7 Fragen zur Archivarbeit in der Gemeinde Neunkirchen/Siegerland

Folgender Antrag der SPD Fraktion nach der Geschäftsordnung des Rates der Gemeinde Neunkirchen wird in der heutigen Gemeinderatssitzung behandelt:

“ …. Da weiterhin auf die Errichtung eines Gemeindearchivs gewartet werden muss, bittet die SPD Fraktion um die Beantwortung folgender Fragen:
1. Wie kommt die Verwaltung der gesetzlichen Verpflichtung momentan nach, ihr Archivgut in eigener Zuständigkeit zu archivieren?
2. Welche Unterlagen werden bzw. wurden der Archivierung zugeführt? Werden sowohl Papierdokumente als auch elektronische Informationen/Texte erfasst?
3. Ist die Verwaltung im Besitz des Archivguts der sechs ehemalig selbstständigen Gemeinden?
4. Wo ist das Archivgut untergebracht und wie wird es vor möglichen Schäden geschützt?
5. Wer hat Zugang zu den Dokumenten?
6. Wie verhindert die Verwaltung, dass aufbewahrungsrelevante Dokumente vernichtet bzw. aus dem Archiv gelöscht werden?
7. Wer ist innerhalb der Verwaltung für die Archivierung zuständig? ….“

Zur politischen Diskussion um die Errichtung eines Gemeindearchivs bzw. über die Archivarbeit in der Gemeinde Neunkirchen s. https://www.siwiarchiv.de/neues-zur-archivarbeit-in-der-gemeinde-neunkirchen/ .

„Siegener Beiträge – Jahrbuch für regionale Geschichte“ 23/2018 vorgestellt

Mit der Veröffentlichung der neuen „Siegener Beiträge“ Nr. 23/2018 betritt die Geschichtswerkstatt Siegen e.V. Neuland.  Erstmalig in ihrer Vereinsgeschichte legen die Herausgeber Dr. Bernd D. Plaum, Siegens Stadtarchivar Ludwig Burwitz und Christian Brachthäuser ein zweites, reich bebildertes und gewohnt fundiertes Jahrbuch in einem Kalenderjahr vor.

Geschichtsinteressierte können sich diesmal über eine spannende Auswahl an Stationen und Akteure (nicht nur) regional bedeutsamer Ereignisse freuen, die die Jahresendungen 68 in den Fokus nehmen. 1568 markiert den Ausbruch des niederländischen Unabhängigkeitskampfes unter Wilhelm I. von Oranien. Der Burgenhistoriker Olaf Wagener M.A. beleuchtet die besondere Rolle des nassauischen Siegerlands für den „Achtzigjährigen Krieg“, der 1648 in der Unabhängigkeit der Niederlande münden sollte. Am 22. März 1868 vermachte der Sozialreformer Leonhard Gläser der Siegener Stadtverwaltung testamentarisch ein großes Vereinsgelände unter der Bedingung, die Grünanlage nebst den darauf befindlichen Immobilien und einer Bargeldsumme im Sinne des 1851 von ihm gegründeten Bürgervereins „Eintracht“ zu verwalten. Christian Brachthäuser zeichnet anhand neuer Quellen zum 150-jährigen Jubiläum kritisch die Entwicklung der Gläser-Stiftung und die vermeintliche Zweckerfüllung mit dem Bau der Siegerlandhalle nach. 1918 bedeutete das Ende des Ersten Weltkriegs.  Ludwig Burwitz erläutert die Sichtweisen eines aus Kiel stammenden Krankenpflegers, der während der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ im Siegener Kaisergartenlazaretts tätig war und zahlreiche Postkarten hinterließ, die wertvolle Rückschlüsse auf das zivile Leben an der Siegener Heimatfront zulassen. Die gesellschaftspolitischen Ereignisse 1968, bildlich festgehalten während des Landesparteitags der rechtsextremen NPD in der Siegerlandhalle und wütenden Leserbriefen in der Tagespresse, bilden ein weiteres Themenfeld in dem neuen Jahrbuch. Weiterlesen

Reformierte Kirchengemeinden des Siegerlandes leisteten überzeugt Widerstand gegenüber den preußischen Unionsbestrebungen

Prof. Dr. Veronika Albrecht-Birkner sprach in der Müsener Kirche

Prof. Dr. Veronika Albrecht-Birkner zeichnete in der Müsener Kirche das Bild von selbstbewussten und informierten reformierten Siegerländer Kirchengemeinden, denen das presbyterial-synodale System mit einer sich von der Gemeindebasis her bestimmenden Kirchenstruktur grundlegend war. Foto Karlfried Petri


“ Die preußische Regierung gründete den Kirchenkreis Siegen im Sommer 1818. Genauer, es war das erst 1817 gegründete Ministerium der Geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten, also des Ministeriums für Kirche und Schule oder des Kultusministeriums, könnte man sagen. Dies erfuhren die interessierten Zuhörer von Prof. Dr. Veronika Albrecht-Birkner, Universität Siegen, Fachbereich Evangelische Theologie, am 2. Dezember 2018 in der etwas spärlich besuchten Müsener Kirche. Der Evangelische Kirchenkreis Siegen hatte zu der Vortragsveranstaltung eingeladen, um dem Werden des Kirchenkreises, der in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden ist, nachzuspüren. Dazu gehört auch die Zusammenführung des reformierten sowie des lutherischen Bekenntnisses zu einer Union, die im Siegerland erheblichen Widerstand erfuhr. Weiterlesen