. Seinen Vater Friedrich, den ehemaligen Konrektor der Geisweider Schule, traf er leider nicht mehr an; er war bereits 1947 gestorben. Erst 1954 konnte Slawinski „mit bald 31 Jahren eine berufliche Ausbildung und somit ein fast normales Leben beginnen.“

Das knapp 400 Seiten umfassende Buch wird zurzeit in einer zweiten Auflage gedruckt und kann bestellt/erworben werden unter: ISBN 9783737579711, www.epubli.de, sowie im Buchhandel

2 Gedanken zu „Literaturhinweis: Ulrich Slawinski „Weit war der Weg zurück ins Heimatland“

  1. Pingback: Video: Heimkehr 1953 – Neuanfang nach der Kriegsgefangenschaft | siwiarchiv.de

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