Hauberg als Weltkulturerbe – nächster Schritt:

„Das Bundeskabinett hat heute den Beitritt Deutschlands zum UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes beschlossen.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann betonte: „Der Beitritt zu dem UNESCO-Übereinkommen drückt die besondere Wertschätzung für die immateriellen Kulturformen und Kulturschätze aus. Mit Blick auf zunehmende Globalisierungseinflüsse haben wir ein fundamentales Interesse daran, die über Generationen überlieferten und gepflegten Kenntnisse und Bräuche zu bewahren, die einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Vielfalt und Identität ausmachen. Gleichzeitig werden identitätsstiftende kulturelle Traditionen und Fähigkeiten auch für die Zukunft lebendig gestaltet.“

Bernd Neumann weiter: „Der Beitritt Deutschlands zu diesem UNESCO-Übereinkommen war von Anfang an Ziel unserer Kulturpolitik. Durch unser Engagement ist es gelungen, die Bedenken anderer Ressorts auszuräumen und auch die Länder für den Beitritt zu gewinnen. Das ist ein großartiger Erfolg für die besondere Schutzbedürftigkeit von immateriellen Kulturformen und Kulturschätzen.“

Zur Umsetzung des Übereinkommens in Deutschland ist die Berufung eines unabhängigen Expertenkomitees vorgesehen, das bei der Deutschen UNESCO-Kommission angesiedelt sein wird. Dessen Arbeit wird durch eine Geschäftsstelle bei der Deutschen UNESCO-Kommission in Bonn unterstützt, die aus dem Haushalt des Kulturstaatsministers finanziert wird. Das Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes wurde im Jahr 2003 von der UNESCO verabschiedet und ist seit 20. April 2006 in Kraft. Immaterielles Kulturerbe spiegelt sich in lebendigen Ausdrucksformen wie Tanz und Theater, mündlich überlieferten Traditionen, gesellschaftlichen Bräuchen, Ritualen und Festen oder auch künstlerischen und handwerklichen Fähigkeiten wider, die von Generation zu Generation weitergeben werden. Diese Kulturformen zu erhalten, ist Ziel des Übereinkommens zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes. „
Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Mittwoch, 12. Dezember 2012, Pressemitteilung: 427

Bayerntext (S. 162, 12.12.12) ergänzt diese Pressemitteilung nicht unwesentlich: “ …. Deutschland kann künftig pro Jahr zwei Vorschläge unterbreiten.“

Die Hannoversche Allgemeine : “ …. Zunächst hatte es in Deutschland Bedenken gegeben, der Schutz von Traditionen kergänztönne für Werbezwecke missbraucht werden. Zudem mussten die Länder für das Verfahren gewonnen werden. Neumann nannte den Beitrittsbeschluss einen „großartigen Erfolg“. „Mit Blick auf zunehmende Globalisierungseinflüsse haben wir ein fundamentales Interesse daran, die über Generationen überlieferten und gepflegten Kenntnisse und Bräuche zu bewahren.“

Nach Einschätzung der Unesco-Kommission kann Deutschland allerdings frühestens Ende 2015 auf die renommierte Liste kommen. Zunächst muss ein Verzeichnis möglicher Kandidaten erstellt und bei der Weltkulturorganisation eingereicht werden. Dies könne frühestens im März 2014 geschehen, die Anerkennung brauche danach nochmals eineinhalb Jahre, so ein Sprecher.

Interessenten haben sich bereits gemeldet: Neben dem Oktoberfest und Thüringer Klößen sind etwa Kneipps Naturheilkunde, Grimms Märchen und der deutsche Chorgesang im Gespräch.“

Weiteres zum Weltkurerbeverfahren.

Ein Gedanke zu „Hauberg als Weltkulturerbe – nächster Schritt:

  1. Je spezieller die Anträge sind, um so mehr Anlass zu Eifersüchteleien werden sie geben und folglich den fein ausballancierten interregionalen Frieden stören. Der Thüringer Kloß ist ja ohne jeglichen Zweifel ein beeindruckendes immaterielles Weltkulturerbe (schon Goethe wird ihn gegessen haben). Ohne ihn (den Kloß) hätte die Menschheitsgeschichte einen anderen Verlauf genommen. Doch läßt sich Gleiches ebenso vom verwandten Vogtländer Kloß behaupten. Und damit würde die UNESCO mit der Ehrung des einen und somit Diskriminierung des anderen einen Konflikt zwischen den Freistaaten Thüringen und Sachsen (den später als „Kloßkrieg“ in die Annalen eingehenden) heraufbeschwören, an dem nun wirklich niemand Interesse haben kann, schon gar nicht in der Weihnachtszeit. Hier sollte man sich also auf den „mitteldeutschen Kloß“ einigen.

    Auch im Siegerland wäre ein möglichst allgemein gehaltener Antrag dem Konsens förderlich. Es gilt, die Anhänger von Siegerländer Hauberg, Siegerländer Kunstwiese, „Siegerländer Krüstchen“ (identisch, aber um Gottes Willen nicht zu verwechseln, mit dem Wittgensteiner, dem Sauerländer und all den anderen Krüstchen) und sonstigen regionalen Kulturleistungen unter einen Hut zu bringen. Was spräche eigentlich dagegen, um es allen recht zu machen, „den Siegerländer an sich und als solchen“ zum immateriellen Weltkulturerbe ausrufen zu lassen?
    P.K.

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