Als aus der Sandstraße die Adolf-Hitler-Straße wurde

Vortrag im KrönchenCenter zur Straßenbenennungspraxis in Westfalen und Lippe im Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit

Mit einem auch für Siegen aktuellen zeitgeschichtlichen Thema befasst sich der nächste Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Siegener Forum – Vorträge und Diskussionen nicht nur zur regionalen Geschichte“ am kommenden Donnerstag im städtischen Kulturzentrum KrönchenCenter. Unter dem Titel „Wir beantragen … unverzüglich umzubenennen“ setzt sich der Münsteraner Historiker Dr. Marcus Weidner mit der Straßenbenennungspraxis in Westfalen und Lippe während des Nationalsozialismus und der unmittelbaren Nachkriegszeit auseinander.

Schon unmittelbar nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurden in den meisten deutschen Städten und Gemeinden zum Teil umfangreiche Um- bzw. Neubenennungen von Straßen und Plätzen durchgeführt. Auf diese Weise wurden nicht nur die neuen Machthaber, allen voran Hitler und Göring, geehrt, sondern auch die neuen ‚Helden‘ und ‚Erinnerungsorte‘ des Nationalsozialismus in das Straßenbild eingeführt. Der Referent untersucht auf der Basis einer umfangreichen Materialerhebung in den heutigen Kommunen Westfalen-Lippes die Praxis der Um- und Neubenennung von Straßen und Plätzen in diesem Raum während des Nationalsozialismus und geht dabei vor allem ihren Ursachen, Anlässen und Formen sowie der häufig nur teilweise durchgeführten Rückabwicklung in der Zeit nach 1945 nach. In diesem Zusammenhang stellt Weidner unter anderem auch die Kontroverse um die Umbenennung der Siegener Hindenburgstraße dar.

Marcus Weidner hat Geschichte und Klassische Archäologie studiert und ist, nach Etappen im Archiv- und Museumswesen, seit 2012 Wissenschaftlicher Referent am LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte. Zudem ist er Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen.

Die Vortragsreihe „Siegener Forum“ ist eine Kooperation von Volkshochschule und Stadtarchiv Siegen, Geschichtswerkstatt Siegen e.V. und Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V. und stellt im monatlichen Wechsel neuere Forschungen aus dem Spektrum der regionalen Ge-schichte vor, ist aber auch offen für aktuelle allgemeinhistorische Beiträge.

Der Vortrag findet statt am Donnerstag, 15.03.2012, um 19.30 Uhr im Gruppenarbeitsraum des Stadtarchivs im KrönchenCenter, Markt 25, Siegen. Der Eintrittspreis beträgt 3,00 €.

3 Gedanken zu „Als aus der Sandstraße die Adolf-Hitler-Straße wurde

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