Gemeinsame Erklärung zur Förderung von Bildungspartnerschaften

Landesregierung und Kommunen erneuern die Partnerschaft von Schulen und außerschulischen Bildungs- und Kultureinrichtungen

Die Landesregierung und die drei kommunalen Spitzenverbände in Nordrhein-Westfalen, der Städtetag NRW, der Landkreistag NRW und der Städte- und Gemeindebund NRW, haben eine Gemeinsame Erklärung zur Förderung von Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und außerschulischen Bildungs- und Kultureinrichtungen unterzeichnet. Übereinstimmend betonten Landesregierung und Kommunale Spitzenverbände die ausgesprochen positiven Ergebnisse der kontinuierlich wachsenden Initiative Bildungspartner NRW. Als Zeichen gemeinsamer Verantwortung für die Bildung wolle man die erfolgreiche Initiative für das außerschulische Lernen bis zum Jahr 2025 voranbringen, damit sich viele weitere Schulen und kommunale Einrichtungen für eine systematische und dauerhafte Zusammenarbeit entscheiden.

Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung „Kommunale Bildungs- und Kultureinrichtungen und Schulen sind Bildungspartner in NRW“ im Landtag mit (v.l.n.r.): Milena Karabaic (LVR-Kulturdezernentin), Dr. Barbara Rüschoff-Thale (LWL-Kulturdezernentin), Silvia Löhrmann (Schulministerin NRW), Klaus Hebborn (Städtetag NRW), Christina Kampmann (Kulturministerin NRW), Dr. Martin Klein (Landkreistag NRW), Claus Hamacher (Städte- und Gemeindebund NRW).
Foto: LVR/ Schäfer


Schulministerin Sylvia Löhrmann hob hervor, dass es zu den Merkmalen einer guten Schule gehöre, mit außerschulischen Bildungspartnern zusammen zu arbeiten. „Außerschulisches Lernen ermöglicht Begegnung und Auseinandersetzung mit der Kultur, Natur und Geschichte der eigenen Heimat“, so die Ministerin. Guter Fachunterricht komme daher gar nicht umhin, die vielfältigen Bildungs- und Kulturangebote aus dem kommunalen Umfeld einzubeziehen. So stellten etwa die lokal- oder regionalgeschichtlichen Lernangebote der Archive, Museen und Gedenkstätten eine wichtige Ergänzung zu den nationalgeschichtlichen Darstellungen des Schulbuches dar. „Zu lernen, wie Menschen am eigenen Ort in der NS-Zeit gedacht, gehandelt oder gelitten haben, macht es leichter, Verbindungen zwischen dem eigenen Leben und der Vergangenheit herzustellen.“ Weiterlesen

Vortrag „Orte – Personen – Themen: 200 Jahre Geschichte des Altkreises Siegen“

Ratssaal des Rathauses Hilchenbach, Markt 13, 06.04.2017, 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr

Der Vortrag rückt am Beispiel ausgewählter Themen die Wirkungsstätten der Kreisverwaltung und ihre leitenden Personen (Landräte) in den Blickpunkt des Jubliläums „200 Jahre Kreise Siegen und Wittgenstein“. Der Historiker Dr. Bernd Plaum skizziert damit nicht nur ein Geschichte der Kreisverwaltung, sondern zugleich auch eine Geschichte des Altkreises Siegen.

Literatur: Tim Schanetzky: „Regierungsunternehmer Henry J. Kaiser, Friedrich Flick

und die Staatskonjunkturen in den USA und Deutschland“
Reihe: Beiträge zur Geschichte des 20. Jahrhunderts (hg. von Norbert Frei); Bd. 20
420 S., geb., Schutzumschlag, 14,0 x 22,2, ISBN: 978-3-8353-1767-3 (2015)


„Über Opportunismus, Mittäterschaft und moralische Grenzüberschreitungen von Unternehmern im Dritten Reich wird seit Jahrzehnten gestritten: Welches Verhalten findet sich in jeder kapitalistischen Wirtschaft? Was muss als typisch für den Nationalsozialismus gelten? Tim Schanetzky untersucht unternehmerisches Handeln in Demokratie und Diktatur. Er blickt auf die Karrieren zweier Großindustrieller, deren Aufstieg ohne die Staatskonjunkturen unter Hitler und Roosevelt undenkbar gewesen wäre. Henry J. Kaiser war an Bauprojekten wie dem Hoover-Damm beteiligt, stieg zum Werft- und Stahlmagnaten auf und wurde um 1944 als möglicher Vizepräsident der Vereinigten Staaten von Amerika gehandelt. Ebenso expansiv war Friedrich Flick, dem das Dritte Reich zur Umsetzung seiner Idealvorstellung vom dynastischen Unternehmertum verhalf. Ihr Erfolg zwang beide nach 1945 auf Jahrzehnte hinaus zur Selbstrechtfertigung. Die Vergleichsstudie stellt das Verhalten der Regierungsunternehmer in ihren zeitgenössischen Kontext und leistet zugleich einen wichtigen Beitrag zur Geschichte Deutschlands und der USA im 20. Jahrhundert.“
Die Einleitung, die als Leseprobe – LeseprobeSchantzky – von Verlagseite angeboten wird, geht übrigens auf die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Friedrich Flick ein.
Quelle: Verlagswerbung

