„Klang der Frömmigkeit. Musik und Reformation in Westfalen“

Exponate für Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes gesucht

Für das Ausstellungsprojekt werden derzeit mögliche passende Exponate aus evangelischem Kontext und mit Westfalenbezug recherchiert, darunter:

– historische Instrumente (Hörner, Posaunen, Elemente von Orgeln, Spieltisch, Harmonium, Harfe)
– Skulpturen (Instrumente spielende Engel o.Ä.)
– religiöse Druckgrafik (u.a. Konfirmationsscheine mit Bezug zur Musik, Portraits von Komponisten/Kirchenlieddichtern, Gemälde, Karikaturen
– Modell einer Glocke
– Ton- und Fotodokumente
– Teile von Emporen und Kirchenausgestaltungen, Bauzeichnungen von Orgeln
– Plakate und Werbematerialien kirchenmusikalischer Veranstaltungen
– Gesangbücher, Kantoreibücher, Notenblätter
– Materialien westfälischer Kirchenlieddichter und Komponisten
– Dokumente rund um die politische Inanspruchnahme religiösen Liedgutes

Die Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes für Westfalen in Kooperation mit dem rock‘n’popmuseum Gronau, unterstützt von der Evangelischen Kirche von Westfalen möchte den Einfluss der Reformation auf die Musik bis hin zum Neuen Geistlichen Lied der Gegenwart darstellen und ihre prägende Kraft auf die deutsche Kultur verdeutlichen. Die Thematik wird multimedial präsentiert und mittels biographischer Bezüge sowie regionaler Ausprägungen und Phänomene in der Region Westfalen verortet.

Die Reformation ist in der Rückschau ein historisches Großereignis von weltweiter Bedeutung, dessen identitätsstiftende Macht und Auswirkungen bis in die heutige Zeit spürbar sind. Das 500-jährige Reformationsjubiläum bietet Anlass, das Ereignis aus verschiedenen Perspektiven in den Blick zu nehmen. Eine Facette ist der Themenkreis Musik. Musik kann eine Brückenfunktion zwischen Gesellschaft und Kirche einnehmen, sie besitzt integratives Potential. Westfalen verfügt im Bereich der Kirchenmusik über eine lange Tradition, aber auch über regionale Varianten und örtliche Besonderheiten. Seine heterogene konfessionelle Struktur lässt Musik als Mechanismus der Abgrenzung, aber auch in ihrer Funktion der Selbstvergewisserung hervortreten. Diese Elemente machen Westfalen zu einem Kulturraum, der besondere und neue Aussagen über die Wirkungen der Reformation erlaubt.

Die geplante Schau bewegt sich im Spannungsbogen zwischen den Polen Kirchenlied als Ausdrucksmittel des Glaubens und Glaube als Thema in der Popkultur heute. Sie befasst sich mit dem Kirchenjahr und seinen Liedern wie auch dem kirchenmusikalischen Liedgut im Lebenslauf des Menschen von der Wiege bis zur Bahre. Im Kontext des Kirchenjahres werden auch Zielgruppen und Rezeptionszusammenhänge religiösen Liedgutes vorgestellt. Die einzelnen Aspekte werden anhand eines biographischen Zugangs und zugehörigem Liedgut sowie Instrumenten erschlossen. Neben Werken überregional bedeutender Protagonisten stehen Texte, Kompositionen und Vertonungen von Künstlern aus der Region im Mittelpunkt.

In der Ausstellung sollen gesellschaftliche und soziokulturelle Wechselwirkungen herausgearbeitet werden. So verfügt Kirchenmusik immer auch über Diskussionspotenzial. In der Auseinandersetzung mit dem Streit um die „richtige“ Musik wird ein Einblick in die Rezeptionsgeschichte gegeben. Gerade Musik überwindet Grenzen aller Art. Diesem Gedanken tragen auch die inklusiven Elemente der Ausstellung Rechnung.

Ziel ist es, die protestantische Klanglandschaft Westfalens lebendig werden zu lassen und den eigenen Wohnort, die eigene Region neu zu erleben. Die Wanderausstellung begleiten ein wissenschaftlicher Katalog und ein museumspädagogisches Programm.

Die Ausstellung wird von 20.11.2016 bis 20.05.2018 an acht Standorten in Westfalen-Lippe präsentiert.

Hinweise zu möglichen Leihgaben bitte an:

Dr. Silke Eilers
Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)
Wissenschaftliche Referentin für das östliche Westfalen
LWL-Museumsamt für Westfalen
Erbdrostenhof
Salzstraße 38
48133 Münster
Tel.: 0251/591-4663
Fax: 0251/591-3335
silke.eilers@lwl.org
www.lwl-museumsamt.de

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