„Lechtstonn“ im Freudenberger 4Fachwerk-Museum am 4. August:

Reden über Essen und Trinken: „Prost. Mahlzeit.“

Und früher kam die Milch per Pferdefuhrwerk vors Haus, Milchhändler Hermann Siebel-Späth

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, sorgen dafür, dass es uns körperlich gut geht und wir uns wohl fühlen. Über Essen und Trinken gibt’s so manches zu berichten. Über viele Zeiten gabs Nahrung nicht im Überfluss. Morgenkaffee, Mittagsmahlzeit oder Abendbrot waren nicht immer üppig, oft einfach und deftig.

Bei den Mahlzeiten saßen die Flecker beisammen, für’s Kochen musste zuvor eingekauft, „Eingemachtes“ aus dem Keller geholt oder Gemüse im Garten besorgt werden. An alte Rezepte zum Kochen und Backen erinnern sich Generationen.
Jedenfalls, bis die Frage beantwortet werden konnte „Na, härret geschmackt?“, war eine Menge zu erledigen.
Und über all das gibt es eine Menge zu erzählen, haben sich lustige Geschichten entwickelt, wurden „Sprüche geklopft“, sind Anekdoten entstanden. Weiterlesen

NRW: Studie zur missbräuchlichen Medikamenteneinsatz bei Kindern und Jugendlichen

Nordrhein-Westfalen lässt missbräuchlichen Medikamenteneinsatz bei Kindern und Jugendlichen bis 1980 untersuchen. Sozialministerium vergibt Studie zur Arzneimittelgabe im Rahmen von Medikamententests oder zur Ruhigstellung.
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat eine Studie in Auftrag gegeben, um missbräuchlichen Medikamenteneinsatz bei Kindern und Jugendlichen aufarbeiten zu lassen. Die Studie untersucht Medikamententests in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, der Behindertenhilfe und der Psychiatrie von der Gründung des Landes im Jahr 1946 bis zum Jahr 1980.

Beauftragt wurde eine Gemeinschaft von Forscherinnen und Forschern verschiedener Hochschulen unter Leitung von Prof. Dr. Heiner Fangerau vom Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Das Land finanziert die Studie mit 430.000 Euro. Ergebnisse sollen in rund zwei Jahren vorliegen.

„Es ist gut, dass so renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Studie erstellen. Die bisher vorliegenden Forschungsergebnisse und Erlebnisberichte damaliger Opfer belegen in vielen Fällen, dass Kindern und Jugendlichen unsachgemäß und missbräuchlich Medikamente verabreicht wurden. Dieses dunkle Kapitel unserer Landesgeschichte muss aufgeklärt werden. Die Untersuchung soll ans Licht bringen, was damals geschehen ist und Verantwortliche klar benennen. Das sind wir den Betroffenen schuldig“, sagt Sozialminister Karl-Josef Laumann. Weiterlesen

„Unser Siegen“ wird auf ehrenamtliche Beine gestellt

Ein kleines, feines Team aus fünf Ehrenamtlichen steht in den Startlöchern, um Unser Siegen, das Zeitzeugenprojekt des Siegerlandmuseums, mit Leben zu erfüllen.

Marco Bussi, Dr. Karin Kolb, Astrid Schneider und Julia Montanus (hinten, v.l.) gratulieren den Ehrenamtlichen Sibylle Schwarz, Christine Schneider und Doris Peun (vorne, v. l.; es fehlen: Hermann Grotmann und Britta Baumann).

Auf dem Internetportal unser-siegen.com erscheinen seit über zwei Jahren regelmäßig Geschichte(n) aus Siegen und den 23 Stadtteilen, die Zeitzeugen und Zeitzeuginnen aus eigenem Erleben erzählen – sowohl prominente Ereignisse als auch Alltägliches, sowohl über Menschen und Orte als auch über Traditionen und Entwicklungen. In der Regel erscheinen die Beiträge als Videos. Die Ehrenamtlichen haben in den letzten Monaten die Schulungen „Geschichten sammeln“ und/oder „Bilder machen“ durchlaufen, um die vielfältige, abwechslungsreiche und zugleich anspruchsvolle Arbeit für Unser Siegen zu erlernen.

Astrid Schneider, Leiterin der Kulturabteilung der Universitätsstadt Siegen, die Unser Siegen erfunden hat, gratulierte den Ehrenamtlichen Sibylle Schwarz, Christine Schneider, Doris Peun, Hermann Grotmann und Britta Baumann. Die Projektleiterin sagte: „Es war von Anfang an Ziel, Bürgerinnen und Bürger zu Autoren ihrer Stadtgeschichte zu machen, nicht nur als Zeitzeugen, sondern auch als die, die die Geschichten nutzbar machen. Es war ein Sprung ins kalte Wasser, als wir im letzten Herbst zum Mitmachen aufriefen. Umso schöner ist es, dass jetzt motivierte und kompetente Ehrenamtliche ans Werk gehen und bereits ein guter Teamgeist herrscht.“ Weiterlesen

Video: Heimkehr 1953 – Neuanfang nach der Kriegsgefangenschaft

Weitere Informationen und Bilder enthält der Eintrag auf Unser Siegen.