Vortrag: „Wie die Reformation in das Siegerland kam“

20. April 2017, 18:30 in Siegen, KrönchenCenter, Markt 25

Wilhelm „der Reiche“ Graf zu Nassau, Katzenelnbogen, Vianden und Diez (1487-1559). Vorlage: Stadtarchiv Siegen

In der neuen Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird der aus Wilgersdorf stammende Pfarrer Dr. Tim Elkar von der evangelischen Kirchengemeinde Erndtebrück nachzeichnen, wie die Reformation ins Siegerland kam. Der Beitrag zum Reformationsjubiläum 2017 wird zunächst die historische Ausgangslage im Siegerland vor Einführung der Reformation erläutern und in einer vergleichenden Betrachtung darlegen, wie die kirchliche Erneuerungsbewegung in anderen Landesteilen in Westfalen abgelaufen ist. Wie der Referent ausführen wird, ist die Reformation immer prozesshaft gewesen und niemals ein rein punktuelles, singuläres Ereignis – so auch im Amt Siegen. Hier zeichnete Landesherr Wilhelm „der Reiche“ Graf zu Nassau, Katzenelnbogen, Vianden und Diez (1487-1559) als zentrale Figur für die Einführung der lutherischen Reformation verantwortlich. Auch im Siegerland war die Reformation ein religiöser Prozess aus vielen Einzelereignissen und Protagonisten. Unter Johann VI. Graf zu Nassau (1536-1606) wandte sich das Siegerland dann dem Reformiertentum zu. Pfarrer Elkar wird die Reformation jedoch nicht nur aus dem Blickwinkel der Landesherrschaft betrachten, sondern auch ihre Bedeutung für die Volksfrömmigkeit hinterfragen. Wie lässt sich die Reformation im alltäglichen Leben der Menschen nachweisen? Abschließend wird sich Pfarrer Elkar der Frage zuwenden, was nach 500 Jahren Reformation geblieben ist, und bei Bedarf gerne für eine Diskussionsrunde zur Verfügung stehen. Weiterlesen

Linktipp: Kooperation zwischen Stadtarchiv Siegen und Gesamtschule Eiserfeld

Das Blog der Gesamtschule Eiserfeld berichtet ausführlich über die beginnende Kooperation zwischen dem Stadtarchiv und der Schule. Ein Besuch der  Fachkonferenz Gesellschaftslehre bereitete die Zusammenarbeit weiter vor, die hoffentlich in eine Bildungspartnerschaft „Archiv und Schule“ mündet.

Literaturhinweis: Briefe von Sabine Diesterweg und ihrer Familie

„Diese Briefe spiegeln eine deutsche Familie Mitte des 19. Jahrhunderts. Ihr Mittelpunkt ist Sabine Diesterweg, Ehefrau des namhaften Pädagogen Adolph Diesterweg und Mutter von zehn Kindern.

Eine vielbeschäftigte Hausfrau und Mutter von zehn Kindern steht im Mittelpunkt: Sabine Diesterweg. Briefe aus mehr als 20 Jahren bringen uns eine bürgerliche deutsche Familie in der Mitte des 19. Jahrhunderts nahe. Selbstauskünfte einer Frau in der patriarchalisch dominierten Gesellschaft dieser Zeit sind nur selten publiziert. Die meisten Briefe richtet Sabine an die mit dem Arzt Heinrich Köhler verheiratete Tochter Julie in Offenbach. Auch andere Kinder wie der spätere Schulbuchverleger Moritz Diesterweg gehören zu den Adressaten oder kommen mit Briefen selbst zu Wort. Adolph Diesterweg, einen der bekanntesten Pädagogen seiner Zeit, lernen wir aus der Sicht seiner Ehefrau kennen. Die vorzeitige Pensionierung des liberalen Schulpolitikers greift tief in das Familienleben ein. Es wird auch von politischen Ereignissen berührt, so von der aufgewühlten Stimmung in Berlin nach dem Mordanschlag auf das Königspaar 1844 und während der Barrikadenkämpfe vier Jahre später. Ein friedliches Gegenstück bilden Urlaubsbegegnungen mit dem »Kindergartenvater« Friedrich Fröbel in der kleinen Welt des Herzogtums Sachsen-Meiningen.“

Klaus Goebel (Hg.): Dieß schreibt Dir aus liebendem Herzen. Briefe von Sabine Diesterweg und ihrer Familie
355 S., 31, z.T. farb., Abb., Leinen mit Schutzumschlag, 12,5 x 21,0
ISBN: 978-3-8353-1928-8 (2016)

Quelle: Verlagswerbung

Ausstellung „200 Jahre Todestag von Johann Heinrich Jung-Stilling (1740 bis 1817)“

