„Archäologie in Westfalen-Lippe 2015“ erschienen

Die Bagger rollen kräftig mit der zunehmenden Baulust – auch in Westfalen. Das lässt sich auch an der größeren Zahl von Ausgrabungen der Archäologen und Fossilforscher ablesen. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat jetzt seinen archäologischen Rückblick auf das Jahr 2015 herausgegeben. In der Reihe „Archäologie in Westfalen-Lippe“ berichten 99 Autoren in 75 Beiträgen druckfrisch über die aktuellen Forschungsergebnisse aus Archäologie und Paläontologie.

Auf 308 Seiten laden die LWL-Archäologie für Westfalen und die Altertumskommission für Westfalen zu einer Reise in die Region und zu einem Blick in die Erde von noch unbekannten Fundplätzen in Westfalen und Lippe ein. „Das neue Denkmalrecht sorgt für mehr Rettungsgrabungen, wir fachlich begleiten und durchführen. Dadurch werden neue Fundorte entdeckt, es werden noch mehr Funde ausgewertet und es gibt deutlich mehr spannende Forschungsergebnisse, die nicht nur die Fachleute interessieren“, so LWL-Chefarchäologe Prof. Dr. Michael Rind. Mit der Debatte über einen besseren Schutz von gefährdeten Kulturgütern sei das große Interesse an der Archäologie noch weiter gestiegen.

„Die Archäologie in Westfalen und Lippe hat wieder in allen Fachdisziplinen und vermehrt auch darüber hinaus in Zusammenarbeit mit den Nachbarwissenschaften viele neue Erkenntnisse erarbeitet, die das Wissen um unsere Vergangenheit bereichern“, so Dr. Aurelia Dickers, Vorsitzende der Altertumskommission für Westfalen.

Da tauchte im Siegerland ein womöglich neuer Typ des Rennofens für die Eisengewinnung auf, die älteste Zisterzienserabtei Westfalens gab Einblicke in ihre Entstehungsgeschichte, die älteste Glockengussgrube Deutschlands und sehr wahrscheinlich auch des europäischen Festlandes faszinierte nicht nur die Dülmener Bevölkerung und in der Schmiede entstand ganz und gar nach frühmittelalterlichen Methoden und mit den Werkstoffen der damaligen Zeit ein einzigartiges Schwert in einem bislang einmaligen Rekonstruktionsprojekt.

Der aktuelle Band ist in jeder Buchhandlung, in den LWL-Museen in Herne, Haltern und Paderborn sowie im Internet unter www.archaeologie-und-buecher.de zum Preis von 19,50 Euro erhältlich. Die Beiträge des Bandes stehen nach einem Jahr auch online über Open Access kostenfrei zur Verfügung, wo aktuell ganz neu die Beiträge des Jahresrückblicks 2014 als Download bereitstehen. Weitere Informationen und den Link gibt es unter http://www.lwl-archaeologie.de.

Beiträge mit Kreisbezug:
Manuel Zeiler, Jennifer Garner, Hermann Menne: Aufgetaucht – ein neuer mittelalterlicher Rennofentyp des Siegerlandes?, S. 124 ff
Manuel Zeiler, Jennifer Garner, Rolf Golze, Matthias Müller-Delvart,
Benno Zickgraf,Torsten Riese: Hochmittelalterliche Buntmetallverhüttung
im Zitzenbachtal in Kreuztal-Ferndorf, S. 139 ff
Rolf Golze, Manuel Zeiler: Der hochmittelalterliche Bergbau Mittlerer Sonnenberg in Hilchenbach, S. 143 ff
Gerard Jentgens, Regina Machhaus: Gitter statt Goldbrokat – vielfältige Nutzungen des Unteren Schlosses in Siegen, S. 172 ff
Stephanie Menic: Latènezeitliche Schmieden im Siegerland, S. 209 ff
Andreas Wahl, Bernd Homrighausen, Norbert Buthmann, Sebastian Pfnorr: Auf den Spuren des verschollenen Klosters Bubenkirchen bei Bad Berleburg, S. 227 ff

Archäologie in Westfalen-Lippe 2015
Herausgegeben von der LWL-Archäologie für Westfalen und der Altertumskommission für Westfalen
308 Seiten, broschiert, durchgehend farbig bebildert
Langenweißbach 2016
ISBN 978-3-95741-052-8
ISSN 2191-1207
19,50 Euro

Quelle: LWL, Presswemitteilung, 30.11.2016

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