Aufgenommen am 24.03.2022 in Siegen Geisweid
Zeitzeuge: Ulrich Wilhelm Slawinski (war 9 Jahre Kriegsgefangener)
Redaktion: Julia Montanus, Kamera & Schnitt: Marco Bussi,
© April 2022 – www.unser-siegen.com

s. a. https://www.siwiarchiv.de/literaturhinweis-ulrich-slawinski-weit-war-der-weg-zurueck-ins-heimatland/

Video: „Zurück an der Uni: Auf dem Campus mit Alumnus Wolfgang Suttner“

– 50 Jahre Universität Siegen

„Wolfgang Suttner war Kulturreferent des Kreises Siegen-Wittgenstein, Mitbegründer von KulturPur, holte einst Paul McCartney und dessen Ausstellung nach Siegen – und studierte in den Anfangsjahren an der damaligen Gesamthochschule Siegen. Gut 48 Jahre später ist er an seine Alma Mater zurückgekehrt und hat dabei Bekanntes und viel Neues entdeckt.“

Linktipp: „Querschnitt“-Sonderausgabe zum Unijubiläum

Der Querschnitt steht diesmal ganz im Zeichen des 50-jährigen Bestehens der Universität Siegen. In dieser Ausgabe kommen die Alumni zu Wort, denn sie sind die Botschafterinnen und Botschafter der Universität Siegen. Die Studienzeit hat sie für ihre Zukunft auf unterschiedliche Weise geprägt. Gemeinsam ist ihnen, dass Ereignisse, Menschen oder besondere Situationen für immer in Erinnerung geblieben sind. Von diesen Erinnerungen erzählen sie in diesem Querschnitt.

Die Uni-Zeitung Querschnitt liegt an den Eingängen der Campus-Gebäude aus. Wir senden Ihnen die Uni-Zeitung auch gern kostenlos zu. Bitte senden Sie dafür eine formlose E-Mail mit Angabe ihrer Adresse an Sabine Nitz.

Kontakt: nitz@presse.uni-siegen.de

Online finden Sie den Querschnitt hier.

Vortrag: Prof. Dr. em. Peter Gendolla (Universität Siegen) – »Ein Joghurtbecher im LKW.

Zur Entwicklung der Literatur- und Medienwissenschaft in Siegen«
19. Mai 2022 – 20:00 Uhr – , Siegen, Unteres Schloss, US-C115


Die Literatur- und Medienwissenschaft spielt in der 50jährigen Entwicklungsgeschichte der Universität Siegen eine entscheidende Rolle. Prof. Dr. em. Peter Gendolla erzählt von den Anfängen und der Wichtigkeit dieser Disziplin inmitten der Geschichte der gesamten Universität und der intellektuellen Landschaft Siegens.

Quelle: Homepage Forum Siegen

Literaturhinweis: E. Heinrich (Hg.’in): BEHARRLICHKEIT, GEDULD – UND EIN LANGER ATEM (2022)

Der Band „Beharrlichkeit, Geduld – und ein langer Atem“ präsentiert anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens einen Teil der Geschichte der Universität Siegen. Es ist die Geschichte der Frauen und auch Männer, die die Hochschule durch ihr Engagement für Frauenförderung und Gleichstellung sowie durch wissenschaftliche Leistungen in der Frauen- und Geschlechterforschung geprägt haben.

Der vorliegende Band anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Universität Siegen dokumentiert die besondere Entwicklung von Frauenförderung und Gleichstellung an der Universität Siegen, die aus dem bildungspolitischen Reformprojekt Gesamthochschule hervorgegangen ist. Dieser Hintergrund hat die Prozesse geprägt, den Zuwachs der Frauenanteile auf den höheren Karrierestufen aber nicht beschleunigen können. Nach fünf Jahrzehnten ihres Bestehens blickt die Universität Siegen heute auf große Erfolge in der Gleichstellung zurück, sich dessen bewusst, dass das Ende des Weges noch nicht erreicht ist.

Elisabeth Heinrich (Hg.’in)
BEHARRLICHKEIT, GEDULD – UND EIN LANGER ATEM.
50 Jahre Frauen – Frauenförderung – Gleichstellung an der Universität Siegen
Siegen: universi 2022, 230 S, zahlr. farbig. Abb.
ISBN 978-3-96182-122-8
Quelle: Verlagsinfo

Zur Stimmung am 8. Mai 1945:

Ein Tagebucheintrag von Luise Niederstein geb. Dresler vom 10. Mai 1945:

„Nun ist in Berlin in einem Vorort die Kapitulation ganz Deutschlands auf Gnade und Ungnade erfolgt. Was bleibt vom „ewigen Deutschland“, von „Großdeutschland“? – Ein Trümmerhaufen, ein geknechtetes Volk, Millionen deutscher Soldaten in Gefangenschaft. Das ist das Ende einstweilen. Was wird noch alles folgen? Mit Schande und Schmach bedeckt vor den ganzen Welt stehen wir da durch die Enthüllung aller Gräuel und Verbrechen, die in den Konzentrationslagern geschahen. Wir haben es in dem Umfang nicht gewusst, aber wir sind alle mitschuldig und können uns nur der Gnade unseres Gottes anvertrauen. Er schenke uns eine Zukunft, die erträglich wird. Jeremia 30,11 steht: Mit Dir will Ich nicht ein Ende machen; züchtigen aber will Ich Dich mit Maßen, dass Du Dich nicht für unschuldig haltest.

Am 8. Mai sahen wir zum ersten Mal wieder jemand von der Familie – seit Monaten: Onkel Fritz, Tante Lida, Wilhelm Geck und Marie Geck konnten herkommen. Wilhelm Geck holte seine todkranke Frau Ragnhild nach Recklinghausen.
Es kommt die Schreckensnachricht, dass Salzuflen zu Dreiviertel geräumt werden müsse für die englische Besatzung und dass Roseneck und unser Haus in die Räumung einbegriffen sind. Ein furchtbarer Gedanke, wenn wir unser liebes, schönes Haus verlassen müssen.“

aus: Paul Niederstein (Hg.): „Wie ist mein Leben reich gewesen“ Die Tagebücher der Luise Niederstein geb. Dresler für ihren Sohn Werner. Band 2: 1939 bis 1968, Siegen 2020, S. 130-131