Die Schau im Hilchenbacher Stadtmuseum in der Wilhelmsburg würdigt eine der bedeutendsten Persönlichkeiten Hilchenbachs aus Anlass des 200. Todestages am 2. April 2017:

Portraitgemälde von Jung-Stilling

Johann Heinrich Jung-Stilling wurde am 12. September 1740 als Sohn des Johann Helmann Jung (1716 bis 1802) und der Johanna Dorothea Katharina Fischer (1717 bis 1742) im Dorf Grund im damaligen Fürstentum Nassau-Siegen geboren. Jung Stilling war Schneider, Lehrer, Augenarzt, Professor für Staatswissenschaften und seit 1803 Berater sowie 1808 Geheimer Hofrat des badischen Großherzogs. Während seines Medizinstudiums in Straßburg war er mit Johann Wolfgang von Goethe befreundet und erlangte selbst literarischen Ruhm als pietistischer Schriftsteller.
Am 2. April 1817 verstarb er elf Tage nach seiner dritten Gattin Elisabeth Coing (1760-1817) in Karlsruhe, wo beide an der Apsiswand der evangelischen Friedhofs-Kapelle begraben wurden. Die beiden Grabsteine und das Grabkreuz befinden sich heute im Stadtmuseum Hilchenbach in der Wilhelmsburg. Weiterlesen

Ausstellung „200 Jahre Kreise Siegen und Wittgenstein – eine Ausstellung in Wort und Bild“

Sparkasse Wittgenstein Bad Berleburg, Poststr. 15, 31.03.2017 bis 28.04.2017

Bereits zum 175jährigen Bestehen der Kreise Siegen und Wittgenstein hat die Kreisverwaltung eine Ausstellung konzipiert, die damals im Foyer des Kreishauses in Siegen gezeigt wurde. Sie wurde überwiegend von Winfried Hofmann (Leiter Kreisvolkshochschule) und Bruno Jung (ehemaliger Mitarbeiter Kreisverwaltung) konzipiert. Auf 40 Schautafeln wurden in Schlaglichtern die wichtigsten Ereignise der Geschichte der beiden Kreise Siegen und Wittgenstein sowie des Kreises Siegen-Wittgenstein ab 1975 – in Zehn-Jahres-Schritten – veranschaulicht. Nach dem Jubiläum wurde die Ausstellung sorgfältig verpackt und gelangte im Rahmen der Kreishaussanierung (2007) in das Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, das die Ausstellung nun zum 200jährigen Kreisjubiläum um Tafeln für die beiden vergangenen Jahrzehnte ergänzt hat.

Ausstellung: „genius loci – 2 Siegener im Zarenland“

Der Kunstverein Gummersbach präsentiert ab dem 26. März 2017 – 10.6.2017:
Thomas Kellner: genius loci – Zwei Siegener im Zarenland

Die Ausstellungseröffnung findet am: Sonntag, den 26. März 2017, um 11.30 Uhr in der Theatergalerie Gummersbach
Moltkestraße 50 / Reininghauser Straße, statt.

Thomas Kellner (geb. 1966) zeigt in der Ausstellung genius loci, in einem Rückblick auf die seit einigen Jahren tourende Ausstellung Skizzen, Entwürfe und Collagen, die im Zuge des Projektes zwischen Siegen und Jekaterinburg entstanden sind.

„Genau wie sein Landsmann und Vorgänger im Ural, Georg Wilhelm Henning, rekonstruiert Kellner die altgewohnte Umwelt, damit diese sowohl heute als auch in der Zukunft immer in Bewegung bleibt und stets neue Sichtweisen liefert.“ (Irina Chmyrewa)

In diesem Projekt setzte Thomas Kellner sich auf eine künstlerisch-fotografische Weise mit zwei wichtigen Wirtschaftsräumen in Deutschland und Russland auseinander, die eine gemeinsame Geschichte der Industriekultur verbindet. Die Rede ist von seiner Heimatstadt Siegen und zwei der größten Städte Russlands, Jekaterinburg und Perm.
Was bisher kaum jemand wusste: Jekaterinburg und Perm sind von dem gebürtigen Siegener Georg Wilhelm Henning gegründet worden. Georg Wilhelm de Gennin (russisch: Георг Вильгельм де Геннин), wie er in Russland genannt wird, 11. Oktober 1676 – 12. April 1750, war ein in Deutschland geborener Offizier und Feuerwerker, der aufgrund seiner beachtlichen Kenntnisse in der Metallurgie von Peter dem Großen nach Russland eingeladen wurde. In den 1720er Jahren gründete Henning Russlands erste Fachschulen für Bergwesen, reiste durch Europa, um Spezialisten im Bereich Bergbau zu werben und nach Russland zu holen und baute neue Fabriken im Ural, die sich in kürzester Zeit zu einem bedeutenden Wirtschafts- und Bildungszentrum entwickelten: Jekaterinburg und Perm. Weiterlesen